Fünf Wochen hartes Training hatte ich nun hinter mir und meine Pferde waren in Bestform.
Ich brachte sie alle wieder zurück ins Training und kitzelte die Leidenschaft aus ihnen raus.
Camelot sprang höher und kontrollierter als zuvor.
Anne hatte viel mehr Selbstvertrauen im Parcours erhalten und an ihrer Hinterhand-Aktivität konnten wir arbeiten.
Edda hatte ebenfalls in der Dressur aufgeholt und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass Conti immer noch um länger besser war, denn das war er definitiv nicht! Klar war er immer noch der Beste, aber Edda hatte es verdammt nochmal drauf!
Catchi hat sich so gut unter mir entwickelt und die Temporegulation klappte perfekt. Im Parcours sprang sie bombastisch und auf dem Geländeplatz nahm sie jede Hürde in Rekordzeit.
Conti war einfach wieder da - er war einfach wieder in Bestform! Sein Sprung, seine Dressurlektionen, seine Nerven, seine edle Erscheinung - er war ES einfach!
Die kleine Halley war im Training noch nicht ganz so weit. Sie war zwar noch ein bisschen unsicher und verweigerte den ein oder anderen Sprung, aber ein Springturnier auf L-Höhe war schon machbar! Sie brauchte einfach Zeit und das war in Ordnung für mich, außerdem hatten wir sie ja sowieso für die Zucht gekauft - diese Saison noch und dann wird sie mindestens 1 bis 2 Jahre eine Fohlenmama sein.Zwischen Till und mir lief es perfekt - besser hätte es wirklich nicht sein können!
Wir waren knapp zwei Monate zusammen und wir harmonierten so gut zusammen. Wir unternahmen viel auch außerhalb des Stalles und natürlich war er nicht nur mein Freund, sondern immer noch der beste Trainingspartner den ich haben konnte. Wir spornten uns gegenseitig an, immer hart zu trainieren und an unseren Zielen fest zuhalten.
Wir waren DAS Pärchen der Reiterszene und jeder liebte uns und unsere Arbeit.
In den letzten Wochen war ich oft mit Till auf Turniere und jedesmal, wenn ich erblickt wurde, war das Gejubel und die Nachfrage wegen mir und den Turnieren groß.
Nie erzählte ich, was ich vor hatte, aber an diesem Samstag morgen sollte ich mit einem großen Knall zurück kommen.Es war noch früh - 5:32 Uhr stand auf meinem Handy.
Ich schlief bei Till, wie ziemlich häufig in den letzten Wochen, und da er noch schlief, versuchte ich mich möglichst leise aus dem Bett zu schleichen, aber er wurde sofort wach.
»Oh nein, schlaf ruhig weiter - ich wollte dich nicht wecken.«
»Ich muss sowieso hoch. Ich will doch dein erstes Turnier nicht verpassen!«
Er reichte mir seine Hand und signalisierte mir ihn hochzuziehen. Ich nahm seine Hand, aber anstatt dass ich zog, zog er mich zurück ins Bett und umarmte mich ganz fest!
»Nur noch eine Minute«, sagte er liebevoll und schmiegte sich fest an meinen Rücken ran.
Leise flüsterte er mir ins Ohr.
»Ich liebe dich so sehr meine Lieblings-Conni.«
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm nun in seine wunderschönen, dunklen Augen.
»Ich dich auch mein Lieblingsfreund«, flüstere ich ebenfalls liebevoll.
Für einen Moment hielten wir inne und genossen diese Stille, während wir uns einfach tief in die Augen sahen. Ich lächelte. Er lächelte.
Dann drehte er sich schlagartig mit seinem Gesicht mir gegenüber, setzte sich auf mich rauf und fokussierte meine Arme über meinem Kopf.
»Dein Lieblingsfreund?! Wie viele hast du denn?«, fragte er liebevoll witzelnd und sah mich lächelnd an.
»Hmm lass mich überlegen. Mit oder ohne dir? Zählen auch Affären? Was ist mit meinen drei Ehemännern - ist das eine eigene Kategorie?«, antwortete ich und alberte mit ihm rum.
Sofort nahm er seine Hände von meinen und kitzelte mich heftig durch.
»Was hast du gesagt?! Sag das nochmal«, sagte er lauthals lachend.
»Hör schon auf«, brachte ich keuchend hervor. Ich konnte vor lachen kaum atmen, aber Till dachte gar nicht daran aufzuhören mich zu kitzeln.
»Erst wenn du mir sagst, dass du nur mir alleine gehörst.«
Wir drehten und wälzten uns zusammen im Bett und lachten. Ich hatte die Oberhand erlangt und saß nun genauso rittlings auf ihm und versuche seine großen Hände zu fokussieren. Ihm gelang das aber deutlich besser als mir.
Ich atmete schwer, denn ich war aus der Puste vom Lachen.
Unsere Nasenspitzen berührten sich nun fast und wir atmeten gerade die gleiche Luft immer wieder ein und aus.
»Ich gehöre niemandem«, sagte ich mit einem bestimmten Lächeln und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen.
Anschließend sah ich ihn noch einmal tief in die Augen und erwartete eine Antwort.
Till rollte mich aber plötzlich von ihm runter, sprang auf und hob mich vom Bett auf.
»Wenn ich dich nicht haben kann, dann kann dich keiner haben!«, rief er lachend aus und lief mit mir auf dem Arm aus dem Schlafzimmer.
»Hey, nicht! Wohin bringst du mich?!«, fragte ich lachend und versuchte mich zu befreien.
»Ich entführe dich jetzt in die Dusche und du wirst nichts dagegen tun können!«
Die Badezimmertür schloss er hinter uns nicht. Wieso auch? Er wohnte ja schließlich alleine in seiner großen, modernen Wohnung.
Wir verfielen in eine wilde Knutscherei, wo wir uns gegenseitig aus unseren Klamotten halfen und in die Dusche schlüpften.
Er hatte eine richtig schöne, große Regendusche. Wie ich das Gefühl des auf einem einprasselndem Wasser vermisst hatte. Ich hatte in München auch eine Regendusche, aber die hatte ich logischerweise schon lange nicht benutzt.
Till hat eine wirklich moderne und luxuriöse Eigentumswohnung gehabt und das erinnerte mich an meine glückliche Kindheit - das war einer der vielen Gründe, warum ich immer so gerne bei Till gewesen bin.
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Zurück zu dir
Teen FictionNachdem Conni ihr Leben sortiert und endlich wieder zu sich gefunden hatte, genoss sie das Leben in vollen Zügen. Die Arbeit mit Conti ging voran, aber immer wieder zerstörten Rückschläge die Erfolge. Conni beschließt zurück zum Anfang zu gehen und...