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𝒥𝑒𝒹𝑒𝓃
Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde war er da. Er war bei ihr, als sie die Hölle durchging, wusste, wie es war. Wusste, was sie durchmachte. Der blonde Vampir strich ihr eine Strähne hinter ihr Ohr. Selbst tot und zugleich lebendig, sah sie wunderschön aus. 160 Jahre hat er auf sie gewartet. Jasper betrachtete das Mädchen, welches vor ihm lag. Nie hätte er gedacht, dass sie ihn verändern würde. Dass sie, ein Mensch, seine Kontrolle verbessern konnte. Mit ihr fühlte er sich besser. Er fand in ihren schokoladenbraunen Augen seinen Halt. Nun wären ihre Augen rot, wie seine damals, und später genauso golden. Gold. Für jedes Gold der Welt würde er sie beschützen und doch konnte er es nicht. Sie wollte leben, die Zeit machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Es tat ihm leid, dass er sie in seine Welt hineingezogen hat. Vielleicht wäre sie noch ein Mensch, wenn sie normal weiter gelebt hätte. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Mach dir keine Vorwürfe." Edward hatte Recht, er darf sich keine Vorwürfe machen. Und doch tat er dies. Emmeline war ganz anders als Maria. Sie liebte ihn wirklich, war ehrlich. Jasper war blind gewesen. Als Strafe musste er so lange auf sie warten. „Sie macht dich zu etwas besserem, du hast sie verdient, Jasper." Manchmal konnte er Edward für seine Gabe verfluchen. Seine Gedanken waren nie sicher. Diese Tatsache machte es nicht gerade besser für ihn. Jasper wusste, wie seine Emmeline sein wird, wusste, zu was sie nun fähig war. Nun lag es an ihn, er musste ihr helfen, den Durst zu konzentrieren. Doch wie konnte er es schaffen, wenn er es selbst ohne ihre Hilfe nicht konnte? Die eine Hand wusch die andere, so hieß es doch.
Und dann öffnete die neugeborene Emmeline ihre Augen. Das Rot ließ ihn erschaudern, erinnerte ihn an die schrecklichste Zeit seines unendlichen Lebens. Er musste nun für sie da sein.

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Ich öffnete meine Augen. Ich habe es durch das Feuer geschafft. Das Licht blendete, doch es machte mir nichts aus. Wieso konnte ich jedes noch so kleines Staubkorn sehen? Ich ließ meinen Blick wandern. Dieser Ort war mir fremd, doch als ich mich weiter umschaute, erkannte ich, wo ich war. Ich war bei den Cullens. Bei Jasper. Dieser sah mich mit einem traurigen Lächeln an, neben ihn Edward. Ich sah in Jaspers goldene Augen. Reue, Schuld und Liebe spiegelte sich in ihnen wieder. In Sekundenschnelle stand ich bei ihm, schlang meine Arme um ihn. Keine beruhigende Kälte. Dennoch, Jasper war mein fester Anker. „Ich habe dich vermisst." Murmelte ich, während wir uns immer noch umarmten. „Emmeline." Jasper keuchte leicht und ich ließ schnell von ihm ab. Mein Blick galt dem Boden, welcher mir sehr interessant vorkam. Feine Kratzer zierten den, für einen Menschen, perfekt wirkenden Boden. Jedes kleine Detail der Holzes konnte man erkennen. Jasper nahm mein Kinn und hob es an. Ich sah in seine goldenen Augen. Wäre ich noch ein Mensch, würden Tränen meine Augen verlassen. „Wir bekommen das hin. Zusammen schaffen wir das." Jaspers beruhigende Stimme erzielte seine Wirkung. Ich seufzte leise auf, holte tief Luft, welche ich nicht mehr zum Leben brauchte, und nickte ergeben. Ich hatte Jasper. Mein Ein und Alles. Jasper nahm meine Hand, zog mich sanft aus dem Haus, hinein in den Wald. „Du musst erstmal jagen gehen." Es klang verrückt. Ich wollte keine Tiere töten. Die armen Tiere, ich empfand aufrichtiges Mitleid für das Tier, welches ich gleich austrinken werde. Ich runzelte die Stirn. Alles war so absurd. Jasper stellte sich hinter mich, legte seine Hände auf meine Schultern. Ich atmete tief durch, roch die verschiedensten Gerüche des Waldes. Es war still, dennoch hörte ich eine Herde von Rehen. Ich ließ meinen Blick wandern, versuchte ausfindig zu machen, wo diese sich befanden. Ich fühlte mich wie ein Tier- ein Monster. Und das war ich auch. Schnell rannte ich zu der Herde Das Pochen der Herzen der Tiere, das Blut, was durch ihre Adern fließ. Ich wollte ihnen nichts antun, aber ich brauchte es. Ich rannte auf eines der Tiere zu, schneller, als es überhaupt reagieren konnte und rammte meine Zähne in dieses. Ich schmeckte das Blut, es war wie eine Droge. Es machte süchtig, ich konnte nicht aufhören. Erst als das Reh tot in meinen Armen lag, realisierte ich, was ich getan habe. Ich ließ das arme Tier auf den Boden nieder. Jasper neben mir, hat sich auch ein Tier geschnappt und sich gestärkt. Er gab mir ein Tuch, welches ich dankend annahm und meinen Mund säuberte. Der blonde Vampir hatte schon Übung, weshalb er sauber blieb. Mein Hals brannte nun nicht mehr so stark, ich musste mich wohl oder übel daran gewöhnen. Jasper nahm meine Hand und zusammen gingen wir, mit einem menschlichen Tempo, zurück zum Haus der Cullens. Wir schwiegen den ganzen Weg über, Jasper machte sich verantwortlich, das konnte ich ihm ansehen. Vor dem Haus standen die anderen. Esme lächelte mir aufmunternd und mütterlich zu. Wie sehr ich Mom vermisste. Nun hatte ich keine Eltern mehr. Keine Familie. Außer Grandma. Und ihr konnte ich ihr nicht mehr unter die Augen treten. Jasper drückte meine Hand leicht, er spürte meine Gefühle, die gerade verrückt zu spielen schienen. Esme zog mich in eine wohlige Umarmung, vielleicht- aber auch nur vielleicht- würde sie eine Mutter für mich werden können, wie sie es für ihre Adoptivkinder war. Die Umarmung gab mir Sicherheit und Halt. Normalerweise war ich nur bei Jasper schwach. Aber das hier war etwas ganz anderes. Ich löste mich von ihr, mir ging es etwas besser. Meine Gedanken wanderten wieder zu Grandma. Die Beerdigung. Ich wollte Mom die letzte Ehre erweisen, ich musste ihr gegenüber treten. Doch konnte Grandma mich noch als Enkelin akzeptieren? Ich bezweifelte es. Ich wurde zu dem Monster, was ihren Mann und ihre Schwiegertochter umbrachte. Edward sah mich mitleidig an, er wusste, was mir durch den Kopf ging. „Wir kümmern uns darum." Versicherte dieser nur. „Ich will, dass sie bei Dad ist." Flüsterte ich leise. Auch wenn es hieß, dass ich wieder nach Denver ging. Vielleicht würde es mir helfen? Ich wusste es nicht.

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