Multimedia: Zarina Kunt
Die nächsten Tage vergingen nicht einfach für Mirzan. Einerseits versuchte er seine Beziehung mit Anna aufzubauen und andererseits Zarina's Herz wieder zu gewinnen.
Auch wenn Zarina ihm gesagt hatte, dass es kein Problem für sie wäre, bemerkte er, dass sie immernoch verletzt von seinen Wörtern war. Das alles hatte er nicht ernst gemeint. Er achtete nie auf das was er redete, wenn er wütend war.
Er wollte Zarina eine Überraschung machen. Dafür hatte Mirzan, Anna um Hilfe gebeten. Somit würde er Zarina wieder glücklich machen und nebenbei mit Anna Zeit verbringen.
Während Mirzan alles vorbereitete, hatte Anna die Aufgabe Zarina abzulenken. Sie rief Zarina an und sie machten sich aus, sich bei ihnen zu treffen.
Davor ging sich Anna aber sicher, dass Nezir nicht zu Hause war. Ein Zusammentreffen mit ihm, war das letzte worauf sie sich bereit fühlte.
Ihr Leben stand sowieso schon am Kopf. Vor einigen Monaten war sie eine Barkeeperin und hatte kein Zuhause. Sie hatte niemanden, den sie trauen konnte und wurde fast von ihrem Boss missbraucht.
Sie war Nezir sehr dankbar. Wäre er nicht an dem Tag dort, würde nichts so sein wie jetzt. Nun hatte sie Zarina. Sie war sowie ihre eigene Schwester und beste Freundin. Sie hatte Nadim und Fida, die sie wie ihr eigenes Kind wertschätzten. Sie fand ihren Bruder, Mirzan. Er war ihre einzige leibliche Familie.
Damit Anna sich wohl fühlt, strengte sich Mirzan wirklich an. Deshalb nahm sie sich vor auch dasselbe zu tun. Es war nämlich nicht seine Schuld und es wäre unnötig gewesen diese Ungewissheit zwischen ihnen zu verlängern.
Als sie vor der Haustür stand holte sie tief Luft und klingelte letztendlich an der Tür. Es war lange her, seitdem sie nicht mehr in diesem Haus war.
Sie hoffte nur, dass sie Nezir nicht sah. Er versuchte öfters sie zu erreichen, doch Anna lehnte es strengstens ab. Er sollte sich um Jackie kümmern. Anna hatte von Zarina gehört, dass Jacqueline's Schwangerschaft nicht sehr gut lief. Gründe dafür könnten Stress und Trauer sein, sagte er Arzt. Und Anna wollte ganz und gar nicht, dass Jackie Nezir's Taten mitbekam und deshalb noch schlimmer wurde.
Zarina öffnete die Tür mit einem breiten Lächeln und holte sie rein in den Garten. Sie hatte schon etwas für sie vorbereitet.
"Meine Eltern wollten heute gemeinsam etwas unternehmen", erklärte sie Anna, nachdem sie ihre musternden Blicke durch das Haus bemerkte. "Und Nezir-"
"Ich will nichts über ihn hören", unterbrach Anna sie.
Zarina seufzte laut und setzte sich genauso wie Anna auf den Gartenstuhl. Sie versuchte alles um die Beziehung zwischen Nezir und Anna zu retten, aber vergeblich. Von Tag zu Tag ging es Nezir schlimmer. Und sie konnte nichts dagegen unternehmen.
Anna verstand sie auch aufjedenfall. Wenn Mirzan plötzlich eines Tages ein Kind von einer anderen Frau bekommen würde, würde sie in dem Moment ohne etwas zu sagen, aus seinem Leben verschwinden. Sie wusste das zwar, aber trotzdem konnte sie sich nicht zurückhalten, zu versuchen, die beiden Verliebten zu vereinen.
"Mirzan hat mich hergebracht", ließ Anna ein neues Thema öffnen. "Er ist seit Tagen unglaublich fürsorglich. Kannst du dir das vorstellen, der gefürchtete Mann von ganz Canyal hat Frühstück vorbereitet."
Zarina drehte ihre Blicke weg von Anna und nahm ihr Getränk in ihre Hand. Sie tat seit Tagen als wäre nichts passiert. Sie versuchte wirklich ihm zu verzeihen, aber etwas in ihr konnte diese Wörter von Mirzan nicht vergessen.
Er hatte Recht. Egal, wie viel Zeit sie mit diesen Kindern verbracht hatte, sie würde niemals das Leid, den sie ertragen mussten, verstehen.
Aber ginge es nicht dabei, dass man die Vergangenheit vergisst und versucht die Zukunft der Kinder zu erhellen? Sie konnte vielleicht nicht mitfühlen, was sie erlebten, aber sie konnte versuchen, ihr neues Leben so sorgenfrei wie nur möglich zu gestalten.
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Unschuld - Serie 1
Teen FictionEs sind Entscheidungen die einem das Leben verändern. Als ich eines Tages an einer Kreuzung stand entschied ich mich für den linken Weg. Diese Entscheidung sollte ich ein Leben lang bereuen. Nach vielen Jahren stand ich wieder an derselben Kreuzung...