Kapitel 43

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„Hallo, Mädels. Wie geht's? Wie steht's?", begrüßte uns Alain. Ein kurzer Blick von Delions Glurak auf mich reichte aus und der Drache stürzte auf mich zu. Liebevoll schmiegte er seinen Kopf an meinen. „Hallo, Glurak. Ich freue mich ja auch dich zu sehen.", schmunzelte ich. „Glurak!", schnaubte meiner. Offensichtlich war er eifersüchtig. „Komm her, mein Junge.", forderte ich ihn auf. Das ließ er nicht zweimal sagen. Schon wurde ich von zwei Gluraks umarmt. „Hey. Wieso dürfen nur die beiden dich kuscheln?", schmollte Delion. „Weil sie es wollten.", neckte ich ihn. Mit langen Schritten kam der Viollethaarige auf mich zu. Unsere Gluraks traten vorsichtig ein bisschen nach hinten. Delion gab mir einen liebevollen Kuss auf meine Stirn, ehe er mich mit seinen starken Armen umarmt. Ich lehnte verträumt meinen Kopf gegen seine harte Brust. Tief atme ich seinen angenehmen Geruch ein. Und für einen Moment vergaß ich all meine Sorgen und Zweifel. Ich krallte regelrecht meine Nägel in sein Shirt. Am liebsten würde ich ihn immer so nah an mir haben. Ich wünschte nur, ich würde nicht so viele Zweifel haben und ihn mehr Vertrauen schenken. Ich verfluchte mich selbst dafür.

Alain räusperte kurz: „Ich will euch Turteltäubchen ungern bei eurer Wiedervereinigung stören, aber mir müssen jetzt abklären, wie es jetzt weitergehen wird.". „Ich habe mir überlegt, dass ich mir Erika zur Omega-Höhle gehen. Vielleicht können wir dort sogar einen Megastein finden.", berichtet mein Freund. „Es könnte gut möglich sein. Manche Steine befinden sich an ungewöhnliche Orte. Ich denke, für mich und Alina wäre die Spiegelhöhle ein guter Anfang. Dort sind nicht allzu starke Pokemon. Sie wird keine Probleme mit den wilden Pokemon haben.", erklärte Alain. „Gut dann machen wir es so.", bestimmte ich. „Sieht so aus, als würde sich Alain um dein Wohlergehen sorgen.", flüsterte ich Alina ins Ohr. Sofort wurde diese leicht rot. Bevor sie mir darauf antworten konnte, griff ich Delions Arm und meinte: „Lass uns am besten jetzt gleich aufbrechen. Noch ist es früh am Morgen, doch es kann sich schnell ändern.". Delion schlug vor, dass wir auf unsere Flugpokemon dorthin fliegen sollen.

„Halt! Einen Moment. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich meinen Tropius mitgenommen. Ich kann nicht auf meinen Absol oder Flunkifer fliegen.", kam uns das Cowgirl dazwischen. „Mach dir keinen Kopf, Alina. Du kannst mit mir auf Glurak reiten.", beruhigte Alain sie. Zumindest war dies sein Plan. Aber dieser schien nicht ganz so gut funktioniert zu haben. Nun brachte Alina nichts anderes als stottern raus: „A-aber auf Glurak hat nur eine Person Platz.". „Falsch. Glurak kann sogar bis zu drei Personen tragen. Ich spreche aus Erfahrung.", verteidigte ich unsere geliebten Feuerpokemon. „O-ok. Wenn das so ist...". Nervös ging sie zu Alain und dessen Glurak. Mit Schwung ist der Schwarzhaarige auf seinen Reitpokemon gesprungen. Er streckte Alina seine Hand entgegen. Immer noch unruhig ergriff die junge Trainerin sie und wurde hochgezogen. Nun saß sie vor Alain. Dieser hielt sich wie Delion und ich am Hals seines Flugpokemons fest. Jetzt war Alina dank seiner Armen vom Runterfallen geschützt. Allerdings war sie nun doppelt so rot. Mit einem kurzen Schmunzeln stiegen unsere drei Gluraks in die Lüfte. Delion und ich flogen nun zur Omega-Höhle und die anderen beiden in die entgegengesetzte Richtung.

Unterwegs konnte ich mein Lachen nicht mehr unterdrücken. Fragend warf mir Delion einen Blick zu. „Sag mal... Was war eigentlich mit Alina los?". „Drei Mal darfst du raten.", gab ich nur als Antwort. „Ich weiß es wirklich nicht. Komm sag es mir."; forderte er mir auf. „Tja, mein lieber Delion. Es sieht ganz danach aus, dass unsere Alina sich in Alain verliebt hat.", schwärmte ich und notierte fleißig etwas in mein Handy. „Wenn ich mich recht erinnere, hast du dich genauso gegenüber mir verhalten.", überlegte mein Freund. „Habe ich nicht.". „Hast du sehr wohl! Du bist sogar mir grad mit Fleiß aus dem Weg gegangen.". „Kann sein...". „Es ist so gewesen. Aber das spielt nun keine Rolle mehr...". Zufrieden schaute Delion in die Ferne. „Weißt du überhaupt wo wir lang müssen. Oder muss ich uns zur Omega-Höhle lotsen?", erkundigte ich, während mein Blick noch immer meinem Handy gewidmet ist. „Ja. ich habe Stunden damit verbracht den Weg einzuprägen. Selbst Glurak hat sich die Route angeschaut. Genies einfach den Flug und überlass mir die Führung. Sag mal... Was machst du eigentlich die ganze Zeit an deinem Handy?". „Gar nichts!". Nun flog Delion näher zu mir herüber, um einen Blick auf meinem Bildschirm zu erhaschen. „Du notierst doch nicht ernsthaft, wie du die beiden verkuppeln könntest?!". „Ich weiß nicht war du meinst.", verteidigte ich mich und zeigte meine Unschuldsmiene. Delion stieß einen Seufzer aus. „Bevor du mir irgendwas sagen kannst. Du hast doch bestimmt die besondere Verbindung, zwischen den beiden bemerkt. Die beiden sind wie für einander geschaffen. Dasselbe hat auch Nadine gemacht.". „Echt jetzt?". „Ja. Du willst nicht wissen, was sie alles geplant hatte, um uns zusammenzubringen. Und ich mache es nur um die beiden zu helfen. Ich möchte nicht, dass sie dasselbe durchmachen muss, wie ich...". „Erika... Ich kann deine Sorge verstehen und finde es auch recht lobenswert, dass du den beiden nur helfen möchtest. Trotzdem ist deren Angelegenheit und nicht unsere. Wir sollten uns da lieber nicht mit einmischen. Aber wenn du dich besser fühlst: Wenn du bemerken solltest, dass sie sich nicht trauen, ihre Gefühle gegenseitig zu offenbaren, können wir uns dagegen etwas überlegen.". „Ok...", gab ich mich schließlich geschlagen.

Vor lauter diskutieren bemerkten wir nicht, dass wir allmählich an unserem Zielort ankamen. Hinter der verlassenen Mienen Arbeiten befand sich etwas versteckt die Omega-Höhle. „Das ging ja schnell.", staunte ich. „Ja. Ein weiterer Grund weswegen ich mir diesen Ort ausgesucht habe.". Wir steuerten unsere Feuerstarter zum Eingang der Höhle. Kaum sind wir abgestiegen, schon holte Delion den Detektor heraus. „Mal sehen, ob wir was hier finden.". Mit großem Staunen gingen wir durch die grün leuchtende Höhle. Alles war schön friedlich. Abgesehen von den Detektor von Delion. „Schon irgendeine Spur, von einem Megastein?", erkundigte ich mich neugierig. „Bis jetzt nicht. Gehen wir ein bisschen weiter hinein.", schlug der Viollethaarige vor. So betraten wir den hintersten Raum, der großen mysteriösen Höhle. Mittendrin floss ein hellgrüner unterirdischer Teich. An den Wänden befanden sich merkwürdig grüne Zellen. Beim genaueren Hinschauen, konnte man augenähnliche Markierungen erkennen. Bewegen tun diese Zellen sich allerdings nicht. „Erika, sieh dir das an.", bat mich Delion, nachdem er mir auf die Schulter angetippt hatte.

Anscheinend hat hier ein Kampf stattgefunden. Der Raum war voller Kampfspuren. Sogar ein kleiner Steinschlag war entstanden, denn an manchen Stellen lagen umgestürzte Felsen. Als ich mich diesen näherte konnte ich ein verzweifeltes Rufen hören. Ohne groß darüber nachzudenken, kletterte ich über die umgestürzten Steine. „Sei bitte vorsichtig, Erika.", bat mich Delion. Doch darüber musste er sich keine Sorgen machen, denn ich bin eine gute Kletterin. Geschickt überwand ich die Steinmauer. Als ich oben an der Spitze angekommen war, spürte ich wieder einen kurzen Schwindelanfall. Zusätzlich wurde mir auch noch leicht übel. Sicherheitshalber blieb ich an Ort und Stelle, bis die Symptome nachließen. Sobald es mir wieder besser ging, rutschte ich einen kleinen Hang hinunter. Nun konnte ich die Quelle des Rufens entdecken. Ein UHaFnir lag auf dem Boden. Einer seiner Flügel klemmte sich zwischen ein paar Steinbrocken. Ich blickte mich um. Weit und breit ist kein anderes Pokemon in Sichtweite. Er war ganz auf sich alleingestellt. Zusätzlich schaute er noch recht jung aus. Mir fiel auf, dass es nicht das erste Mal ist, das ich ein Pokemon daraus befreit habe. Genau wie dieses Mal, ist irgendetwas vorgefallen. Und ich werde es herausfinden. Aber zuerst muss ich dieses UHaFnir helfen.

It's Pokemon Time!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt