Kapitel 22

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Besorgt näherte ich mich meinem Freund. „Delion? Was ist los?", fragte ich ihn leise. Doch der Viollethaarige ist zu sehr in seinem Telefonat beschäftigt, um mich zu hören. So blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis er wieder ansprechbar ist. Mir fiel es schwer ihn zuzusehen, wie er die ganze Zeit im Kreis marschierte. Irgendetwas musste vorgefallen sein. Ohne Grund würde er sich nicht so besorgt aussehen. Seufzend setzte ich mich auf einen umgefallenen Baum hin. Mein Glurak leistete mir Gesellschaft, während wir warten und ich kraulte ihn liebevoll am Kopf. „Woher hast du die Informationen erhalten? Und wie sicher können wir sein, ob es wahr ist?", hörte ich meinem Freund nachfragen. Es macht mich allmählich wahnsinnig, nichts zu unternehmen zu können. Ich möchte ihn irgendwie helfen, aber ich doch nur wüsste wie. „Ok... Dann machen wir es so. Gib mir bitte sofort Bescheid, sobald du etwas Neues erfährst. Und bitte sei vorsichtig.", beendete Delion schließlich das Gespräch.

Nervös fuhr er sich durch seine Haare. Dieses Mal versuchte ich wieder mein Glück. Ich stand auf und ging auf ihn zu. „Delion?" „Tut mir leid, dass ich dir vorhin nicht zugehört habe, Prinzessin. Glaub mir. Es war keine Absicht. Es war gerade ein Notfall.", entschuldigte sich Delion. „Was ist denn passiert? Das hat sich äußerst ernst angehört." „Es ging um Rose.", erklärte er mir. Ungläubig blickte ich ihn an. „R-Rose? Was ist mit ihm?" Nun wurde ich langsam auch unruhig. Anfangs fand ich Mr. Rose sehr freundlich. Jedoch sorgte er für regelrechte Zerstörung der Galar-Region. Damals als ich und Delion gegen ihn wandten, sagte Rose ich sei ein Klotz für Delion. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Delion hat mich damals in Schutz genommen, allerdings fühlte ich mich trotzdem oft wie eine Last. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, um diese Gedanken an diese Vergangenheit loszuwerden. „Sania war gerade an der Leitung und sie hat mir etwas Beunruhigendes über Rose berichtet." „Und was genau?" „Laut einen Augenzeugen wurde er vor einiger Zeit in den Kronenschneelanden gesichtet worden. Aber er war nicht alleine. Bei ihm waren noch Leute in roten Anzügen und komische Sonnenbrillen. Sie waren anscheinend auf der Suche nach einem der beiden Treue Rosse von Coronospa. Außerdem redeten sie irgendwas über Rache oder sowas ähnliches."

Ich erstarrte an Ort und Stelle. Rache? Was genau hat Rose vor? Und vor allem: an wen will er sich rächen? Ich hoffe es sind nicht wir. Aber wobei braucht er auch noch legendäre Pokemon? „Erika!", rief Delion. Sanft rüttelte er mich wieder zurück in die Realität. „Tut mir leid, Delion. Ich war mal wieder in meinen Gedanken gefangen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was Rose als nächstes vorhat." Seufzend lehnte ich mich gegen seine Brust. Sanft legte er seine kräftigen Arme um mich. „Ich weiß, dass du dir gerade deinen Kopf zerbrichst. Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Auch ich habe viele Fragen. Aber Sania meinte, wir sollten uns jetzt nicht zu sehr darüber nachdenken. Der Augenzeuge war sich nicht zu hundertprozentig sicher, was er gesehen geschweige denn gehört hatte. Immerhin hatte dort ein starker Schneesturm gewütet. Sania möchte jetzt auf eigene Faust eine kleine Nachforschung anstellen und sagte, wir sollen alles ihr überlassen. Schließlich machen wir ja auch Urlaub." Ich verstehe die Welt irgendwie nicht. Wie soll man sich bei diesen Neuigkeiten bitte keine Gedanken machen? „Und diese Typen mit den roten Anzügen? Wer sind die? „Laut Sanias Recherche soll es sich angeblich um Team Flare handeln. Diese versuchten die Welt zu vernichten, nur um danach eine schönere zu erschaffen. Zum Glück wurden sie jedoch aufgehalten. Und seit einigen Jahren hat diese Organisation sich aufgelöst, nachdem ihr Boss besiegt wurde. Wenn du mehr davon erfahren möchtest, müssten wir nur nach Kalos reisen. Dort kann uns Professor Platan mehr Informationen geben.", erklärte der Viollethaarige. Und wieder die Kalos-Region.

„Was meinst du Delion? Sollten wir nicht doch vielleicht nach Kalos reisen? Ich habe so viele Fragen. Und ich weiß nicht, wie lange ich noch warten möchte." „Hab bitte noch etwas Geduld, Prinzessin. Wir werden noch früh genug dort hinreisen. Das verspreche ich dir. Am besten lenkst du dich ein bisschen in den Kampfareal ab und entspannst dich in den Ehrholungsareal. Du hast dir das sehr verdient." Er hat Recht. Ich muss mir nicht jetzt darüber den Kopf zerbrechen. Später habe ich noch genug Zeit dafür. Vorsichtig befreite ich mich von der Umarmung und blickte meinen Freund an. „Was haltest du davon, von einem Wettrennen nach Blizzach?", fragte ich ihn herausfordernd. „Ich denke, das ist keine ganz so gute Idee, Prinzessin. Du weißt genau wie schlecht meine Orientierung ist. Ich werde nie dorthin finden.", lehnte er ab. „Naja, dann wissen wir eben wer der Gewinner sein wird!", lachte ich und lief sofort los. „Hey! Ich werde es dich nicht so schnell gewinnen lassen!", widersprach mir Delion und rannte hinter mir her.

Gemeinsam liefen wir durch diese wundervolle Schneelandschaft. Ich versuche ihn mithilfe von Zickzacklaufen abzuhängen. Allerdings ist Delion sehr gut in Form. Ohne große Probleme lief er hinter mir her. Nach einiger Zeit entdeckte ich in der Ferne die verschneite Stadt. „Ich sehe von hier aus schon Blizzach." Sofort legte ich noch einen Zahn zu. Schließlich möchte ich auf keinen Fall gegen Delion verlieren. Ich kam schnell unserem Ziel näher. Doch ich habe die Rechnung ohne eine mit Schnee verdeckte Wurzel gemacht. Ich blieb mit meinen linken Fuß hängen und fiel mit meinem Gesicht auf dem Schneeboden. „Bist du in Ordnung, Prinzessin? Nicht verletzt?", schmunzelte mein Freund und reichte mir seine Hand. Dankend ergriff ich diese und er half mir beim Aufstehen. „Ich glaube du bist zurzeit vom Pech verfolgt. Am besten du gehst es ein bisschen langsamer an. Nicht dass du dich noch ernsthaft verletzen tust." „Ja du hast Recht. Lass uns jetzt lieber hingehen.", stimmte ich zu. Gegen Nachmittag erreichten wir die schöne Schneestadt.

Bevor wir zum Hafen gingen, wärmten wir uns im Pokemoncenter auf. Gleichzeitig checkte Schwerster Joy unsere Pokemon ab. Neugierig blickte ich auf meinem Smart-Rotom, um zu schauen, was alles die drei Arealen zu bieten haben. Es gibt so viele Auswahlmöglichkeiten, dass man sich unmöglich entscheiden konnte, was mal als erstes machen möchte. „Wie soll man sich da denn bitte entscheiden?", beklagte ich mich. Gespannt schaute Delion ebenfalls auf meinem Handy. „Wie wäre es wenn wir uns als erstes beim Erholungsareal einchecken? Wir können dann auch später noch überlegen, welches Areal wir als nächstes erkunden möchten. Am besten immer langsam angehen lassen. Lass uns am besten die nächsten Tage ein bisschen entspannen, bevor wir uns ins nächste Abenteuer stürzten. Oder was meinst du?", schlug der Viollethaarige vor. „Ja. Deine Idee ist sehr gut. Ich denke wir schaffen es sogar noch, bevor die Sonne untergeht anzukommen.", stimmte ich zu. Kurz darauf erschien Schwester Joy und überreichte uns unsere Pokemon. Ich kann es kaum erwarten, mit all meinen Partnern zu kämpfen. Paulchen wird vor allem die Kampf- und Überlebensareale lieben. Genau wie all meine anderen Pokemon. „Also gut, dann lasst uns losgehen.", bestimmte ich.

„Um ehrlich zu sein war ich sehr überrascht gewesen.", musste ich mir eingestehen und schaute aus dem Fenster. Endlich sind wir beim Kampfareal angekommen. „Über was denn?", überlegte Delion. „Ich hätte gedacht, die Schiffsfahrt würde länger dauern." „Dir war es kurz vorgekommen? Wir waren sicherlich so um die drei Stunden gefahren." „Echt? Mir kam es kürzer vor." „Vielleicht lag es daran, dass du die ganze Zeit über die Wasserpokemon betrachtet hast." „Kein Wunder. Schließlich bin ich noch nie mit diesem Schiff gefahren." „Na dann. Wollen wir nun auch aussteigen?", überlegte mein Freund. „Na klar. Ich kann es kaum erwarten." „Und ich erst."

It's Pokemon Time!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt