18 | overwhelmed

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Kichernd legte ich meine Arme um Jungkooks Hals, der mich sanft an meiner Taille hielt. Ich fühlte mich nicht seltsam, dass ich der Ältere war und mich so von Kookie behandeln ließ. Ich mochte es, mich in seiner Gegenwart fallen zu lassen und einfach ich zu sein. Ich mochte seine dominante Art und wie beschützend er mit mir umging. Ich fühlte mich besonders, geborgen. Nicht, dass ich mich bei den anderen nicht wohl fühlte aber mit Jungkook war es anders, intensiver. Als wäre ich zurück in meinen schönsten Kindheitserinnerung. Der kleine Junge mit dem Lolli in der einen Hand und einer Erdbeermilch in der anderen. Voller Hoffnung und Träume. 
"Spürst du den Alkohol?", fragte er mich leise während er mich noch eng an sich drückte. 
"Ein bisschen.", schmunzelte ich und sah ihn an. Viel hatte ich nicht getrunken, vielleicht 2 Gläser von dem selbstgebrauten Bier des Restaurants. Normalerweise mochte ich Alkohol nicht so gerne aber er ließ mich meine Gedanken vergessen, das war schön. Ich konnte die Zeit mit Kooks vollkommen genießen.
"Hättest du Mal mehr gegessen.", meinte er tadelnd, was ich gekonnt ignorierte. Ich wollte den schönen Abend nicht dadurch zerstören.
"Hmm. Hättest du mich gefüttert.", kicherte ich, riskierte keine Diskussion, die mich aus der Bahn warf. Leicht löste ich mich von ihm und lehnte mich seitlich an ihn. Wir standen schon länger vor unserer Haustüre, genossen jedoch noch die Zeit zu zweit bevor wir wieder zu den anderen stießen.
"Hättest du gefragt.", flüsterte er in mein Ohr und ich konnte die Gänsehaut auf meinem Körper spüren. Mein Inneres war voller Feuer, das mich umfing und mich so gut fühlen ließ.
Kurz sah ich ihn an, biss auf meine Unterlippe und drehte mich wieder zur Tür. Irgendwie machte er mich nervös, ließ meinen Körper verrückt spielen. 
I get dirty thoughts about you.
Ich erwiderte nichts mehr auf seinen Flirt, obwohl ich eigentlich damit gestartet hatte. Für einen Moment standen wir still nebeneinander. Die kühle Luft umschloss uns, kühlte meinen erhitzten Körper. Mein Atem stockte als ich eine warme Berührung an meiner Hand spürte. Zart striff er mit seinen Fingern über meine, berührte meine Handinnenseite, ohne mich anzusehen. Sein Blick war auf die Türe gerichtet. Ich fühlte mich wie ein Teenager, meine Hormone spielten verrückt. Und für einen kurzen Moment spürte ich wieder diese Angst in mir, die Angst davor was als nächstes passierte und die Realität über mich. Diese Sekunde reichte aus um meinen Kopf wieder einzuschalten.
"Wir sollten reingehen.", hauchte ich deshalb leise, sah auf den Boden und zog meine Hand weg. Sein Blick lag noch einen Moment auf mir, bevor er leicht lächelte und nickte.

Das Innere war dunkel, es war scheinbar niemand mehr wach. Ich war froh, wollte keine blöden Fragen beantworten. Ich wusste, dass Jimin fragen würde. Tat er immer. Und wenn nicht das, dann anzügliche Grimassen schneiden.
"Seid ihr auch schon zuhause.", hörte ich plötzlich eine helle Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um, knallte fast gegen Jungkook, der an meine Seite gegangen war.
"Ehm, ja.", antwortete ich hastig, beobachtete Jimin, wie er mit einer Schürze vor mir stand.
"Und, wie war's?", fragte er schmunzelnd, sah mich dabei intensiv an. Nervös sah ich zu Kooks, der die Ruhe selbst zu sein schien.
"Sehr nett, Jimin. Aber..." Er sah an ihm herunter, dann an ihm vorbei. "Themenwechsel, was genau treibt ihr um 23 Uhr?" 
Skeptisch hob er eine Augenbraue und da sah ich auch Yoongi, der ebenfalls mit einer Schürze vor der Ofentür stand.
"Wir backen Brownies."
Jungkook brach in Lachen aus, schüttelte seinen ganzen Körper. Ich beobachtete ihn amüsiert, fühlte wie es mir besser ging, jetzt wo ich ihn so sah. Sein herzliches Lachen.
"Hey. Wir können backen.", murrte Jimin und deutete auf den Ofen. "Das ist der Beweis."
"Naja, probieren würd ich das Zeug jetzt nicht unbedingt.", schaltete sich Yoongi ein, was JK noch mehr zum Lachen brachte.
Jimin ließ einen empörten Laut los. "Dann bleibt mehr für mich."

"Okay, ich glaube ich lasse euch mal alleine in eurem Chaos.", lachte Jungkook. "Kommst du, Tae?"
Ich sah ihn kurz an. Er hatte mich nicht vergessen, wollte, dass ich mit ihm mitkam. Hatte ich ihn nicht genervt?
Taehyung, tu nicht so als würde er dich haben wollen. Du bist Taehyung, und dir passiert nichts gutes.
Meine Innere Stimme, die eigentlich nur ich war, quälte mich Mal wieder.
Trotzdem nickte ich und folgte ihm nach oben.
"Es war sehr schön heute.", lächelte Kooks mich an, als wir vor meiner Türe standen. Wir sahen uns in die Augen und für eine kurze Sekunde war er das einzige was zählte. Tief atmete ich ein, genoss den Moment.
"Ja, das war es.", antwortete ich ehrlich und lächelte leicht. "Danke."
Er zwinkerte mir kokett zu und mein Herz schmolz bei seinem Charme beinahe weg. 
"Wir sehen uns morgen. Gute Nacht, Tae." Er strich mir noch einmal über meinen Arm und verließ mich dann, um in sein Zimmer zu gehen.
"Verdammt.", murmelte ich und lehnte meine Stirn gegen die Zimmertüre. "Scheiß Gefühle."

Ich öffnete schließlich die Tür und trat in mein dunkles, kühles Zimmer. Meine Gefühle spielten verrückt, ich konnte nicht mehr wirklich klar denken. Schluckend lehnte ich mich an die geschlossene Türe und brach plötzlich in Tränen aus. Ohne zu wissen warum, ohne es beeinflussen zu können. Ich stand dort, weinend im stockdunklen Zimmer und wünschte, dass alles aufhören würde.

fünfundzwanzig| jjk.kthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt