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ℰ  ❦  ℱ

𝒟𝒾𝑒
Freundschaft von Rosalie und mir wurde immer besser. Auch wenn sie nicht so schien, Rose war wahrlich ein toller Mensch. Die Zeit verging so schnell, schon seit einem Monat war ich in Forks. Jasper war ein echt angenehmer Sitznachbar, Edward war für mich immer noch ein seltsamer Kauz, Alice hellte jedes mal die Stimmung auf und Emmet erinnerte mich an den großen Teddybär im Spielzeuggeschäft, vor dem ich immer Angst hatte. Rose lachte mich immer aus, wenn ich Emmet mit dem Teddy verglich. Die beiden waren so ein süßes Paar. Sie zauberten mir jedes Mal ein kleines Lächeln ins Gesicht. Ich hoffte, ich werde auch einmal einen Partner finden, der mich genauso glücklich macht. Auf dem Küchentresen sitzend, wartete ich auf meine neugewonnene beste Freundin. Im Hintergrund lief leise Musik, die eine bedrückende Stille verhinderte. Es war leichte und gemütliche Musik. Im Takt wippte ich meine Beine zur Musik hin und her, legte meinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Hier hat sich mein Leben um 180 Grad gewendet. Keine Frage, ich liebte es hier. Das regnerische Wetter, das Kleinstadtleben, einfach alles. Dieser Ort gab mir das Gefühl, Zuhause angekommen zu sein. Mein Leben wurde besser, ich lernte, zu akzeptieren, lernte, mit dem, was geschehen war, umzugehen. Das Leben war es mehr Wert, als zu trauern. Selbst Dad sagte das und er hatte immer Recht. Ich ließ meinen Blick schweifen. Alles war ordentlich und aufgeräumt, mit Ausnahme des Wohnzimmers. Denn dort lagen haufenweise Bücher. Die Bücher, die ich mir einst in Port Angeles gekauft habe. Es war ein toller Nachmittag, und es lag ganz vielleicht - nur vielleicht- an diesen blonden Lockenkopf. Die Bücher lagen offen, verteilt auf dem Boden. Auch lagen weitere Artikel aus dem Internet auf dem Couchtisch. Das Klingeln riss mich aus meinen Gedanken, ich sprang vom Tresen und rannte, wie ein kleines Kind zur Tür. Rose sah mich grinsend an und zur Begrüßung umarmten wir uns kurz. Ich musste mich immer noch an ihre eisige Kälte gewöhnen. Diese überrumpelte mich jedesmal, ich war nicht darauf vorbereitet. Ich machte ihr Platz und sie trat ein. Das war das erste mal, dass wir bei jemanden zu Hause waren. Da Rose' Geschwister bei ihr waren, haben wir uns für mein Zuhause entschieden. Außerdem hatte ich Sturmfrei. Gemeinsam gingen wir in die Küche. Rose schaute sich in Ruhe um, betrachtete alles genau. Als sie die Bücher sah, spannte sie sich leicht an. Ich war leicht von ihrer Reaktion überrascht. „Du hast es hier echt nett." Ihr Lächeln war zurück. „Und? Was wollen wir jetzt machen?" Ich begann zu grinsen. Ich nahm mir eines der wenigen Kochbücher aus dem Regal und schlug eine Seite auf.  Rose trat hinter mich und blickte mir über die Schulter. „Du willst nicht allen Ernstes Muffins backen?" In ihrer Stimme schwang Belustigung. „Du hast noch nie mit den Walkers Muffins gebacken." erklärte ich sachlich. Ich drehte mich um und Rose zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ich hoffe am Ende steht die Küche noch." Rose fing an zu lachen. „Ich habe lange nicht mehr gekocht oder gebacken." Aus ihrer  Stimme war ein Hauch von Sehnsucht zu hören, aber ich kann es mir auch nur eingebildet haben. „Na, dann." versuchte ich Rose wieder zum Lachen zu bringen. Ich ging zum Kühlschrank, nahm mir Milch, Butter und Eier und stellte sie auf die Arbeitsplatte. „Lektion Eins bei Backen mit den Walkers-" Ich nahm mir eines der Eier und warf es in Rose' Richtung. Fast unmenschlich schnell wich sie aus. „Nimm dich in Acht vor den Eiern." lachte ich. Rose lachte und nahm sich das Mehl und warf eine Handvoll in meine Richtung. Ich kicherte und nahm mir ebenfalls etwas Mehl. Aber nun übertrieb Rosalie. Sie nahm die ganze Packung und kippte sie über mich. Durch das Lachen kam Mehl in meinen Mund, das war nicht so schlau. Hustend und lachend zugleich hielt ich mich an der Arbeitsplatte fest. Durch das ganze Lachen bekam ich langsam Bauchschmerzen. „Alles okay?" fragte Rose besorgt. Ihr schien das Mehl kein Problem zu sein. Ich nickte, da ich mich aus der Mehlwolke befreit hatte. Als ich Rose' Gesicht voller Mehl sah, lachte ich darauf wieder los. Sie stimmte in das Lachen ein. „Nummer zwei: habe viel Mehl zu Hause." ergänzte ich und holte eine neue Packung heraus, um diese zum Backen zu benutzen.
Das Haus duftete herrlich nach Muffins, die Küche glänzte wieder und auch Rose und ich waren wieder normal. Ich holte die Muffins aus dem Ofen, verbrannte mich natürlich dabei. Rose bemerkte mein leises Zischen. Sie hatte ein Gehör wie eine Fledermaus- beneidenswert. „Tut es weh?" fragte sie besorgt. Ich nickte, es tat wirklich nicht wirklich weh. Umso mehr konnte ich mich über die nicht angebrannten Muffins freuen. „Du bist ein Engel." flüsterte ich. „Das sind die ersten Muffins, die ich noch nicht verbrannt habe." Meine beste Freundin lächelte leicht. Wir teilten die Muffins auf, jeder die Hälfte. Nach einiger Zeit verabschiedete sich Rosalie von mir. Ich setzte mich auf die Couch und zog wieder die Artikel und Bücher zu mir. Mit einem Muffin in der Hand konnte die Recherche fortgeführt werden.
Dieser Tag war einer der besten in dieser kleinen Stadt und ich werde ihn mein Leben lang nie vergessen.

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