Was wären wir nur ohne uns?

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Als Till und ich wieder zuhause waren, waren wir zwar wieder am selben Ort, aber alles fühlte sich so anders für mich an - so neu und magisch!

Am Tag unserer Ankunft ließ ich die Katze noch nicht aus dem Sack.
Dadurch, dass wir erst am späten Abend wiederkamen, stellte ich meine Pferde in die Box und plauderte nur kurz mit Emil, Theo und Sabine.

»Erzähl schon! Wie waren deine Wochen?!«, platzte es aus Theo heraus, als sie mich erblickte.
»Ereignisreich - sehr ereignisreich. Ich erzähle euch morgen alles in Ruhe, aber soviel kann ich sagen: Ich bin mit Conti einen Parcours gesprungen!«
Ich sah Theos Augen aufblitzen.
»EINEN GANZEN PARCOURS?! Wie hast du in so kurzer Zeit so viel hinbekommen?!«
Verlegen spielte ich an meinem Ringfinger rum.

»Es waren echt anstrengende zwei Wochen, aber ich hatte starke Trainer und Till, welcher mich immer unterstützt hat, an meiner Seite. Auch wenn ich mich zwischendurch aufgab und Zweifel mich bis in meine Träume verfolgten, der Wille war stärker - der Wille mit Conti zurück zur Normalität zu kommen...«
»Aber, Conni, das ist doch großartig!«
Sabine fiel mir in die Arme und drückte mich fest. »Du siehst ganz müde aus. Fahre nur Heim und erzähle uns morgen in Ruhe, was alles so geschehen ist.«
»Das werde ich machen! Ich werde mir Charlie schnappen und nach Hause fahren. Morgenfrüh werde ich euch alles ins kleinste Detail berichten. Bis morgen.«

Ich löste die liebevolle Umarmung, die man nur von einer Mutter erhält, und falle Theo in die Arme.

»Ich kann es gar nicht aushalten! Komm bloß früh in den Stall«, mahnte Theo mich, während sie mich so fest drückte, sodass ich das Gefühl hatte keine Luft zubekommen.
»Nicht so dolle - du erdrückst mich noch!«, lachte ich und löste langsam die Umarmung.
»Du weißt, dass ich dich einfach lieb habe! Umso mehr freue ich mich, dass du wieder hier bist.«

Ich schaue Theo mit großen Augen an.
»Ich hab dich mindestens genauso lieb und ich kann mich glücklich schätzen, dass du die große Schwester in meinem Leben bist!«
Ich bekam ein großes, mit Liebe gefülltes Lächeln und ein anerkennendes Hand drücken, als ich die Umarmung löste und zu Emil rüber ging.

»Komm schon her, du kleines Mäuschen - ich bin so stolz auf dich!«
Langsam ließ ich mich in die Arme meines sicheren Hafens fallen und vergrub mich in ihnen.
»Ach, Emil, wie sehr ich dich immer gebraucht habe! Ohne dich wäre ich heute an einem anderen Punkt in meinem Leben und hätte diese letzte entscheidende Reise nicht antreten können. Ohne dich könnte ich gar nichts...«
»Meine, Conni, du super süße Conni, du weißt, dass ich das gerne für dich mache und ich alles stehen und liegen lassen würde, um dir mal wieder aus der Patsche zu helfen.«
Emil gab mir einen sanften Kuss auf den Scheitel.
»Ich weiß, Emil.« Ich schmunzelte. »Was wären wir nur ohne einander?!«

Ich löste die Umarmung soweit, dass Theo auch dazu kommen konnte.
»Meine beiden Lieblingsmädels«, stieß Emil ein letztes Mal anerkennend aus und öffnete die Umarmung.

»Ich muss ins Bett - wir sprechen uns morgen! Ich hab euch lieb«, sagte ich, während ich mich in Richtung der Stalltür umdrehte und mich nach draußen bewegte.

Mittlerweile war es stockdunkel draußen und Till, welcher aus dem Nichts zu kommen schien, erschreckte mich total.
»Boah, Till! Woher kommst du denn?«, fragte ich mit einem erleichterten Lachen, als ich bemerkte, dass es mein Freund war, der aus der Dunkelheit trat.

»Was zuckst du denn so zusammen? Ich war nur kurz im Haus auf dem Klo und wollte dir kein Herzinfarkt verschaffen«, sagte auch Till mit einem leichten Lachen auf den Lippen.
»Das hast du aber fast geschafft! Mach sowas nicht nochmal!«
Ich neigte mich ihm zu und legte meine Hand auf seinen Arm.
»Ich bin müde und sollte nach Hause - fährst du mich das Stück noch?«
»Aber natürlich, Kleines - steig ein.«

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