Kapitel 13

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Er wusste genau, bei welchem Level ich aktuell bei Candy Crush hing. Das heißt, er hat durch meine Augen wieder alles mit angesehen. Ich vergaß oft, dass er dies konnte. Weshalb ich mit Hilfe von Tony, die Spiegel in meinem Zimmer und im Bad abgehangen hatte.

„Ich brauch mir keine Gedanken über Tricks machen oder? Nicht das du mich reinlegst?" Sprach ich skeptisch und redete wieder einmal mit der Luft. Niemals durfte mich jemand dabei sehen. Sie würden mich sonst einweisen lassen.

Ich bin eingesperrt und kann dir aktuell nichts tun.  Das einzige was ich möchte ist Nahrung. Ich bin zwar ein Gott und bei weitem nicht so empfindlich wie ihr Menschen, aber trotzdem kann ich sterben.

Die Neugier, endlich zu erfahren was sich dort unten im Keller verbirgt, siegte über die Vernunft. „Okay, gib mir einen Moment."

Ich danke dir, Liv.

Ich warf meine Decke weg und stieg aus meinem Bett. Ich sah an mir hinunter. Ich war Barfuß, hatte eine kurze Shorts und ein enges Top an. Nicht gerade die richtige Kleidung um ihn gegenüber zu treten, aber was solls. Ich wollte schnell in den Keller. Ich schnappte mir noch schnell meinen Cardigan und lief aus meinem Zimmer.

Mit Zehenspitzen lief ich durch den Flur, die Treppen hinunter in die Küche. Ich nahm mir einen Korb und stellte ihn auf die Arbeitsplatte. Ich schmierte ihm ein paar Brote und tat außerdem noch zwei Flaschen Wasser hinein. Er hatte keinen Grund sich zu beschweren, denn ich hatte mir wirklich Mühe gegeben. Immer wieder blickte ich hoch und sah mich um. Aber ich hatte Glück, wie es schien schliefen sie alle.

Dann schlich ich mich auf Samtpfoten zur Kellertür. Ich öffnete die Tür und sie quietschte laut und schrill. Ich sah mich vorsichtig um. Ich durfte keinen wecken. Nicht nur, dass ich unserem Gefangenen essen und trinken gab. Sondern ich wollte wissen, was meine Familie und meine Freunde vor mir versteckten und dabei durfte mich keiner sehen. Leise schloss ich die Tür hinter mir.

Vorsichtig ging ich die Stufen hinab. Es war kalt und feucht hier unten. Ich erinnerte mich an den Raum, in dem Loki mich eingesperrt hatte. Hier herrschte die gleiche Atmosphäre. Ich lief eine Weile durch einen langen Flur. Alte Lampen hingen an der Wand die mir den Weg zeigten. Ich kam vor einer riesigen Metalltür zum stehen.

Ich versuchte sie zu öffnen aber es gelang mir nicht. Ich sah das ein Display auf der linken Seite hing. Es war ein elektronisches Türschloss und man musste einen Code eingeben. „Loki? Ich habe ein Problem."

Was ist los?

„Ich stehe vor einer Tür und muss einen Code eingeben, sonst lässt sich die Tür nicht öffnen."

Der Code lautet 2106.

2106? Das war mein Geburtstag. Darauf hätte ich auch selbst kommen können. Ich dachte Tony wäre vorsichtiger. „Woher weißt du den Code?"

Ich habe gesehen wie einer der Wachen ihn eingegeben hat.  Aber du darfst sie nicht schließen, sonst kommst du nicht mehr hier raus.

Ich gab den Zahlencode ein und hörte ein lautes klacken. Ich griff nach dem Türgriff und die Tür ließ sich öffnen. Mit meinem Fuß hielt ich die Tür offen und griff nach einem alten Backstein, der im Flur lag. Ich nahm ihn mit meiner freien Hand hoch und legte ihn an die Tür. Sie blieb offen und ich sah in den Keller. Es war dunkel und ich konnte nichts sehen.

Langsam lief ich hinein und legte meine freie Hand auf die Wand neben mir. Ich tastete mich vorsichtig voran. „Du hättest mir ruhig sagen können, dass ich eine Taschenlampe benötige. Es ist viel zu dunkel hier. Ich sehe noch nicht einmal meine eigene Hand.

Stockholm Syndrom (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt