Kapitel 28

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Ich öffnete meine Augen und schaute mich desorientiert in meinem Zimmer um. Ich rieb mir meine Augen und riss sie plötzlich auf. „Loki!" Ich schrak hoch und setzte mich in meinem Bett auf. „Mist ich bin eingeschlafen." Ich drehte mich auf die Seite und schaute auf die Uhr. Wir hatten bereits 3:13 Uhr. Ich sprang rasch aus meinem Bett. „Jetzt müssten sie aber alle am schlafen sein."

Ich zog mir schnell einen schwarzen Cardigan über mein rosa Top und schlüpfte in eine Blue Jeans. Ich wollte nicht in einer Jogginghose bei Loki erscheinen. Ich flocht mir meine Haare und warf mir ein Tic Tac ein. Ich stellte mich noch einmal vor den Spiegel. Ich sah schon einmal besser aus, aber immerhin nicht so mies, wie an dem Tag, wo ich vor Odin stand. Anschließend öffnete ich vorsichtig meine Zimmertür.

Ich lugte mit meinen Kopf in den Flur und sah mich um. Ich konnte niemanden entdecken und hörte auch keine Geräusche. Auf Samtpfoten lief ich zum Treppenhaus. Ich schaute mich noch ein letztes Mal um und konnte noch immer keinen sehen oder hören. Langsam lief ich die vielen Stufen hinab und kam nach einige Minuten auf dem Stockwerk an, auf dem sich die Zelle von Loki befand.

Ich lief langsam auf die Tür zu und legte meine Hand auf den Griff. Ein aller letztes Mal schaute ich mich um und drückte vorsichtig den Griff hinunter. Dann verschwand ich in den Raum wo Loki festgehalten wird.

Vorsichtig lief ich die Fünf Stufen hinunter. Genau wie beim letzten Mal, konnte ich mir nicht sicher sein, ob jemand bei ihm Wache hält. Ich legte meine linke Hand an die Wand und schaute misstrauisch um die Ecke. Aber auch hier entdeckte ich keinen.

Nachdem ich wusste das ich keinen antreffen werde, lief ich zur Zelle von Loki. Er saß an einem Tisch und schlief. Um ihn herum lagen viele Bücher. Er schien anscheinend viel zu lesen. „Loki." Flüsterte ich.

Doch er rührte sich nicht. Ich stellte mich direkt vor ihn. Nur die Wand der Zelle trennte uns voneinander. Ich schaute ihm dabei zu, wie er friedlich schlief. Sich sein Brustkorb leicht hob und sank. Wie konnte man nur so gut aussehen?

Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Genau wie damals in Jotunheim, wirkte er wie ein kleiner Unschuldiger Junge. Niemals würde man bei diesen Anblick denken, wozu er fähig ist. Er murmelte leicht im Schlaf und ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen.

„Loki!" Sprach ich laut und deutlich. Er zuckte kurz zusammen und murmelte etwas. Ich konnte es allerdings nicht verstehen. Er drehte seinen Kopf nach rechts und stieß dabei ein Buch um, dass mit einem lauten Knall auf den Boden fiel.

Loki richtete sich auf und sah mich verschlafen an. Anschließend wanderte sein Blick zum
Boden und er betrachtete das Buch. Er streckte seinen Rücken durch und hob seine Arme. „Du bist aber ziemlich spät, Liv?" Er streckte sich und gähnte laut.

„Ich weiß. Es tut mir leid, ich bin eingeschlafen. Ich hoffe du hast nicht zu lange auf mich gewartet?" Ich setzte mich im Schneidersitz auf den Boden und hatte von hier, einen perfekten Blick auf Loki und die Zelle.

„Ich habe schon auf dich gewartet, bin aber dabei selbst eingeschlafen. Was wolltest du mit mir bereden?" Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und gähnte erneut laut. Er wirkte auch jetzt wieder wie ein kleiner Junge.

Ich wollte nicht lange drum herum reden, sondern gleich mit der Tür ins Haus fallen.
„Tony, hat jetzt schon zum vermehrten Mal etwas angedeutet. Heute sprach er mich direkt drauf an, weshalb ich dir eine Frage stellen will und ich will, das du sie mir ehrlich beantwortest. Hast du meinem Onkel erzählt, das wir miteinander geschlafen haben?"

Loki hob das Buch vom Boden auf und legte es behutsam auf den Tisch. Dann sah er zu mir und blickte mir tief in die Augen. „Es tut mir leid. Aber ja, ich habe es ihm gesagt. Ich wollte ihn provozieren und es ist mir rausgerutscht."

Stockholm Syndrom (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt