Ich ließ wirklich keine Zeit verstreichen. Noch am selben Tag fuhr ich mit Sabine zur Bank und überwies all das Geld, was sie den verschiedenen Leuten noch schuldete - rund 150.000€ überwies ich an Tierärzte, Bauern, Arbeiter, Hufschmiede, Futterhändler und Bekannte von denen Sabine sich Geld lieh.
Nick bekam sein Geld auf andere Weise - auf unkonventioneller Weise.Für Sabine war das Ganze eine Erleichterung. Sie machte sich Zuhause sofort an ihren Laptop, um Handwerker und Arbeiter für den Hof zu suchen.
Ich hingegen ging umgehend in den Stall und wollte gerade Catchi fertig machen, als ich auf Theo, Till und Emil traf.»Theo, du brauchst dir um nichts mehr Sorgen machen, ich habe alles geregelt«, meinte ich erfreut und erwartete eine mindestens genauso gut gelaunte Theo.
Nur wütend sah Theo zu mir rüber.
»Ich weiß, Till hat es mir gerade erzählt! Conni, ich habe dir doch aber gesagt, dass wir deine Hilfe nicht wollen!«
»Jetzt beruhige dich doch erstmal, ich hab mit Sabine geredet und sie hat zugestimmt! Wir haben alle Schulden beglichen und selbst das mit Nick habe ich geklärt.«
»Das mit Nick geklärt?! Glaubst du wirklich, dass es eine gute Idee war, Nick das Geld in einem dicken Paket durchs Fenster zu werfen und die Scheibe zu zerschmettern?! Das mit Nick geklärt, pff, so ein Blödsinn!«
»Es war nötig, außerdem habe ich ihm 10.000€ zusätzlich ins Paket gelegt, damit kann er die Reparatur bezahlen.« Mit einer wegwerfenden Handgeste signalisierte ich, dass es keine große Sache war und dachte, dass Theo das auch so sah. Das tat sie aber ganz und gar nicht.»Conni, das Leben funktioniert so nicht! Du kannst nicht mit Geld um dich werfen und dabei den Besitz anderer missachten - mit Geld kannst du nicht alles klären!«
»Doch Theo«, sagte ich mit gehobener Stimme, bevor ich sie dann doch wieder senkte und weiter redete. »Genauso läuft mein Leben...« Ein bisschen beschämt griff ich mir an den rechten Ellenbogen und sah Theo durchdringend an. »Theo, ich weiß, dass du es schwer nachvollziehen kannst, aber wenn man viel Geld hat, kann man sich so gut wie alles erlauben - genauso funktioniert das Leben! Es tut mir leid, dass ich so stinkend reich bin und ich gelernt habe, meine Probleme mit Geld zu lösen, aber es hilft! Verdammt nochmal es rettet dir den Arsch! Und wenn dir jemand die Hand reicht und deine Probleme mit Geld lösen will, dann nimm diese Hilfe an und hör auf immer aus Stolz alles selber regeln zu wollen - das kannst du nicht und ehrlich gesagt nervt es!«So klare Ansagen hatte ich Theo gegenüber niemals gemachg - noch nie zuvor hatte ich es gewagt. Aber ich wusste, dass sie es anders nicht akzeptiert hätte und noch ewig sauer auf meine Aktion gewesen wäre.
Auch Theo merkte schnell, dass ich schon lange kein Kind mehr war auf das man aufpassen musste und sehr wohl in der Lage war für mich selbst zu entscheiden, trotzdem hatte sie nach wie vor ein paar Bedenken.
»Ach, Conni, ich danke dir wirklich, aber ich weiß einfach nicht mehr wie ich dir gegenüber treten soll...«
»Es ändert sich doch gar nichts - ich bin doch einfach nur Conni!«
»Ne eben nicht! Multimillionärin, eine kleine Reitlegende, Hoffnung auf Weltmeisterschaft - Conni, du bist so viel mehr!«
»Aber nicht für dich! Für dich bin ich die Conni, die ich damals auch schon war - die, die du aus dem Loch im Wald gezogen hast...«
»Es ist für alle anderen in deiner Umgebung eben nicht so leicht wie du es dir vorstellst! Frag Till - frag Emil...«
Mit einem fragenden Blick schaute ich zu den Jungs rüber, die nur verlegen dreinschauten.»Also, Conni, um ehrlich zu sein hat sie recht«, sagte Emil vorsichtig.
Till sagte nichts und sah nur ablenkend durch den Stall.
Erst nach einem »Till, stimmt das?« schaute er mich an und sagte: »Es soll nicht böse klingen, aber du bist Everybody's Darling und neben dir sehen wir ein bisschen alt aus - du bist einfach DAS vorzeige Kind, mit dem man auf jeder Familienfeier angibt!«
»Nur habe ich keine Familie, die mir sagt, dass sie stolz auf mich ist und mit mir auf jeder Familienfeier angibt!«, sagte ich auf einmal ziemlich verletzt und kehrte den anderen den Rücken.
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Zurück zu dir
Teen FictionNachdem Conni ihr Leben sortiert und endlich wieder zu sich gefunden hatte, genoss sie das Leben in vollen Zügen. Die Arbeit mit Conti ging voran, aber immer wieder zerstörten Rückschläge die Erfolge. Conni beschließt zurück zum Anfang zu gehen und...