Kapitel 11

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Während wir uns gemeinsam zum Areal vier begehen, wandte ich mich an Alina: „Sag mal, hast du heute Nacht auch Albträume bekommen?" „Ja, das habe ich. Nur wer eine Lunarfeder besitzt wird davon verschont.", antwortet sie mir. „Und... kamen deine Träume wie Visionen vor?" Neugierig schaute das Cowgirl mich an. „Nein nicht wirklich. Wieso fragst du?" „Erika ist der Meinung, dass sie durch manche ihrer Träume in die Zukunft sehen konnte. Aber was sie letzte Nacht geträumt hatte, kommt mir um ehrlich zu sein, etwas unwahrscheinlich vor.", erklärte Delion anstelle von mir. Wenn es keine Vision war? Wieso hat es sich dann so real angefühlt? Ich hatte das Gefühl, direkt vor Ort zu sein!", wehrte ich mich. „Hey! Kein Grund zum Streiten ihr beiden. Leider kenne ich mich mit Träumen überhaupt nicht aus. Allerdings habe ich öfters schon mal gehört, wie einige Menschen durch ihre Träume in die Zukunft blicken konnten. Was Träume angeht, müsstet ihr vielleicht bei Professor Vivian, die in Einall lebt erkunden. Zwar spezialisiert sie sich hauptsächlich auf die Träume von Pokemon, aber sie könnte euch dabei trotzdem helfen. Wobei die Arenaleiterin Astrid in Kalos viel mit Vorhersagen auskennt. Im Grunde gibt es einige Leute, an die ihr euch wenden könnt. Am besten fragt zuerst Professor Carolina. Sie befasst sich zwar mit den Legenden von Sinnoh, aber sie wird euch bestimmt ebenfalls weiterhelfen können.", zählte die junge Trainerin auf. „Ist Professor Carolina nicht die Großmutter von dem Champ Cynthia, die in Elyses lebt?", hackte ich nach. „Ja. Allerdings wird es einige Tage dauern bis ihr dort angekommen seid, wenn ihr keine Flugbegleitung habt." „Eigentlich haben wir eine Mitfluggelegenheit. Aber da ich durch meine Angst recht wenig von meiner Heimatregion gesehen habe, würde es mir nichts ausmachen bis nach Elyses zu gehen." „Dann wisst ihr ja schon, wohin ihr als nächstes gehen werdet, nachdem wir Professor Eibe getroffen haben.", schlug Alina vor.

Als wir fertig mit unserer Unterhaltung waren, sind wir bereits angekommen. „Also magst du mal versuchen dein erstes eigenes Pokemon zu fangen?", fragte ich Alina voller Erwartung. „Ich weiß nicht so recht..." „Du brauchst keine Angst haben. Ich und Delion sind direkt hinter dir. Wenn man es recht überlegt, hast du es viel besser als ich. Ich habe mein erstes Pokemon ganz alleine gefangen. Mir war damals aber lieber, wenn jemand an meiner Seite wäre. Du kannst für den Anfang ein ruhiges und sanftes Pokemon fangen." „Das klingt nicht schlecht. Aber wenn ich schon ein Pokemon hier fange, müsste es gut zu meiner Farm passen.", überlegte die junge Trainerin. „Wir werden hier bestimmt fündig werden. Los geht's!" „Hey! Warte Delion! Du verläufst dich ansonsten wieder.", rief ich meinen Freund zu und schnell eilten ich und Alina auf ihn zu. Wir begegneten einige wilde Pokemon. Allerdings war kein passendes dabei. Abwechselnd gaben Delion und ich der neuen Trainerin Tipps rund ums Kämpfen. Gegen Nachmittag erreichten wir endlich die letzte Route. „Wies aussieht haben wir heute wieder einmal Pech gehabt.", stellte ich enttäuscht fest. „Man kann nicht immer Glück ha-" „Was ist los?", wunderte ich mich. Aber ohne mir eine Antwort zu geben, ging Alina immer weiter weg von uns. Delion und ich nickten uns gegenseitig an und folgten dem Cowgirl. Diese versteckte sich schließlich hinter einem Busch. „Schaut euch das an.", flüstert sie uns zu. So gut es ging schlichen wir uns zu ihr. Vorsichtig schauten wir drei aus unserem Versteck hervor.

Ein Tropius steckt im Moor fest und versucht verzweifelt sich zu befreien. Das Schlimme war, dass es immer wieder von einem Piondragi angegriffen wurde.

 Das Schlimme war, dass es immer wieder von einem Piondragi angegriffen wurde

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„Das sieht gar nicht gut aus. Wenn wir nichts unternehmen, wird es für ihn nicht gut enden.", stellte ich fest. Die anderen beiden sind ganz meiner Meinung. „Ich habe eine Idee. Ich werde das Piondragi herausfordern und ihr Mädels befreit das Tropius.", schlug Delion vor. „Die Idee ist gar nichts so schlecht.", stimmte ich zu. Sofort sprang der Viollethaarige als erstes aus dem Versteck und befreite seinen Glurak. Ich und Alina liefen eilig zu dem Obst-Pokemon. „Erika sieh mal." Die junge Frau deutet auf das Moor. Tropius steckte zusätzlich zwischen sämtlichen Fels fest. Das war höchstwahrscheinlich das Piondragi. „Tro?" Inzwischen hatte das große Pflanzenpokemon bemerkt, dass es nicht mehr alleine war. Alina sprang entsetzt zurück. Ihr fiel es immer noch schwer einem wilden Pokemon gegenüberzutreten. Der Sauropoden bemerkte Alinas Angst und wirft ihr eine seiner Früchte zu. „Wie es aussieht weiß es dass wir ihm nur helfen wollen. Er wird uns nichts tun. Komm lass uns beeilen.", erklärte ich und stieg ins Moor. Mein Glurak landete neben mir und begann mit der Beseitigung der Felsen zu helfen.

Noch etwas unsicher stand Alina vorsichtig auf und holte ihren Flunkifer aus dem Pokeball. Auf einmal blickte das Flugpokemon panisch auf. „Mädels. Am besten ihr beeilt euch. Wir bekommen allmählich Gesellschaft.", warnte uns Delion. Aus der Ferne erschienen weitere Piondragis. Wir mussten noch ein paar Felsen entfernen. Allerdings ist das Tropius viel zu nervös und die Steine verletzen seinen linken Vorderfuß. „Tropius, du musst dich beruhigen. Du verletzt dich ansonsten.", versuchte ich das wilde Pokemon zu beruhigen. Jedoch vergebens. „Flunkifer, Lockduft." Das Käferpokemon gehorchte ihrer Trainerin und schon breitet sich an angenehmer Duft aus. Etwas zuversichtlicher ging das Cowgirl auf Tropius zu. „Bitte du musst dich beruhigen. Wir wollen dir doch nur helfen.", erklärte sie ihm. Ihre Stimme zitterte während sie sprach. Ich kann es nur gut nachvollziehen. Und ihre Bemühung zahlte sich aus. Das Pflanzenpokemon beruhigte sich und wir konnten die restlichen Felsen entfernen. „Tropius!" Sobald das Pokemon auf festem Boden stand, blickte es zuerst auf unsere Gegner. Dann blickte er bittend Alina an. „Ich glaube ich weiß was du meinst. Delion, Erika! Schnell auf eure Gluraks und dann in die Luft.", befahl sie uns. Sofort sprangen wir unsere Flugpokemon. „Was ist denn los?", erkundigte sich Delion. „Tropius hat einen Plan, wie wir diese Piondragis loswerden." Und jetzt wurde es klar, warum Tropius uns nicht in seiner Nähe lassen wollte. Er erzeugte ein starkes Erdbeben. Dieser besiegte eine große Anzahl von den Skorpionen. Die anderen Unlichtpokemons blickten ihn zuerst entsetzt an und ergriffen dann die Flucht.

Erleichtert landeten wir wieder. „Das war aber knapp." Erleichtert atmete ich aus. Jedoch ist es noch ein bisschen zu früh zum Feiern. Das Tropius ist immer noch verletzt. „Erika, versorgst du bitte seine Wunden? Ich glaube ich bin der Lage ihn ruhig zu halten.", erklärte Alina. Gesagt getan. Der jungen Trainerin gelang es tatsächlich trotz ihrer Angst das Pflanzenpokemon die ganze Zeit über zu besänftigen. „So, damit wäre es erledigt. Er muss sich nur ein paar Tage erholen und schon ist er wieder ganz der Alte", stellte ich erfreut fest. „Das sind gute Neuigkeiten.", stimmte Delion mir zu. „Dann heißt es wohl auf Wiedersehen zu sagen.", sagte Alina etwas leise. „Alina kann es sein, dass du Tropius gern hast?", fragte Delion. „Naja irgendwie schon. Ich kann ihn nicht einfach so zurücklassen. Auch wenn er auf sich selbst aufpassen kann. Am liebsten würde ich ihn fangen. Er ist ein so ruhiges und freundliches Pokemon. Bei ihm habe ich nicht so große Angst, wie bei den anderen Pokemon." „Dann... Frag ihn doch einfach, ob er dich begleiten möchte. Immerhin schien er dich von Anfang an zu mögen.", ermutigte ich dem Cowgirl. Etwas nervös schaute sie den Sauropoden an. „Tropius? Hättest du etwas dagegen wenn ich dich fangen würde? Ich denke wir würden super zusammenpassen und ich könnte dann deine Wunde regelmäßig versorgen." Sanft blickt das Obst-Pokemon Alina an, bis es anschließend zustimmend nickte. Artig ging es in einen der Safaribälle. „Glückwunsch. Du hast endlich dein erstes Pokemon gefangen.", gratulierte ich sie. Begeistert befreite die junge Trainerin ihr neues Pokemon. Dieser schmiegte seinen Kopf behutsam an seiner Besitzerin. „Gut dann heißt es wohl uns umzuziehen und dann Professor Eibe treffen.", erklärte sie. Erst jetzt fiel mir aus, dass ich und Alina durch die Rettungsaktion ziemlich dreckig gemacht haben. Wir lachten eine Weile und verabschiedeten uns vorerst voneinander.

It's Pokemon Time!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt