Kapitel 47

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Inzwischen sind ein paar Tage vergangen, seit der Sache mit Delion. Ich habe Arie alles Wichtige erzählt. Sie war schon immer eine gute Zuhörerin. Damit ich Delion nicht zufälligerweise übern Weg laufe, ging sie stattdessen zum Labor von Professor Platan. Dort gab sie meinen Freunden Bescheid, dass ich bei ihr bin und im Anschluss nahm sie für mich meine Pokemon mit. Mir selbst geht es überhaupt nicht gut. Mir war's mehrmals übel und ich bekomme manchmal Heißhunger. Die Trennung mit Delion macht mich vollkommen fertig. Zumindest dachte ich, dass das der Grund sei. Bis ich die Antwort bekam. Nachdem ich mir ein wohltuendes Bad gegönnt habe, leiste ich meine Pokemon im Wohnzimmer Gesellschaft. Jedes Mal wenn ich meine Pokemon sehe, begrüßten sie mich herzlich. Damit versuchten sie mich abzulenken. Was jedoch nur manchmal half. So schnell lässt sich nicht mein Herz heilen. Es schmerzt selbst bei dem kleinsten Gedanken an Delion. Ständig zerbrach ich mir den Kopf darüber. Wie sehr ich ihn vermisse... Eine weitere Übelkeit kam in mir auf. Sofort eilte ich ins Badezimmer. Etwas erschöpft trotte ich zurück und legte mich etwas auf die Couch. So kann es unmöglich weitergehen. Luxtra und Amigento bemerkten mein Unwohlsein. So beschlossen die beiden sich neben der Couch hinzulegen und leisten mir somit Gesellschaft. Ich lächelte sie dankbar an. Kurz darauf begrüßte mich die Müdigkeit. Schon fiel ich ins Land der Träume.

„Morgen, Erika. Wie geht es dir?", begrüßte mich Arie, sobald ich aufwachte. Noch ein bisschen verschlafen rieb ich mir die Augen. „Jetzt wieder besser. Vorhin war es mir wieder einmal übel.". „Oh nein! Bist du etwa krank?". Besorgt legte meine Cousine ihre Hand auf meine Stirn. Ich würde ihr gerne eine Antwort geben. Doch leider weiß ich selbst nicht, was mit mir nicht stimmte. Aus dem Nichts fing mein Smart-Rotom an zu vibrieren. Ich habe eine Mail bekommen. Neugierig blickte Arie mich an. „Ist es von Delion?". „Nein... Es ist von Schwester Joy.", antworte ich ihr. Endlich sind die Testergebnisse hier. Nur wünschte ich, dass Delion hier wäre. Aber das ist er nicht. Ich atme tief durch, ehe ich dann die Mail öffnete. Ganz konzentriert las ich Zeile für Zeile. Währenddessen wurden meine Augen immer größer. Als ich fertig war, legte ich mein Handy stumm zur Seite. Ich stütze mit meiner Hand meinen Kopf. Ich versuchte ruhig zu atmen. Half nicht gerade nicht viel. „Kannst du mir bitte ein Glas Wasser bringen?", bat ich der Performerin. Sie nickte und kam kurz später wieder. Schnell trank ich ein paar große Schlucke und versuchte meine Atmung zu regulieren.

„Erika... Du machst mir große Sorgen. Was ist los? Was steht da drinnen?". Ich konnte ihre Sorge deutlich raushören. „Wie soll ich's sagen? Ich kann es einfach nicht glauben...". „Bist du etwa schwer krank?". „Was? Nein. Zum Glück nicht.". „Aber was dann?". Wieder atme ich paar Mal durch. „Arie... Ich bin schwanger.". Zuerst schaute sie mich ungläubig an. Dann zog sie mich in eine Umarmung. „Mein Glückwunsch! Das sind tolle Neuigkeiten.". Sie strahlte bis hinter die Ohren. Doch sobald sie meine niedergeschlagene Stimmung bemerkte, verblasste ihr Lächeln. „Was ist? Freust du dich nicht darüber?". „Doch. Sehr sogar. Aber ist es für mich nicht etwas zu früh? Ich mein, ich habe erst vor ein paar Monaten meine Ausbildung beendet. Und dann ist noch die Sache mit Delion... Arie... Wie soll ich mich bitte alleine um ein Kind kümmern? Ich werde bestimmt eine furchtbare Mutter sein!". Schon liefen mir Tränen über mein Gesicht. Beruhigend streichelt Arie über meinen Rücken. „Du bist nicht alleine. Ich bin da und deine Mutter. Neben uns beide, hast du noch tolle Freunde. Niemand verlangt von dir, dass du da alleine durch musst. Und noch was: Du wirst bestimmt eine großartige Mutter sein. Glaube mir. Allerdings musst du damit auch mit Delion reden.". „Was?!" „Er hat ein Recht darauf zu erfahren, dass er Vater wird. Auch wenn es dir schwer fällt. Vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung.". „NEIN! Arie... ich kann nicht mit ihm reden. Nicht nach der einen Sache. Ich will ihn nie wieder sehen.". „Ich glaube dir nicht. Ich sehe doch, wie sehr du ihn vermisst. Und was ich mit dem gemeinsamen reden meinte ist, dass es am Ende um euer Kind geht. Es hat ein Recht euch beiden zu kennen. Oder willst du ihn seinen oder ihren Vater verschweigen?". „Ich weiß einfach nicht weiter."

Gerade wollte Arie was sagen, als plötzlich ein lauter Knall ertönte. Selbst die Erde bebte dadurch. Schnell hielten wir uns wo fest. Nachdem es zu Ende war, richten wir uns wieder auf. „Was war das denn?", fragte die Pinkhaarige. „Es muss irgendwas in der Nähe passiert sein. Vielleicht reicht es aus, wenn wir aus dem Fenster schauen.", überlegte ich. Sobald wir rausschauen, erschraken wir. Der Himmel hat sich dunkelrot verfärbt, Rauch stieg an mehreren Orten auf und Menschen liefen vor Panik in verschiedene Richtungen. Arie griff nach der Fernbedingung und schaltet die Nachrichten an. Jeder Kanal erzählte was anderes. Niemand wusste genau, was wirklich passierte. „Erika, Schau mal.". Arie winkte mich zu sich. Ich gehorchte und sah in den Fernseher. Der Ursprung für das Chaos befindet sich beim Prismaturm von Illumina City. Ein großes rot-schwarzes Pokemon, zog seine Kreise, um den Turm. Mit irgendeiner Art von Strahl, zerstörte es alles, was auf seinem Weg liegt. „Das ist Yveltal, das Zerstörungs-Pokemon. Am besten hältst du dich von ihm fern. Mit seiner Hauptattacke kann es alles und jeden mit nur einem Angriff auslöschen. Nicht umsonst wird er so gefürchtet. Er gehört zu einen der Legendären Pokemon. Wir können nur hoffen, dass Xerneas bald kommt. Er ist das Gegenstück von Yveltal. Anstelle zu zerstören, kann es heilen und verleiht jeden neue Energie.", erklärte sie mir. Kann Yveltal hinter der Zerstörung der Route liegen? Die Klauen, die aus seinen Flügeln hervorscheinen ähnelten den Abdrücken. „Erika... Weißt du, um welches Pokemon es sich hierbei ähnelt?", riss mich meine Cousine aus meinen Gedanken.

Tatsächlich war noch ein weiteres Pokemon am Start. Aber es ist eigentlich unmöglich. Über dem Turm schwebte ein großes violettes Pokemon. Eins, welches ich nur zu gut kannte. Endynalos. Aber was machte es hier? Hat Victor ihn nicht extra gefangen? Was ist geschehen? Sofort klärte ich Arie auf. „Das ist Endynalos. Es absorbiert Energie, um am Leben zu bleiben. Es ist sehr stark. Ich hatte mal gemeinsam mit Delion, Victor und Hop gegen ihn gekämpft. Nur Mithilfe von den legendären Wölfen Zacian und Zamazenta konnten wir ihn aufhalten. Anschließend hat Victor es gefangen. Und eigentlich ist er immer noch bei ihm. Irgendwas muss geschehen sein. Wahrscheinlich wurde er von ihm geklaut worden. Wir müssen unbedingt etwas unternehmen. Ansonsten werden die beiden die Stadt, oder sogar ganz Kalos zerstören!", erklärte ich den Plan. „Ich versuche Bianca und die Arenaleiter zu erreichen.". „Und ich übernehme Alina und die anderen.", beschloss ich. Ich versuchte meine Freunde anzurufen. Doch keiner ging ran. Dann versuchte ich mein Glück bei Victor und Hop. Ebenfalls ohne Erfolg. Ist die Verbindung unterbrochen? Beim letzten Mal war das kein Problem. Wie soll ich herausfinden was passiert ist? Soll ich einfach nach Galar reisen, während hier alles zugrunde geht? Nein. Ich bleibe hier! So wie ich die beiden Jungs kenne, sind sie bereits auf dem Weg hierher.

„Erika! Schau dir das an!", meinte Arie aufgeregt. Ich stellte mich neben meiner Cousine und blickte auf dem Bildschirm. Rund um den Prismaturm stand eine große Gruppe von Menschen. „Das sind Team Rocket und Team Flare. Ich wette die stecken dahinter!", berichtet sie mir. Ich begutachte die Nachricht genauer. Weiter hinten stand eine Gruppe aus drei Personen. Anscheinend deren Anführer. Einer muss der Boss von Team Rocket sein und der andere von Team Flare. Als ich die dritte Person erblickte konnte ich meinen Augen nicht trauen. Rose! Deshalb konnte ihn niemand finden. Er hat gemeinsam mit den anderen Bossen im Hintergrund zusammengearbeitet. Ein Strahl von oben unterbrach die Aufnahme. Nun ging die Kamera zur Spitze des Turms. Endynalos hat den Angriff ausgeführt. Bedrohlich schwebte es auf die Stelle. Unter ihn, stand eine schwarzgekleidete Person. Offenbar derjenige, der die Befehle erteilt. Sobald die Kamera näher hin zoomte, erschrak ich. Ich stolperte nach hinten. Rechtzeitig stütze mich Arie. Wie kann sowas nur passieren? Ungläubig und mit zitternden Beinen schaute ich wieder auf dem Bildschirm. Um diese Person handelt es sich um Delion.

It's Pokemon Time!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt