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Multimedia: Halil Barzın

Halil sah die Fotos in seiner Hand mit einem friedlichen Lächeln an.

Nachdem Andre sich Zarina angewandt hatte, beauftragte er seine Männer, sie Schritt für Schritt zu verfolgen. Er wusste, dass Mirzans Männer es genauso taten, doch zu viel Sicherheit würde niemanden schaden.
Nichts durften sie übersehen.

Man konnte an den Blicken von Mirzan erkennen, wie glücklich er neben Zarina war. Genau deswegen waren auch alle Pfeile auf Zarina gerichtet.

Mirzan war für Halil das wichtigste in seinem Leben. Er selbst hatte keine Familie.

Früher als er Mirzan zu sich nahm, war seine Geliebte schwanger. Doch bevor sie zusammen kommen konnten, brachten seine damaligen Feinde sie und das Baby in ihr um.

Er hatte nur noch Mirzan. Seine Freude war sein Glück.

Mirzan musste mit ziemlich jungem Alter sehr schreckliche Folter erleben. Dadurch wurde er immer stärker und stärker.

Der kleine zärtliche Junge aus dem Waisenhaus starb. Statt ihm kam ein starker und gefährlicher Mann auf die Beine.

Doch in letzter Zeit spürte Halil, dass diese starken Beine anfingen zu zittern. Die Angst jemanden zu verlieren, der einem sehr viel bedeutet, ließ auch Mirzan mitreisen.

Auf dem Bild waren sie gemeinsam am Ufer. Mirzan streckte das Fisch in seiner Hand zu Zarina rüber und sie versuchte ihm abzuweichen.

Halil sah das letzte Mal auf dem Bild und legte es zur Seite.

Er hoffte nur, dass ihr Glück ewig hielt.

**

"Willst du mir endlich verraten was wir um diese Uhrzeit auf dem Hügel zu suchen haben?", fragte Nezir und zeigte mit seinem Finger auf dem ziemlich hohen Hügel, dass Anna geplant hatte heraufzuklettern.

Anna lächelte auf seine Reaktion. "Hör auf wie ein Mädchen rum zumeckern und beeil dich. Sonst verpassen wir es noch!"

An dem Tag wo Anna von zu Hause weglief, fand sie zufällig diesen Ort. Glücklicherweise war es trotz der kalten Jahreszeit eine warme Nacht und weil sie keinen Platz zum Schlafen hatte, schlief sie an jenem Tag im Freien.

Die Ironie in der ganzen Sache war, dass obwohl Annas größte Angst die Dunkelheit ist, dennoch dieser Ort ihr das Gefühl gab in Sicherheit zu sein. Seitdem Tag kam sie jedes Jahr, am selben Tag und um die selbe Uhrzeit auf diesen Hügel und verbrachte die Nacht hier.

"Es sind die Wölfe, die wir verpassen werden!", meckerte Nezir weiter. Anna drückte ihre Lippen zusammen um ihn nicht auszulachen.

Als sie sich umdrehte um ihn anzuschauen, konnte sie ihr Lachen nicht mehr verdrücken und ließ einen langen Gelächter raus. Sie war dermaßen weg, dass sie den Stein vor ihr nicht sah und nach hinten stolperte.

In der gleichen Sekunde wickelten sich Nezirs Arme um ihre Taille. Sie spürte seinen Atem auf ihren Nacken. Sie hielt ihren Atem an. Schon wieder passierte es. Ihr Körper gab jedes Mal komische Reaktionen ab, wenn Nezir in ihrer Nähe war. Sie zog sich ungewollt zurück und ging mit schnellen Schritten voran.

,,Hey warte!'', schrie Nezir und versuchte sie zu erreichen.

Als sie endlich den steilen Weg geschafft hatten, weiteten sich Nezir's Augen. Er hatte sich eigenlicht nur ein Ort voller Wölfe und komische andere Wesen vorgestellt. Aber Kino im Freien hatte er nie im Gedanken.

Es waren überall Menschen, zwar nicht sehr viele, dennoch eine ganze Menge. Während die einen einfach auf der Wiese saßen, hatten sich einige am Lagerfeuer gesammelt. Ein ganz großer Leinwand wurde zentral aufgestellt.

Unschuld - Serie 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt