Kapitel 25

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Sobald die Sonne aufgegangen ist, gingen wir auch schon los. Delion wollte anfangs erst später aufbrechen, da es mir gestern nicht so gut ging und darauf bestand, dass ich länger schlafen sollte. Nach Stundenlangen anflehen, konnte ich dann seine Meinung glücklicher Weiße doch ändern. Ich hatte keine Lust den halben Tag zu verschlafen, wenn wir noch einiges zu erkunden haben. Die restlichen Tage hier in Sinnoh werden wir uns hauptsächlich nur in den drei Arealen aufhalten und den Kahlberg erkunden. Begeistert packte ich das nötigste in meinen Rucksack. Den Kahlberg fand ich schon immer sehr interessant gefunden. Ich möchte unbedingt wissen, welche Pokemon wir dort begegnen werden. Ich legte gerade ein paar Heilmittel für unsere Pokemon ein, als Delion die Treppe runterging.

„Bist du schon bereit für unseren Ausflug?", begrüßte ich ihn begeistert und gab ihn einen schellen Kuss auf die Wange. „Ja, ich bin bereit. Allerdings bin ich immer noch der Meinung, dass du noch ein wenig länger schlafen solltest." „Ach, Delion. Das war doch nur ganz kurz. Du weißt doch, wie heiß es gestern gewesen ist. Ich habe den blöden Fehler gemacht und fast gar nichts getrunken. Deshalb war es mir nur leicht übel. Also musst du dir keine Sorgen machen." „Gerade weil du wahrscheinlich einen kurzen Sonnenstich hattest, solltest du dich viel ausruhen." „Aber du siehst doch, dass es mir wieder komplett besser geht." „Kann ich dich wirklich nicht überzeugen?", hackte der Viollethaarige nach. „Nein.", gab ich ihm als Antwort. So machten wir uns gemeinsam auf dem Weg.

Ich befreite kurzerhand alle meine Pokemon, die ich in Galar bekommen habe aus ihren Bällen. Sofort begangen Paulchen, Barrikadax und Riffex um die Wette zu laufen. Glurak, Katapuldra, Krarmor und Drapfel taten es ihnen gleich, nur in der Luft. Phantoross genoss lieber die Freiheit durch die Wälder. Voller Freude beobachte ich meine Begleiter mit einem strahlenden Lächeln. Ich liebe es einfach, wenn sie alle so einen Spaß hatten. „Willst du deine Pokemon nicht auch aus ihren Bällen rausholen, Delion?", wandte ich mich an meinen Freund. Dieser war kurz auf seinem Smart-Rotom fokussiert. „Delion?", versuchte ich es erneut. Endlich bekam ich seine volle Aufmerksamkeit. „Oh. Tut mir Leid, Prinzessin. Ich war kurz mit den Gedanken wo anders. Was meine Pokemon angeht: Ich werde sie wann anders rauslassen. Auch wenn es gestern nicht ganz so starke Gegner waren, hatten sie einige Kämpfe durgeführt. Also gönne ich ihnen eine Pause." „Ok, wenn du meinst. Aber wenn ich nachher zu Mittag Curry zubereite, musst du sie rauslassen." „Das werde ich." „Darf ich dich fragen, wo du vorhin mit den Gedanken warst?", erkundigte ich mich vorsichtig. „Ach, das war nichts. Ich habe nur etwas mit Sania geschrieben." „Ging es wieder über Rose?" Von dem ehemaligen Ligapräsidenten möchte ich am liebsten gar nichts mehr hören. Wegen ihm, mussten so viele Menschen und Pokemon leiden. Selbst Olivia ist seit dem Vorfall verschwunden. Manche sagten, sie würde ihren eigenen Weg nun gehen. Andere vermuten, dass sie auf der Suche nach Rose sei. „Nein. Es ging nicht über Rose. Sondern über etwas anderes. Aber das spielt keine große Rolle.", winkte er ab. Über was ging es dann, damit er so sehr mit den Gedanken woanders war? Gab es etwas, worüber ich mir Sorgen machen müsste? Ich schüttelte kurz meinen Kopf. Wenn es wirklich etwas gäbe, weshalb ich mir Sorgen machen müsste, würde er es mir früher oder später schon sagen. Vielleicht möchte er es mir nur nicht sagen, da es mir gestern nicht so gut ging und er mir etwas Ruhe gönnen möchte. Trotzdem bekomme ich den Gedanken nicht so schnell aus dem Kopf.

„Schau mal, Prinzessin. Ist das dort hinten der Kahlberg?", überlegte Delion. Schon war ich wieder in der Realität. „Warte kurz." Schnell holte ich meinen Smart-Rotom hervor, um auf der Karte nachzuschauen. „Ja, das ist der Kahlberg. Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon so weit gegangen sind.", gab ich zu. Wir sind so in Gedanken versunken, ohne zu merken, wie schnell wir inzwischen vorankamen. „Was meinst du Delion? Werden wir vielleicht sogar Heatran sehen? Soviel ich weiß, lebt es sogar in dem Vulkan." „Um ehrlich zu sein: Keine Ahnung. Es wäre aber auf jeden Fall ziemlich cool. Immerhin, kämpft man nicht oft gegen legendäre Pokemon. Mein Glurak hätte zusätzlich ein spitzen Training." „Du mit deinen Kämpfen.", schmunzelte ich. „Ich mag zwar kein Champ mehr sein. Das heißt aber nicht, dass ich von nun an leicht zu besiegen bin. Ich werde fleißig weitertrainieren. Dadurch kann ich auch im Nachhinein Galar vor Gefahren bewahren. So etwas wie der Fall Rose, soll sich auf keinen Fall wiederholen. Allerding muss ich noch einiges als neuer Ligapräsident lernen." Verwundert schaute ich meinen Freund an. „Bist du nicht schon seit über einem halben Jahr Ligapräsident?" „Ja. Aber es gibt noch so vieles, was ich noch lernen muss. Dann muss ich noch oft Victor mit seinen Champ-Pflichten helfen. Besonders wenn man sehr jung ist, ist man auf die Hilfe von älteren angewiesen. Ich bin ungefähr im selben Alter wie Victor Champ geworden. Alles war sehr neu für mich. Deshalb bin ich froh gewesen, dass ich am Anfang Hilfe von Rose bekommen habe. Ich wünschte bloß, ich hätte seine Absichten eher erkannt. Dann hätte die Sache mit Endynalos vielleicht verhindern können." „Ich glaube nicht, dass es der Fall wäre. Rose hat es ziemlich geheim gehalten. Auch wenn er etwas in dieser Art angekündigt hatte. Niemand konnte wissen, was genau sein Plan war. Also vergiss es am besten wieder und gib dir dafür nicht die Schuld. Denn du kannst nichts dafür. Die Schuld betrifft ganz allein Rose und Olivia.", versuchte ich ihn aufzumuntern. „Ja. Du hast Re-"

Ein Pokemonruf unterbrach Delion. „Hast du es auch gehört?", fragte ich sicherheitshalber nach. „Da bist du nicht die Einzige." Selbst meine Pokemon blieben stehen, um zu lauschen. Wieder ertönte ein Ruf. Dieses Mal etwas lauter. „Ich glaube ein Pokemon braucht Hilfe.", stellte ich fest. „Ich glaube es kam vom Kahlberg.", meinte Delion. „Dann lass uns schnell aufbrechen." Ich wollte schon losrennen, wurde aber von Delion aufgehalten. „Delion, wir müssen schauen, was los ist.", erklärte ich. „Du sollst nicht so schnell rennen.", widersprach der Viollethaarige. „Mir geht es sehr gut. Du musst dir keine Sorgen machen." Mit einem kräftigen Ruck, befreite ich meine Hand aus seinem Griff und lief zum Vulkan. Der ehemalige Champ seufzte, bevor er mir folgte. Sofort setzten sich meine Pokemon ebenfalls in Bewegung. Unterwegs mussten wir über einige Baumstämme und Felsen springen. Es gab auch keine Fallgruben. Aber meine Flugpokemons warnten uns vorher. Je näher wir dem Vulkan kamen, desto deutlicher wurde der Ruf. „RACK!" Beim genaueren hinhören, bemerkte ich, dass es sich hierbei nicht um einen Hilferuf handelt. Eher ein Bedrohliches. Anscheinend kämpfen gerade zwei Pokemon gegeneinander. Aber irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Schnell rief ich alle Pokemon außer Glurak und Paulchen zurück. Wenn tatsächlich zwei wilde Pokemon gegeneinander kämpfen, dann möchten wir uns nicht mit so vielen Pokemon auffallen. Vorsichtig kletterten wir einen Felsen hinauf. Es war erheblich rutschig, da es in der Nacht geregnet hatte. Ich rutschte auf der Hälfte mit meinem Bein weg. Zum Glück konnte Delion, noch verhindern, dass ich nicht stürzte.

Nach gefühlt ewigen klettern, erblickten wir endlich den Eingang des Vulkans. Delion und ich nickten uns kurz zu, bevor wir eintraten. Paulchen ging vor uns und Glurak passte hinter uns auf. Drinnen war es ziemlich heiß. An den Seiten des Vulkans brodelte kochendes Magma. Leise gingen wir vorwärts. Der Rauch vom Magma erschwerte unsere Sicht. So kamen wir leider nur langsam voran. Aber wir konnten sicher zur nächsten Etage ankommen, ohne von einem Pokemon angegriffen zu werden. Und da konnten wir die Quelle des Rufens sehen: Ein Knakrack war zwischen großen Felsen eingeklemmt und es versuchte gegen ein Rizeros zu kämpfen.

 Und da konnten wir die Quelle des Rufens sehen: Ein Knakrack war zwischen großen Felsen eingeklemmt und es versuchte gegen ein Rizeros zu kämpfen

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Aber es sah nicht gut für das Drachenpokemon aus. Das Rasanz-Pokemon hatte einigen Schaden wegstecken müssen und war ziemlich am Ende der Kräfte. An Aufgeben, dachte es aber auf keinen Fall. „KNAKRACK!"

It's Pokemon Time!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt