Kapitel 13

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~Aus der Sicht von Chantal~

Händchen haltend liefen mein Freund und ich zu ihm nach Hause. Wären die Umstände anders gewesen, würde ich mich auch besser fühlen. Als wir in die Einfahrt von Max's Haus liefen sah ich sein Auto an und ich blieb stehen. Max merkte sofort, dass ich stehen blieb und er legte von hinten seine Arme um meinen Bauch. Sanft küsste er meine Wange und er lehnte wenig später seinen Kopf an meinen. "Was ist los, Süße?" Tief atmete ich durch, da ich wusste das es albern klingen würde vor allem wegen dem was ich vor nicht mal zwanzig Minuten gesagt hatte. "Könnest du mich vielleicht doch zu meinem Papa fahren? Ich will mit ihm reden, da ich mich wirklich schrecklich fühle." "Ich fahre dich gerne zu ihm. Willst du jetzt gleich los fahren?" Lange brauchte ich nicht zu überlegen, da ich die Antwort schon kannte. "Wenn es dir nicht ausmacht würde ich gerne jetzt zu ihm fahren." "Dann fahren wir zu ihm." Max ließ mich los und er holte seinen Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Daraufhin liefen wir zu seinem Auto und wir stiegen ein.

Kaum war Max losgefahren wurde ich urplötzlich nervös und ich fing an mit meinen Händen rum zuspielen. Wahrscheinlich spürte mein Freund meine Nervosität, denn er nahm meine Hand in seine und er verschränkte unsere Finger ineinander. "Es wird alles gut werden mein Engel." "Ich hoffe es, Schatz. Was mach ich denn, wenn mein Papa nichts mehr mit mir zutun haben will? Ich hab immerhin zu ihm gesagt, dass er lieber tot sein soll als meine Mama und dabei will ich das gar nicht. Ich brauche ihn doch." Etwas drückte Max meine Hand. "Ich bin mir sicher, dass es nicht so schlimm wird wie du denkst. Er wird dir bestimmt verzeihen. Du bist immerhin seine Tochter." "Vermutlich hast du Recht, aber ich habe Angst ihn verloren zuhaben." "Du wirst ihn bestimmt nicht verloren haben, Chany." "Ich hoffe es, Maxi." Dreißig Minuten später fuhr Max in die Einfahrt und er parkte das Auto. Gemeinsam stiegen wir aus und er lief um das Auto herum zu mir. Sanft legte er seinen Arm um meinen Rücken, was ich ihm gleich tat. Bevor wir jedoch zur Haustür liefen küsste mein Freund sanft meine Schläfe. "Bist du soweit mein Engel?" Kurz schloss ich meine Augen und ich atmete nochmal tief durch. "Ja, Maxi. Wir können klingeln."

Wir liefen gar zur Haustür und wenige Sekunden später betätigte ich nervös die Klingel. Es dauerte nicht lange bis sich die Tür öffnete. Susie stand davor und sie sah mich erleichtert an. "Gott sei dank geht es dir gut. Ich war knapp davor die Polizei zu rufen. Wo warst du denn?" "Ich hab mich am Hafen versteckt. Es tut mir wirklich leid, was ich getan habe." Meine Stiefmutter trat zur Seite und sie öffnete die Tür ganz. "Kommt erstmal rein ihr zwei." Max und ich gingen ins Haus und Susie führte uns ins Wohnzimmer, wo wir uns auf das Sofa setzten. Jedoch war mein Vater nicht dort, was mich traurig machte. "Susie, wo ist Papa?" Bedrückt sah mich meine Stiefmutter an. "Er ist oben im Schlafzimmer, da er sich vor ein paar Minuten zum schlafen hingelegt." Nachdem Susie das gesagt hatte war mir klar, dass mein Vater sich zum weinen in sein Bett verkrochen hatte. Ich sah zu Max und er nickte mir aufmunternd zu. "Darf ich bitte zu Papa? Ich will mich bei ihm entschuldigen." "Ja du darfst zu ihm gehen." Sanft küsste ich Max auf die Wange und ich stand vom Sofa auf.

Langsam lief ich die Treppe nach oben und den Flur entlang zum Schlafzimmer. Ängstlich sah ich die Tür an. Ich brauchte wirklich zehn Minuten bis ich leise an der Tür klopfte "J-ja." An der Stimme meines Vater erkannte ich, dass er geweint hatte. Zaghaft öffnete ich die Tür und ich lief ins Schlafzimmer. Mein Vater lag mit dem Rücken zur Tür und er konnte mich nicht sehen. Ich schloss die Tür hinter mir und ich sah schüchtern zu meinem Vater. Auch wenn ich Angst hatte fasste ich meinen ganzen Mut zusammen. "Papa?" Mein Vater drehte sich zu meiner Überraschung tatsächlich um und er setzte sich auf. Mit Tränen in den Augen sah er zu mir und ich merkte, wie mir selbst die Tränen in die Augen stiegen. "Was willst du, Chantal? Mir noch mehr weh tun?" "Ich will mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid was ich gesagt habe. Können wir reden? Bitte Papi." Flehend sah ich meinen Vater an und in der Hoffnung, dass er mit mir reden wollte. Leicht nickte er und er setzte sich an die Bettkante. Er deutete mir an, dass ich mich neben ihn setzten sollte. Schüchtern lief ich zu meinem Vater und ich setzte mich neben ihn auf das Bett. 

Gerade als ich etwas sagen wollte fing er an zu sprechen. "Denkst du wirklich, dass du mir zur Last fällst?" Da ich wusste, dass es die einzige Möglichkeit war ihm endlich zu sagen wie ich mich damals wegen seiner Entscheidung gefühlt hatte, entschied ich mich dazu ihm die Wahrheit zu sagen. "Manchmal. Ich meine du und Oma habt mich damals nicht mal gefragt, was ich möchte. Ihr habt einfach beide über meinen Kopf hinweg entschieden. Eigentlich wollte ich damals zu dir, da ich nach Mama's Tod bei dir sein wollte. Ich hatte dadurch, dass du mich bei Oma gelassen hast, das Gefühl bekommen, dass du mich nicht mehr haben willst." "Das ist völliger Quatsch, Chantal. Ich hab dich ehrlich gesagt schweren Herzens bei deiner Oma zurückgelassen, aber ich wollte dich wirklich nicht aus deinem gewohnten Umfeld reißen. Aber du hast Recht. Ich hätte dich zumindest fragen sollen, was du willst." 

Ich drehte meinen Kopf zu meinem Vater und mir fiel auf, dass er auf den Boden sah. Da ich unbedingt wollte, dass er mich ansah legte ich meine Hand auf seine. Er drehte daraufhin wirklich seinen Kopf zu mir. Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen. "I-ich w-will nicht, dass du tot bist, Papi. Es tut mir wirklich leid, dass ich das gesagt habe." "Entschuldige dich nicht dafür, Chany. Ich wünsche mir manchmal auch, dass ich an ihrer Stelle gestorben wäre." "Nein, Papa. Sag sowas nicht." Mittlerweile weinte ich und er legte seine beiden Hände auf meine Wangen, damit ich ihm in die Augen sehen musste. "Ich weiß, dass du denkst das Mama die einzige war, die dich wirklich geliebt hat. Das ist aber nicht wahr. Ich hab dich lieb, Äffchen und zwar egal wie viel Mist du baust. Du bist mein kleines Mädchen, Chantal und daran wird sich gar nichts ändern." 

Meinem Vater liefen selbst Tränen an den Wangen hinunter und ich umarmte ihn daraufhin. Mit meinem Kopf kuschelte ich mich an seine Brust und er streichelte meinen Rücken. "Ich hab dich auch lieb, Papi." Eine Weile umarmten wir uns noch und mein Vater wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Papa, es tut mir leid, dass ich dich wegen Max angelogen habe. Ich hatte einfach Angst dich zu enttäuschen und dir deshalb nicht gesagt, dass ich seit zwei Jahren mit ihm befreundet bin. Ich wollte es dir letztes Jahr eigentlich sagen, aber dann hat der ganze Konkurrenzkampf angefangen und ich wollte es dir nicht über Facetime sagen." Ganz genau hörte mir mein Vater zu. "Du hättest doch deshalb trotzdem mit mir reden können. Ich hätte im ersten Moment zwar geschrien, aber ich hätte dich verstanden. Seit wann seit ihr beide denn zusammen? Du musst es mir nicht sagen, wenn du es nicht willst." "Wir sind seit heute Vormittag zusammen." Mit einem bedrücktem Blick sah mich mein Vater an. "Hättest du mir von eurer Beziehung erzählt?" "Ja, Papa. Wir wollten am Sonntag nach dem Rennen gemeinsam zu dir gehen und mit dir reden. Ich wollte dich eigentlich nicht noch zusätzlich stressen, was ich jetzt doch gemacht habe."  "Ist schon gut, Äffchen. Ich verzeihe dir." Etwas beugte sich mein Vater zu mir und er drückte mir einen Kuss die Stirn. Erleichtert atmete ich aus, da wir uns wieder vertragen hatten.

Forbidden love (Max Verstappen-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt