Kapitel 15

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Delions Pov:

Unruhig wälzte ich mich in meinem Schlafsack hin und her. Irgendetwas sagt mir, dass etwas nicht stimmte. Schließlich setzte ich mich auf und blickte mich in meinem Zelt um. Glurak, der bis vor kurzem noch geschlafen hatte, schaute mich verschlafend an. „Rak?" „Irgendwie hab ich das Gefühl, dass etwas passiert ist...", gab ich nur von mir und ging zu dem Zelt von Erika. Vielleicht hat sie genau dasselbe Gefühl. „Pssst... Prinzessin. Schläfst du sch-" Von Erika war keine Spur. Glurak und Paulchen schnarchten um die Wette, während der arme Nachtara versuchte seelenruhig zu schlafen. Also haben sie nicht mitbekommen, wie sie das Zelt verlassen hatte. Ich durchsuchte schnell das Zelt, auf irgendwelche Hinweise. Doch leider hat Erika keine Informationen hinterlassen. Dann fällt mein Blick auf ihren Pokeballgürtel. „Normalerweise nimmt sie es doch immer mit... Ich muss sie sofort finden!", sagte ich entschlossen und stürmte raus.

„Glurak?" Glurak flog neben mir her. Er wusste nicht, weshalb ich wie ein Verrückter loslief. Während ich laufe sprang ich schnell auf meinen treuen Partner. „Es muss irgendetwas passiert sein. Das spüre ich. Und ohne ihren Gürtel, hat sie keine Pokemon bei sich. Wenn sie jetzt dann angegriffen wird..." Ich traute mich nicht, weiter zu denken. Bitte lass es Erika gut gehen. Nach einer Weile hörten wir beide ein lautes Jaulen. Das klang ganz nach einem verängstigten Pokemon. „Los. Lass uns schnell dorthin fliegen!", befahl ich. Mit kräftigen Flügelschlägen brachte mich Glurak rasant zu dem Ort. Durch die Dunkelheit muss man genau hinschauen, um etwas zu erkennen. Ich bemühte mich sehr trotz der Dunkelheit besser sehen zu können. Zum Glück gelang es mir auch. Ein kleines Hunduster war in einer Schnappfalle gefangen, während ein Mann und wahrscheinlich sein Nidoking sich ihr näherten. Aber irgendwas ist noch an der Seite. Bei genauerem Hinblicken, erstarrte ich. Es war Erika!

„Erika...", kam es nur geflüstert aus mir heraus. Was ist nur passiert? Glurak landete im Sturzflug bei Erika. Sofort sprang ich ab und eilte zu ihr und Glurak flog schützend zu Hunduster. Besorgt tätschelte ich Erikas Wangen, in der Hoffnung sie würde aufwachen. „Erika... Erika! Wach auf! Was ist passiert?" Doch sie schlief tief und fest. Zusätzlich schaute sie ziemlich blass aus. „Erika..." Ruckartig schaute ich zu dem Mann und brüllte ihn an: „Was hast du ihr angetan?!" Der Mann zuckte nur unbeeindruckt seine Schultern: „Nur dass, was sie verdient hat. Sie wollte sich in meinen geschäftlichen Angelegenheiten einmischen. Da hab dafür gesorgt, dass sie schweigt." „Geschäftliche An-". Ein kurzer Blick zu dem verängstigten Welpen reicht vollkommen aus, um zu wissen was vor sich ging. Dieser Mann ist ein Pokemonjäger und er möchte dieses Pokemon illegal verkaufen. Und Erika wollte das verhindern. Ich spürte wie ich vor Wut kochte.

„Dafür wirst du noch büßen, das was du Erika und diesem Pokemon angetan hast!", drohte ich. „Denkst du ich habe vor dir Angst? Los, Nidoking! Angriff!" Blitzschnell stürzte das Nashorn auf mich zu. Doch Glurak wehrte diesen problemlos mit Stahlflügeln ab. „Glaub nicht dass ich es dir so leicht machen werde.", warnte ich ihn. So kämpften mein treues Feuerpokemon und das Nidoking stark gegeneinander. „Eins muss ich dir lassen. Du bist ein starker Gegner.", entgegnete der Jäger. „Danke, ich war ja auch Jahrelang ein Champ.", meinte ich gelassen. „Ehemaliger Champ oder nicht. Du kannst mich nicht aufhalten!" Ohne zu Zögern rief er ein weiteres Pokemon raus. Dieses Mal ist es ein Rabigator. Dieser stürmte auf das Hunduster zu. Das Krokodil wollte gerade zuschlagen, aber es wurde durch ein lautes Bellen unterbrochen. Verwundert blickten es, unsere anderen Pokemon, der Jäger und ich in die Richtung, von wo das Bellen her kam.

Ein riesiges Rudel von Hundemon kam auf uns zu. Es waren mindestens zwanzig Hundemons davon und acht Hunduster. Sie sind gekommen, um das Hunduster zu retten. Sie fletschten bedrohlich ihre Gebisse. Offenbar hält das Rudel auch mich als ihren Feind. Unbeeindruckt griff das Rabigator den Welpen an. Ich konnte von einer der weiblichen Hundemon ein entsetztes Bellen hören. Offenbar ist das die Mutter von ihr. Sofort rannte ich los und stellte mich schützend vor dem kleinen Unlichtpokemon. Das Abschreckungs-Pokemon verpasste mir mit seinen scharfen Drachenklauen tiefe Kratzer an meinen Armen. Ich zischte kurz auf vor Schmerz. Dann blickte ich zu dem Hunduster. Diese schaute mich Hoffnungsvoll an. „Keine Sorge. Ich werde nicht zulassen, das dir was passiert.", versprach ich ihr. „Glurak. Beschütze bitte Erika.", befahl ich darauf hin meinen Feuerpokemon. Plötzlich winselte der Welpe. Rabigator griff erneut an. Aber er kam wieder einmal nicht zum Angriff. Die Mutter von dem Hunduster stellte sich schützend vor uns und brachte das Krokodil mit Zertrümmer zu Fall. Mit ein paar weiteren Attacken gelang es ihr ihn zu besiegen. Anschließend drehte sich das Unlichtpokemon um und ging auf mich zu. Zuerst schaute sie zu ihrer Tochter, dann auf mich und meinen verletzten Armen. „Hun!" Dankbar blickte sie mich an. „Hab ich gern gemacht. Jetzt werde ich noch schnell deinen Welpen befreien.", erklärte ich. Es dauerte ein bisschen, bis es mir gelang, die Falle aufzubrechen. Sofort humpelte das Hunduster zu ihrer Mutter. Diese kuschelte ihren Kopf an ihren Welpen. „Wie konntest du wagen?!", brüllte mich der Jäger an. Bevor er jedoch überhaupt etwas unternehmen konnte, wurde er und sein Nidoking von den Hundemons umstellt. „Hundemon!" Nun konnte er nicht mehr entkommen.

Ich zögerte nicht lange und rief sofort Officer Rocky an. Zum Glück ist sie schon nach kurzer Zeit gekommen. Mithilfe ihres Arkanis führte die Polizisten den Jäger und sein Pokemon in das Polizeiauto. „Danke für den Anruf, Delion. Dieser Verbrecher wurde schon seit einiger Zeit gesucht. Dank deiner und der Hilfe von den Hundemons können wir mehr über den Plan der Jäger herausfinden und sie somit aufhalten.", bedankte sie sich. Glurak rief besorgt uns zu. Erika! Sofort eilten ich und Rocky zu meinen treuen Pokemon, der meine Freundin die ganze Zeit beschützt hatte. „Sie sieht überhaupt nicht gut aus. Ich informiere sofort das Krankenhaus.", sagte die Polizistin.

Ich hockte mich auf die Wiese hin uns legte Erika vorsichtig auf meinem Schoß. „Bitte halte noch etwas durch, Prinzessin.", bat ich sie. Gift ist bei Pokemon mit der Zeit schon gefährlich. Bei Menschen aber, kann es schneller tödlich enden. Leider weiß ich nicht, wie viel Zeit Erika noch blieb. Jedenfalls nicht mehr lange. Und wer weiß, wann der Krankenwagen kommen wird. Vielleicht ist es bis dahin schon zu spät. „Es wäre besser, wenn ich sie ins Krankenhaus bringe." „Das wäre keine gute Idee. In letzter Zeit sind wieder einmal viele Staraptors unterwegs. Ihr könntet während des Fluges angegriffen werden.", entschuldigte sich Rocky. „Aber wir müssen etwas unternehmen. Sie wird sonst-". Ich traut mich nicht meinen Satz zu beenden. Ich kämpfte innerlich gegen die aufsteigenden Tränen an. Erika zu verlieren, wäre das Schlimmste was mir passieren würde. „Hun?" Die Hundemondame ging vorsichtig auf mich zu. Ihre Tochter ruhte sich auf dem Rücken ihres Vaters aus. Langsam begann das Hades-Pokemon an Erika zu schnuppern. Ihre Augen begannen sich zu weiten und rief irgendwas ihren Partner zu. Dieser fing laut an zu bellen. Sein Rudel tat es ihm gleich. Was geht hier vor sich? Kurze Zeit später tauchten ein paar Guardevoirs auf. Der Anführer der Hundemons trug seine verletzte Tochter zu mir und Erika und nickte dann den Psychopokemons zu. Diese setzten Vitalglocke ein. Einen Augenblick später begannen sich unsere Wunden zu heilen. Zufrieden mit ihrer Arbeit, tauschten die Guardevoirs den Hundemon ein Nicken aus und verschwanden wieder. Überglücklich hüpfte der Welpe zu seinen Eltern. Mein Blick ist aber wieder auf Erika gerichtet, denn sie lag immer noch Bewusstlos in meinen Armen. Hat es etwa nicht funktioniert?

It's Pokemon Time!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt