Langsam und mit Bedacht näherte ich mich den Schallwellen-Pokemon. Diesen schien meine Anwesenheit allerdings zu stören. Er ließ ein warnendes Zischen von sich. „Alles in Ordnung bei dir?", hörte ich Delion auf der anderen Seite rufen. „Ja, alles bestens. Das UHaFnir hat bloß kein Vertrauen in mir, das ist alles.". „Dann sei erst recht vorsichtig. UHaFnirs sind nicht gerade harmlos.". „Danke, für die Warnung.". Ich blickte die Fledermaus nachdenklich an. Er kann sich ohne Hilfe nicht befreien. Aber sobald ich mich ihm nähere, ist er breit mich anzugreifen. Was wenn... „Glurak, ich brauche dich.". Sofort kam mein Feuerstarter angeflogen. „Kannst du ihm bitte überzeugen, dass ich ihm helfen darf?", bat ich ihm. Der Drache nickte. „Glurak-Glu-Glu-rak-rak-Glu-Glurak.". „HaFnir- U-nir- UHaFnir!". „Glu-Glurak!". Glurak deutet mit seinem Kopf zu mir. „Rak!". „HaFnir?", nachdenklich legte das Drachen-, Flugpokemon seinen Kopf schief. „Rak!". „UHaFnir-nir.". Mein Partner schaute mich zuversichtlich an. „Glurak!". „Danke, mein Großer.", lobend tätschelte ich seine Stirn.
UHaFnir blieb ruhig, allerdings konnte man seine Unsicherheit in seinen Augen wiedererkennen. „Ganz ruhig, Großer. Ich helfe dir nur, dich zu befreien.", redete ich sanft. „Okay. Ich werde hierfür Hilfe brauchen.". Schon befreite ich Paulchen und Amigento aus ihren Bällen. Ich erklärte meine Pokemon was zu tun ist. Vereint entfernten wir einen Felsen nach dem anderen. Sobald UHaFnir spürte, dass kein Steinbrocken mehr auf seinen Flügeln sind, richtete er sich auf und begann seine großen Flügel zu schlagen. Ließ es jedoch dann, da diese verletzt werden. Stattdessen schaut er sich suchend um. „UHaFnir? HAFNIR!". Keine Antwort. Traurig senkte das Schallwellen-Pokemon den Kopf. „Hast du nach deiner Familie gerufen?", überlegte ich. „Nir...". Niedergeschlagen legte er sich hin. Mitfühlend streichelte ich vorsichtig seine Stirn. „Es wird bestimmt alles wieder gut. Mach dir keine Sorgen. Ich werde dir bei der Suche nach ihnen helfen.", versprach ich ihm. Etwas Hoffnungsvoller hob er seinen Kopf. „Nir?". „Ja, ich verspreche es dir.", lächelte ich zuversichtlich. „Aber zuerst müssen wir hier raus. Hier scheint es keine weiteren Pokemon zu geben.". „Wahrscheinlich weil sie alle verschleppt wurden.", rief Delion. „Was meinst du?", erkundigte ich mich. „Komm am besten her und ich zeige es dir.".
Ich wollte gerade wieder zurück klettern, doch UHaFnir hielt mich zurück. „HaFnir!". Mit seinen unverletzten Flügel hielt er mich und meine Pokemon zurück. Mithilfe von Vibrationen, welche das -Pokemon in seinen kreisrunden, großen Ohren erzeugt, stößt es Ultraschallwellen aus, welche die Felsen problemlos zertrümmern. Nun war Delion nur noch ein paar Schritte von uns entfernt. „Danke." „Nir- UHaFnir!". Sofort marschierte ich zu dem Viollethaarigen. „Was wolltest du mir zeigen?". Als Antwort hielt er einen roten und einen weißen Stofffetzen hoch. „Diese Verwüstung ist eindeutig von Menschen entstanden.". Nachdenklich betrachte ich den roten Fetzen. „Von der Farbe her, kommt mir dieser am bekanntesten vor.". „Wenn du mich fragst... Ich glaube, das waren genau dieselben Leute wie damals im Kahlberg.". „Und der weiße Fetzten beweist, dass sie jemand geholfen hat.", stellte ich fest. „HaFnir?". „Ja. Egal wer das war. Sie haben deine Familie.", erklärte ich. „Nir- UHaFnir!". „Wir werden sie wieder befreien. Dafür musst du uns aber vertrauen, in Ordnung?". Die große Fledermaus nickte. „Gehen wir zum nächst gelegenen Pokemoncenter und morgen, wieder nach Illumina City. Vielleicht kann uns Professor Platan weiterhelfen.", überlegte Delion. Ich schaute ein letztes Mal auf die Verwüstung. „Ich denke, du hast Recht."
Ich rief alle, bis auf Glurak zurück in ihre Bälle. So gingen Delion und ich mit unseren Gluraks und UHaFnir los. Am einfachsten wäre es, wenn ich UHaFnir einfangen würde, aber ich bin mir unsicher, wie sehr er mir vertraut. Ich bin froh, dass er wenigstens meine selbstgemachte Schiene trug. Nachher wird sich Schwester Joy um ihn kümmern. „Gehen wir zurück nach Fluxia City?", fragte ich meinen Freund. Delion schüttelt seinen Kopf. „Nein. Wir gehen zu Mosaia. Diese Stadt ist näher dran. Wir benötigen nur eine halbe Stunde Fußmarsch.". Allerdings wurde aus einer halben Stunde ein zwei stündiger, da Delion sich mal wieder verlaufen hatte. Dadurch sind wir unbemerkt mehrmals im Kreis gelaufen und mehrmals falsch abgebogen. UHaFnir war der erste, dem es aufgefallen ist. Mir kam es auch etwas komisch vor. Jedenfalls übernahm ich dann das Kommando. So kamen wir in weniger als zehn Minuten in Mosaia an. „Von nun an, überlasse ich dir das Kommando, was die Wegbeschreibung angeht.", meinte Delion und kratzte verlegend seinen Nacken. „Ich denke, das ist eine gute Idee.", stimmte ich lachend zu. Ich ging einen Schritt weiter, allerdings überkam mir wieder einmal ein Schwindelgefühl. Ich taumelte. Gerade Rechtzeitig fing mich Delion in seinen starken Armen auf. Unsere Pokemon schauten entsetzt zu mir. „Erika, alles okay?", erkundigte sich Delion besorgt. Ich lehnte mich gegen seine starke Brust und atmete ein paar Mal tief durch. Sobald es mir besser ging, löste ich mich von ihm. „Ja, alles okay.". „Am besten, du lässt dich hier untersuchen. Ich möchte nicht, dass du mir nochmals zusammenbrichst.". „Aber-". „Kein aber. Wir gehen jetzt zum Pokemoncenter. Soviel ich weiß, haben sie auch Ärzte.", unterbrach mich mein Freund.
Widerwillig gehorchte ich. Nach kurzer Zeit fanden wir bereits das Pokemoncenter. Allerdings wollte UHaFnir sich nicht untersuchen lassen. Beruhigend streichelte ich ihn. Schon war er wieder ruhig. „Erika, bleibst du während der Behandlung hier? Anscheinend scheint dir UHaFnir zu vertrauen. Nachher werde ich mich dich anschauen. Ich habe nicht nur eine Medizinausbildung bei Pokemon gemacht.". Ich nickte. Die ganze Behandlung über, stand ich dem Schallwellen-Pokemon gegenüber, redete sanft zu ihm und streichelte beruhigend seinen Kopf. Nach einer Weile, legte Schwester Joy die Bandage zur Seite. „So, das war's. Er hatte Glück. UHaFnir hat nur eine leichte Prellung. Die nächsten Tage muss er diese Schiene tragen. Bis er schaut, ist er wieder ganz der Alte.", erklärte die Krankenschwester. „Danke.". „Kein Grund, mir zu danken. Es ist mein Job. Aber jetzt lass mich dich mal anschauen.", winkte Joy ab. Ich schickte UHaFnir zu Delion und setzte mich auf einen Behandlungstisch. Vorsichtig beleuchtet mir Schwester Joy meine Augen und stellte mir währenddessen Fragen. Diese konnte ich glücklicherweise einfach beantworten. „Okay. Dann mache ich folgendes: Ich habe zwar bereits einen Verdacht. Aber um sicherzugehen, werde ich dir etwas Blutabnehmen abnehmen.", erklärte sie mir. „Ist es was Schlimmes?", frage ich sie besorgt. „Überhaupt nicht. Ich möchte bloß sichergehen, bevor ich irgendeine Diagnose gebe. Ich werde mir dein Blutbild so schnell es geht anschauen. Aber ich befürchte, dass es ein paar Tage dauern wird. In letzter Zeit kommen viele verletzte Pokemon in meine Praxis. Wenn du möchtest, kann ich dir das Ergebnis per E-Mail mitteilen.". „Okay, dann machen wir es so.". Ich notierte ihr meine Nummer und ging schließlich zu den anderen.
Delion hat uns ein großes Zimmer für die Nacht gemietet. Der Viollethaarige saß auf einen der Betten, schaute ganz fokussiert auf seinem Smart-Rotom. Währenddessen kraulte er seinen Glurak, der den Kopf auf seinen Schoß gelegt hatte. UHaFnir und mein Glurak unterhielten sich, bis sie mich erblickten. Freudig eilten sie zu mir, um Streicheleinheiten abzuholen. Sobald Delion mich bemerkte, legte er sein Handy beiseite und ging zu mir. „Und? Was hat Schwester Joy gesagt?", wollte er wissen. „Sie hat eine Vermutung. Aber um sicherzugehen hat sie mir etwas Blut abgenommen. Das Ergebnis wird sie mir in ein paar Tagen mitteilen. Solange werde ich mich gedulden müssen. Auch wenn sie sagt, dass es wahrscheinlich nichts Schlimmes ist, habe ich um ehrlich zu sein etwas Angst.", antworte ich. Ehe ich mich versah, zog mich Delion in eine Umarmung. „Egal was es auch ist. Ich werde bei dir sein. Du musst nichts alleine durchstehen."
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It's Pokemon Time!
FanfictionEndlich sind Erika und Delion offiziell zusammen. Aber kaum sind sie ein Paar, schon wurden sie auch wieder voneinander getrennt. Während Erika ihre Ausbildung in Alola beendet, übernimmt Delion den Platz als neuer Ligapräsident von Galar ein. Eines...