Bevor wir zur Route zweihundertdreizehn gingen, schauten wir kurz beim Hotel Prachtsee vorbei. Zum Glück hatten sie noch ein Zimmer frei. Während unseres Aufenthalts in Sinnoh hatten wir eigentlich eine Mietwohnung reserviert. Diese liegt allerdings in Herzhofen. Da wir aber weit davon entfernt sind, um heute noch dort anzukommen, beschlossen wir heute hier zu übernachten. Wir stellten unsere Koffer ab und verstauten nur das nötigste in den Kleiderschrank. Mit nun weniger Gepäck im Schlepptau setzten wir unsere kleine Reise fort.
Kaum betraten wir den wundervollen Strand auf der Route, schon wackelte einer meiner Pokebälle. „Oh Mist! Das habe ich vollkommen vergessen!", meinte ich entsetzt und befreite meinen Glurak. Das Feuerpokemon war überglücklich endlich wieder frei zu sein. „Es tut mir leid, Glurak.", entschuldigte ich mich bei meinem treuen Partner und streichelte seine Stirn. „Glurak!" Sanft schmiegt er seinen Kopf an meinem. „Ich glaube er verzeiht dir.", schmunzelte Delion. „Da hast du Recht.", stimmte ich meinem Freund zu und blickte kurz zum Meer hinaus. „Ich wusste gar nicht, dass Sinnoh auch so wunderbare Strände hat.", stellte ich überrascht fest. „Dann weist du ja, was wir alles während unseres Aufenthalts noch zu erkunden haben. Und übrigens habe ich etwas Tolles für heute Abend geplant." Neugierig blickte ich Delion an. „Echt? Was denn?" „Das wirst du sehen, wenn es soweit ist." „Ach komm schon!" „Nein. Ich sage nichts mehr, Prinzessin." „Soll ich es aus dir rauskitzeln?" „Versuchs ruhig. Aber im Gegensatz zu dir bin ich überhaupt nicht kitzlig." „Warts nur ab. Mir fällt schon was ein.", entgegnete ich. „Da bin ich aber gespannt.", neckte er, küsste mich kurz und ging voraus. „Hey! Warte, Delion! Schon vergessen, dass ich die Karte habe?", rief ich ihn hinterher. „Na dann Ladies first."
Unterwegs begegneten wir ab und zu ein paar Pokemontrainer. Diese waren allerdings für mich und Delion ein Kinderspiel. Nachtara hüpfte voller Freude vor sich hin. Bis er plötzlich stehen bleibt und seine Ohren spitzt, als hätte es etwas gehört. „Was ist los, Nachtara? Hast du etwas gehört?", erkundigte ich mich. Doch bevor das Unlichtpokemon antworten konnte, hörten wir aus der Ferne einen Schrei. Alarmierend schauten Delion ich uns kurz an und liefen in die Richtung des Schreis.
Als wir dort ankamen, sahen wir, wie eine junge Frau von einer Gruppe wilder Bojelin angegriffen wird.
Ich wollte meine Pokemon einsetzten, um ihr zu helfen. Es sieht nicht danach aus, als könnte sie sich irgendwie verteidigen. Ein Ruf lenkte meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes. „Absol!" Ein Absol erschien vor der jungen Frau und wehrte die Angriffe ab. Jedoch erschienen ein paar weitere Bojelins. Mit vereinten Kräften drängten sie das Unlichtpokemon in die Enge. „Glurak, schnell Donnerschlag. Nachtara, Finsteraura.", befahl ich meine Pokemon. Nun haben wir die ganze Aufmerksamkeit auf uns gerichtet. Die Riesenotter wollten auf uns zustürmen. Allerdings unterschätzen sie meine Begleiter und wurden schnell besiegt. So schnell sie konnten ergriffen sie die Flucht.
Sofort eilten Delion und ich zu der jungen Frau. Sie ist ungefähr in meinem Alter. Diese starrte zitternd auf die Stelle, wo vor kurzem noch ein Kampf stattfand. „Bist du in Ordnung?", erkundigte ich mich. Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, blickte sie auf das Absol. Mühsam stand das Unlichtpokemon auf. Dann blickte es die Frau an. Als er bemerkte, wie sie ihn ängstlich anschaut, senkte es seinen Kopf und verschwand. „War das dein Absol?", fragte Delion. „Was? Nein. Es ist ein wildes. Ich habe es schon öfters gesehen. Ich habe das Gefühl, dass er mich verfolgt. Oh, ich habe vollkommen vergessen mich vorzustellen. Ich bin Alina und bin ein Cowgirl. Meine Eltern betreiben eine kleine Farm in der Kanto Region.", stellte sie sich vor. „Freut uns dich kennenzulernen. Ich bin Erika und das ist mein Freund Delion.", antwortete ich. „Hast du keine Pokemon gerade bei dir gehabt?", wunderte sich Delion. „Ich bin ausversehen in die falsche Richtung gegangen, als mich plötzlich diese Bojelins angegriffen haben. Und um deine Frage zu beantworten...Nein ich habe keine Pokemon.", gestand Alina. „Aber wieso? Ohne sie bist du Schutzlos ausgeliefert.", erklärte ich ihr.
„Weil ich Angst vor sie habe." Ungläubig starrte ich sie an. „Du...hast vor Pokemon Angst? Etwa vor allen oder nur von wilden?" „Nur vor wilden. Aber wieso fragst du?" Da traff mich ein Gedankenblitz. Will hat einmal von einer Bekannten erzählt, die ebenfalls Angst vor wilden Pokemon hat. Kann es sein? „Kann es sein, dass du einen Pokemontrainer namens Will kennst?", fragte ich vorsichtig. „Ja. Er ist mein Cousin. Woher kennst du ihn?", antwortet sie mir. „Will war ein Klassenkamerad von mir. Er hat es geliebt mich mit wilden Pokemon zu ärgern. Selbst als ich bei der Arena-Challenge teilgenommen habe, hat er alles versucht, dass ich damit aufhöre.", gestand ich. „Das klingt wirklich nach ihm. Er war schon immer so. Tut mir leid, was er dir angetan hat. Aber warte mal. Hast du etwa auch vor wilden Pokemon Angst? Denn diesen Eindruck hatte ich vorhin nicht gehabt."
„Früher ja. Ich war um die vier Jahre alt, als ich von einer Gruppe wilder Pokemon angegriffen wurde. Zum Glück war damals das Wuffels von meiner Mutter bei mir gewesen. Als ich bei der Arena-Challenge mit Delion gemeinsam auf die Reise gegangen bin, konnte ich meine Angst immer mehr besiegen. Ich habe sogar ein verletztes Alola-Zigzachs geheilt." „Dann hast du dasselbe wie ich damals erlebt. Bloß das bei mir kein Pokemon an meiner Seite war, das die Angriffe verhindern konnte. Zumindest glaube ich es. Neben ein paar Knochenbrüche und Prellungen hatte ich auch eine Amnesie. Jedenfalls nur über den Angriff." Irgendetwas ist an der Geschichte faul. „Ich glaube, du wurdest von einem Pokemon gerettet." Überrascht blickte sie mich an. „Wie kommst du darauf?" „Ganz einfach. Ich kann mich an alles erinnern. Wenn Faolan das Wuffels nicht an meiner Seite gewesen wäre, hätten die Pokemon mich ununterbrochen angegriffen. Das bedeutet also, dass wir beide von anderen Pokemon gerettet wurden." „Aber welches Pokemon soll mich gerettet haben? Ich glaube bei mir war kein anderes in Sichtweite.", überlegte Alina. „Ich bin mir nicht sicher. Aber vielleicht war es ja das Absol von vorhin. Immerhin hat es dich vor den Bojelins beschützt, hat dich angeschaut, ob du verletzt bist und weicht anscheinend nicht von deiner Seite. Das würde erklären, weshalb er immer in deiner Nähe auftaucht." „Jetzt, wo du es sagst. Könnte es tatsächlich Sinn ergeben. Allerdings habe ich auch vor ihm Angst. Auch wenn ich ihn fragen möchte, ich habe zu viel Angst davor. Ich glaube ich bräuchte ein eigenes Pokemon, um meine Angst Stück für Stück zu besiegen.", meinte das Cowgirl enttäuscht.
„Was das angeht... Ich glaube ich kann dir dabei helfen." „Das kannst du?" „Ja, warte kurz." Ich wühlte in meiner Tasche bis ich den Pokeball gefunden habe. „Komm raus, Flunkifer." Schon erschien das hübsche Käferpokemon vor uns. „Darf ich vorstellen? Das ist Flunkifer. Ursprünglich hat es Will gehört, doch nachdem er sie auf furchtbarer Weise entlassen hatte, habe ich sie aufgenommen. Ich möchte sie solange aufnehmen, bis ich einen geeigneten Trainer gefunden habe." „Und...du denkst... ich sei die Richtige?" „Ja. Ich habe den Eindruck, dass du dich gut um sie kümmern kannst. Und Flunkifer hat die Notwendigen Erfahrungen und kann dich gut beschützen. Also was meinst du? Möchtest du Flunkifer aufnehmen?" Nachdenklich blickte Alina auf das kleine Pokemon. Flunkifer blickte sie mit freundlichen und hoffnungsvollen Augen an. „Ich kann sehen wie viel sie durch meinen Cousin gelitten hat. Sie verdient jemanden, der sie liebt. Ich glaube, ich bin für diese Herausforderung bereit.", meinte die junge Frau zuversichtlich. „Dann gehört Flunkifer ab heute dir.", verkündigte ich ihr und überreichte ihr, den Pokeball und den Megastein. Überglücklich sprang Flunkifer in die Arme ihrer neuen Trainerin und genoss die Streicheleinheiten.
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It's Pokemon Time!
FanfictionEndlich sind Erika und Delion offiziell zusammen. Aber kaum sind sie ein Paar, schon wurden sie auch wieder voneinander getrennt. Während Erika ihre Ausbildung in Alola beendet, übernimmt Delion den Platz als neuer Ligapräsident von Galar ein. Eines...