Kapitel 20

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Bevor wir aufbrachen, um nach Blizzach zu gehen, zogen wir uns schnell unsere Winterkleidung an. Schließlich wollen wir bei den nächsten Routen nicht erfrieren. „Vielen Dank, dass wir bei Ihnen übernachten durften.", bedankte ich mich bei Professor Carolina. „Das habe ich doch gerne getan. Kommt beide bitte gut in Blizzach an. Es soll bald ein Schneesturm auftauchen. Also seid besonders vorsichtig.", warnte sie uns. „Danke. Wir werden aufpassen. Keine Sorge.", versprach Delion. So brachen wir gemeinsam auf.

Den Kraterberg konnten wir ohne Probleme gut durchqueren. Am Ende der großen Höhle erschien auch schon die erste eiskalte Route. Bis jetzt fielen nur ein paar kleine Schneeflocken. Aber es kann sich schneller ändern, als man denkt. „Lasst uns am besten schnell vorangehen, bevor der Schneesturm erscheint.", meinte Delion. Ich nickte zustimmend. Mein Glurak flog friedlich seine Kreise am Himmel. Ich habe ihn gebeten Ausschau zu halten, damit wir vorgewarnt werden, sobald das Unwetter kommt. Auch mein Vulnona blickte sich konzentriert um. Zusätzlich konnte das Fuchspokemon hier perfekt trainieren, indem sie gegen andere Eispokemon kämpfte. Am liebsten würde ich Hunduster ebenfalls kämpfen lassen. Allerdings wäre es bei den bevorstehenden Sturm sehr gefährlich für den Welpen. Wenigstens konnte ich Amigento aus seinem Ball rausholen. Das Modifikations-Pokemon bekam zusätzlich noch die Eis-Disk, damit es den Typ Eis annahm. Man kann nie genug gewappnet sein.

Bis Mittag verlief alles reibungslos. Leider konnte Glurak dann jedoch einige graue Wolken erblicken. Sobald wir die nächste Route betraten, fing es bereits schon an, heftig zu schneien. Mein Feuerpokemon landete neben uns. Bei dem starken Wind und Schneefall fiel es selbst ihn schwer weiter zu fliegen. Während er mit uns mitging, nutze er seine Flügel, um uns Schutz von dem Schnee zu geben. Zum Glück konnten Amigento und Vulnona noch super sehen. Vorsichtig tasten wir uns voran. Je stärker der Sturm wurde, desto schwerer war es voranzugehen. Zusätzlich war die gesamte Route nur so von Schnee bedeckt. Inzwischen reichte dieser sogar bis zu unseren Knie. Zitternd drückte ich meine Mütze weiter runter, um meine Ohren von dem kalten Wind zu schützen. So ein Unwetter habe ich selbst in Alola noch nicht erlebt.

Leider wurde der Sturm tatsächlich noch schlimmer. Glurak musste sich viel mehr anstrengen, um mitzuhalten. „Glurak, geh bitte in dein Pokeball.", bat ich meinen treuen Partner. Dieser schüttelte widerwillig seinen Kopf. „Glu-Glurak!" „Ich weiß du willst uns helfen. Aber schau deine Flamme an. Durch den vielen Schnee ist sie bereits schon kleiner geworden. Wenn es so weitergeht kann es für dich sogar gefährlich werden und ich möchte nicht, dass dir was passiert.", versuchte ich ihn zu überzeugen. Zuerst weigerte sich der Drache. Doch dann gab es schließlich nach und ging gehorsam in seinen Ball. Nun bekamen wir noch mehr Schnee ab. Ich konnte schon spüren, wie meine Kleidung langsam durchnässt wird.

Am liebsten würde ich auf meinem Smart-Rotom nachschauen wo lang wir gehen mussten. Allerdings ist es unmöglich überhaupt etwas zu erkennen. Schützend hielt ich meinen Arm vor meinem Gesicht um besser schauen zu können. Wir kamen nur langsam voran. Der ganze Schnee, die Kälte und der Wind erschwerten uns den ganzen Weg. Die ganze Kälte wurde mir mit der Zeit unerträglich. Schließlich blieb ich kurz stehen, um eine kleine Pause zu machen. Dies war jedoch ein Fehler. Denn dadurch verlor ich sowohl meine Pokemon als auch Delion vor meine Augen. „Delion? Amigento? Vulnona? Wo seid ihr?!", rief ich entsetzt. Keine Antwort. War ja klar! Wie kann man bei diesem Wind überhaupt etwas verstehen? Je länger ich keinen von meinen Begleitern sah, desto schneller wächst meine Panik. Zwar war ich nicht komplett alleine, da ich noch meine anderen Pokemon bei mir hatte, jedoch würden sie diese Kälte ebenfalls nicht aushalten können. Ein starker Windstoß riss mich zu Boden. Wieso kann dieser blöde Sturm nicht aufhören? Ich bemühte mich aufzustehen. Aber mein Körper war wie zugefroren. Wie wird es nur weitergehen? „Erika?" Schnell blickte ich mich um. War das nicht die Stimme von Delion? Meine Zähne klapperten von der Kälte. Es war unmöglich für mich zu sprechen. Ich kann nur hoffen, dass er mich auch so findet. „Ami-Amigento!" Wie aus dem nichts erschien mein treues Amigento.

Sobald es mich entdeckte rief es noch lauter und kuschelte sich eng an mich, um mir Wärme zu geben. „Erika! Ein Glück! Wir haben dich gefunden.", sagte Delion erleichtert und eilte auf mich zu. „D-D-Delion.", stotterte ich. „Du bist ja vollkommen erstarrt. Warte lass mich dir helfen." Schnell durchsuchte er seine Tasche und holte seinen Umhang hervor. Diesen wickelte er um mich. „Besser?" Ich nickte als Antwort. Sofort zog er mich in eine enge Umarmung. „Du hast mir wieder einmal einen großen Schrecken eingejagt.", meinte der Viollethaarige. „T-tut mir L-leid." „Du kannst ja nichts dafür. Dieser Sturm ist wirklich stark." Behutsam half er mir auch die Beine und zog mich ganz dicht an sich. „Jetzt lasse ich dich nicht mehr so schnell gehen, Prinzessin.", versicherte er mir. „Danke." Dank seiner Wärme ging es mir langsam etwas besser. So konnten wir endlich weiter gehen. Ich konnte nun nachvollziehen, weshalb Professor Carolina uns gewarnt hatte. Das Wetter kann ist hier in Sinnoh unberechenbar.

„Schau mal. Ich glaube, ich sehe dort eine Hütte!", meinte Delion und so schnell wir konnten gingen wir darauf zu. Zum Glück durften wir eintreten. Der Ass-Trainer namens Paolo erlaubte uns so lange zu bleiben bis der Sturm vorüber ist. Meine Pokemon wärmten sich am Holzofen auf. Delion ließ mich als erstes ein warmes Bad nehmen, damit ich nicht krank werde. Ich zog mir auch noch schnell andere Winterkleidung an. „Geht es dir nun besser?", fragte mich der Ass-Trainer und reichte mir eine heiße Suppe. „Ja. Vielen Dank für Ihre Hilfe.", bedankte ich mich. „Ich kann doch nicht zulassen, dass ihr draußen in der Kälte erfriert.", winkte der Trainer mittleren Alters ab. „Können Sie uns sagen, wie lange der Sturm noch dauern wird?", erkundigte sich Delion, der auch inzwischen fertig geworden ist. Nachdenklich blickte Paolo aus dem Fenster. „So wie es aussieht, wird es so schnell nicht aufhören. Ich schätze erst morgen könnt ihr beide weitergehen. Aber solange seid ihr herzlich willkommen." „Danke, Ihnen.", bedankte sich mein Freund. „Ohne Ihre Hilfe, wären wir sicherlich erfroren." „Ihr müsst euch wirklich nicht bedanken. Es ist nicht das erste Mal, das sich hier jemand hierher verirrt hatte. Außerdem helfe ich immer wo ich kann.", erklärte er.

Nachdem ich meine Suppe fertig gegessen hatte, leiste ich meine Pokemon Gesellschaft. Glurak lag friedlich vor dem Kamin. Amigento reichte mir seine Eis-Disk wieder und schaute sich neugierig um. Vulnona spielte amüsiert mit Nachtara und Hunduster. Lächelnd setzte ich mich zu Glurak und schaute zu, wie die beiden Unlichtpokemon mit dem Feenpokemon Spaß hatten. Ich lehnte mich näher an meinen Feuerpokemon und blickte neugierig auf meinen Smart-Rotom, um die Nachrichten anzuschauen. Meine Mutter hatte mir sogar eine SMS geschickt. Sie wollte wissen, wie es uns ging. Offenbar hat sie mitbekommen, dass ein starker Sturm ausgebrochen ist. Schnell schrieb ich ihr zurück und versicherte ihr, dass es uns gut geht.

„Nah? Wie fühlst du dich, meine Prinzessin?", fragte mich Delion und setzte sich neben mich. Glücklich legte ich meinen Kopf an seiner Schulter. „Dank dir viel besser. Ich dachte ich würde erfrieren.", erklärte ich. „Sowas würde ich niemals zulassen.", versprach mir mein Freund. Ich merkte langsam, wie ich immer mehr müde wurde. Ehe ich mich versah bin ich auch schon eingeschlafen. Dass war ein ganz schön anstrengender Tag gewesen.

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