»Was sagt das Navi?«, fragte ich Till, der neben mir im Auto saß.
»Zehn Minuten noch. Die anderen brauchen bestimmt noch ein bisschen länger. Ich meine nicht jeder kann mit 500 PS über die Autobahn brettern.«
»Wir können es schon«, lachte ich und drehte das Radio laut.»Ich LIEBE dieses Lied!«, meinte ich keine zwei Minuten später, nachdem der Moderator einen neuen Titel an sagte.
Noch bevor ich anfangen konnte mitzusingen, fing Till neben mir schon leise an.Two Kids, one Room...
Ich ließ ein paar Strophen mit leisem Gesang verstreichen bis ich einstieg und das Ende mit all meinen Gefühlen laut mit sang.
Since that DAYYYYYYY
we are one
and I knowwwwww
we will lastSince that DAYYYYY
you're mine
and I knowwwww
I'm your'sOh Baby since that DAYYYY
we are one
and I know
I love youuuuu...Instinktiv sah ich bei der letzten Zeile zu Till rüber, der es mir gleich tat und zu mir schaute.
Die Musik verstummte und der Radiosprecher sagte wieder seinen Text - der Moment war vorbei.Auch wenn ich wieder auf die Straße schauen musste, merkte ich, dass er nicht aufhörte mich anzusehen.
Was habe ich verpasst?! Wann war das zwischen mir und ihm passiert?!
Ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück, als wir noch Jugendliche waren - an die Schulzeit, an das gemeinsame Training und selbst an die Situation im LKW und die darauffolgenden Wochen. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob ich das gerade wollte.
Ich meine, wir waren so gut befreundet und ich wollte nicht, dass irgendwas dazwischen kam.Um die Situation aufzuheitern, fing ich an zu grinsen.
»Was guckst du so«, fragte ich Till, der die Augen immer noch nicht von mir bekam.
Wie musste ich wohl ausgesehen haben?
Die Sonne strahlte meinen blonden Dutt von der Seite an und ließ ihn noch viel heller wirken, als er eh schon war. Der Wind, der wegen dem offenen Verdeck nur so um unsere Ohren fegte, ließ meine kleinen Härchen, die unordentlich aus dem Dutt gefallen waren, wild tanzen.
Meine Augen waren von meiner kleinen, aber doch so passenden Sonnenbrille verdeckt.
Ich glaube, dass Till diese Conni liebte - ich glaube er liebte jede Conni, aber diese ließ ihn lächeln, ohne dass er es wollte.»Ich liebe es dich anzusehen - nichts weiter«, sagte er mit einem breiten Grinsen und hörte nicht auf.
»Du bist ein Spinner!«, stieß ich aus und schlug ihm gegen die Schulter, meinte dies aber definitiv nicht böse, sondern irgendwie liebevoll.»Du bist ein Spinner!«, lachte Till und drückte meinen rechten Oberschenkel.
»Ich kann es nicht fassen! Du sitzt in meinem Auto und nennst mich einen Spinner. Till, Till, Till, vergiss nicht, wer hier die Hebel in der Hand hat - ich setze dich sonst hier mitten in der Pampa aus und lasse dich verhungern«, drohte ich ihm scherzhaft und deutet diabolisch ins Nichts.Wir waren wirklich irgendwo abgeschottet von der Außenwelt, irgendwo auf einer Landstraße, die nicht zu enden schien und nur umgeben von Feldern, Weiden, Bäumen und Wiesen war - kein Haus weit und breit.
»Eleonora hat sich einen wunderschönen Ort zum leben gesucht, findest du nicht auch?«, fragte ich Till wie hypnotisiert von dieser wirklich majestätischen Landschaft.
Wie gemalt erstreckte sie sich vor uns und völlig unberührt schien sie uns in ihren Bann zu ziehen.»Ich könnte mir keinen schöneren Ort zum leben vorstellen«, sagte auch er total verträumt und in den Bann der Natur gezogen.
»Es ist einfach irgendwie magisch hier.«
»Du immer mit deinem „magisch".« Till schmunzelte. »Gleich müsste ein kleiner Bach kommen. Wir haben noch Zeit, lass uns doch dort anhalten, der soll ganz schön sein - hab ich gehört.«
Ich zuckte mit den Schultern.
»Meinetwegen - du weißt, wie sehr ich solche Orte liebe, also wieso nicht?!«
»Genau mein Gedanke! Du musst in den nächsten Waldweg einbiegen und dann nur noch ein Stück geradeaus fahren, dann sind wir schon fast da.«
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Zurück zu dir
Teen FictionNachdem Conni ihr Leben sortiert und endlich wieder zu sich gefunden hatte, genoss sie das Leben in vollen Zügen. Die Arbeit mit Conti ging voran, aber immer wieder zerstörten Rückschläge die Erfolge. Conni beschließt zurück zum Anfang zu gehen und...