"Denkst du die anderen werden uns bald wecken kommen?", flüsterte ich, berührte beim Sprechen immer wieder seine Lippen. So nahe waren wir gerade, lagen in seinem Bett und konnten langsam die Sonne sehen, die über dem Horizont aufging. Jungkook hatte seine Hand unter mein Oberteil wandern lassen und fuhr zart meine Wirbelsäule auf und ab. Er trug kein Shirt mehr und ich konnte über seinen muskulösen Oberkörper sabbern. Die ganze Nacht hatten wir so dagelegen, uns berührt, uns geküsst, mal leidenschaftlich, mal sanft, und über die Welt geredet. Das war mir abstand die perfekteste Nacht, die ich jemals hatte.
"Zwei Stunden haben wir sicher noch.", lächelte er, fuhr sanft über meine Haare bevor er seine Lippen wieder auf meine legte und ich mich seufzend in den Kuss fallen ließ. Zwei Stunden alleine mit ihm. Es war zu wenig Zeit.
"Das ist nicht genug.", nuschelte ich als wir uns voneinander gelöst haben.
"Ach nein?", grinste er und zog mich auf sich, sodass ich flach auf ihm lag. Für ihn sicher keine bequeme Position.
"Nein. Keine Zeit der Welt wäre genug.", hauchte ich und ich wusste nicht ob es zu früh war sowas zu sagen oder zu aufdringlich. In dem Moment dachte ich nicht Mal darüber nach wie unperfekt ich war. Alles was ich wollte, war ihm zu sagen wie wundervoll die Zeit mit ihm war.
Und sein Blick sagte mir, dass ich nicht die falschen Worte gewählt hatte. Sanft lächelte er mich an, drückte mich fest zu sich, bevor er einen Kuss in meinem Mundwinkel hinterließ, an meiner Wange, meinem Hals bis er schließlich zurück zu meinen Lippen kehrte.
"Denkst du manchmal darüber nach was passiert wäre, wenn du nicht mit deinem Freund zu der Audition gegangen wärst?"
Ich hatte mich mittlerweile etwas von ihm gerollt, damit er atmen konnte und mich dafür eng an ihn gekuschelt. Nachdenklich fuhr ich über seine Brust, genoss das Gefühl seiner warmen Haut unter meinen Fingern.
"Wahrscheinlich hätte ich irgendwas sinnloses studiert und dann im Underground Saxophon gespielt.", lachte ich leise.
"Tae, der Saxophonist." Er lachte und ich spürte seinen Körper beben. Es war ein schönes Gefühl. Ja, manchmal dachte ich an ein Leben, in dem ich nicht in der Band gelandet wäre. Ginge es mir dann gut? Vielleicht könnte ich dann einen Tag überstehen ohne das Gefühl zu haben, dass ich den nächsten nicht erleben will. Oder ich wäre die düsteren Gedanken los. Vielleicht wäre in einem anderen Leben alles leicht und ich würde lachend mit meinem Partner in einer Jazz-Band tanzen. Mit meinem Kookie aus einer anderen Welt und wir würden so viel Spaß haben. Bei dem Gedanken musste ich lächeln und gleichzeitig fast weinen.
"Woran denkst du?", fragte Kooks still, nachdem mein Lachen verebbt war und ich eine Weile vor mich hin starrte.
"An ein anderes Leben.", murmelte ich leise, ließ meine Finger mit seinen spielen.
"Wünscht du es dir?" Ich hob meinen Kopf, bettete ihn so auf seiner Brust, damit ich ihm in die Augen sehen konnte.
"Ein anderes Leben?" Ich neigte meinen Kopf und dachte nach. "Manchmal.", gab ich dann ehrlich zu.
Etwas Trauriges hatte sich in Jungkooks Blick geschlichen als er mich so ansah und ich wollte es zurücknehmen.
"Aber es ist gekommen, wie das Schicksal es wollte und das ist gut so.", versuchte ich ihn aufzumuntern. "Sonst würde ich hier nicht mit dir liegen und das hier tun können." Vorsichtig schob ich mich nach oben und küsste ihn wieder, genoss das Kribbeln in mir. Zart erwiderte er.
"Also denkst du wir beide sind Schicksal?" Ich zuckte nur mit den Schultern, ich wusste es nicht. Es fühlte sich an wie Schicksal. Wir hatten uns schon immer so gut verstanden und waren uns immer schon sehr nahe gewesen. Da war ein spezielles Band zwischen uns, ähnlich wie bei Jimin nur anders. Ich hatte es schon immer gefühlt, seit dem ersten Tag.
"Ich glaub, dass du mein Erdbeermarmeladebrot mit Honig bist."
Er zog fragend eine Augenbraue nach oben.
"Tom braucht sein Erdbeermarmeladebrot mit Honig, damit er glücklich ist. Er verzehrt sich danach, nur um ein halbes Brot zu bekommen. Ich würde mit der Erdbeermaus streiten, damit ich ein Stück von dir bekomme und den Honig von den miesgelaunten Bienen abschwatzen. Und auch wenn du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst und ich nur einen kurzen Moment mit dir verbringen darf, ist es so als hätte ich dich für immer." Ich malte Kreise auf seinen Bauch. Ja, ich glaubte nicht, dass ich sehr lange hier bin. Irgendwie fühlte ich das tief in mir und darum musste ich die Zeit mit ihm genießen.
"Süß. Ich bin gerne dein Erdbeermarmeladebrot mit Honig.", flüsterte er und drückte mir einen letzten Kuss auf die Nasenspitze, bevor wir schon Stimmen vom Gang hörten.
"Wie spät ist es?", fragte ich gähnend und streckte mich leicht, rollte mich weg von ihm auf die andere Seite. Umständlich griff er nach seinem Handy.
"Fast 8 Uhr." Er seufzte. "Zeit ins Leben zurückzukehren."
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fünfundzwanzig| jjk.kth
Fanfiction"Fünfundzwanzig Jahre. Ist das nicht ein beschissenes Alter? Eigentlich sollte man bei dieser Zahl Schluss machen. Oder nicht?" 30. Dezember. Seitdem der Stream auf V Live begonnen hatte, war nichts mehr wie es einmal war. Und es würde auch nie wied...