- 22 -

5.8K 306 24
                                    

Multimedia: Anna Noya

Seit Minuten wartete Anna in der Küche auf Mirzan und Zarina. Sie zwang sich zwar zu schlafen, aber es fühlte sich langsam wie eine Folter an. Deswegen beschloss sie in die Küche zu gehen und für das Paar frühstück zu machen.

Seitdem sie hier blieb, bereitete immer ohne zu nörgeln Zarina das Essen vor. Sie hatte sich schnell an das Haus etabiliert, als wären sie verheiratet und sie würde das seit Jahren machen. Wie denn auch nicht, es war das Haus von seinem zukünftigen Mann. Da war Anna sich sicher.

Jeder Mensch hatte eine schwere Phase im Leben. Jeder musste diesen Gewitter einmal erleben. Manche erlitten es in der Vergangenheit, aber ihr Zukunft erhellte sich. Andere hatten eine fabelhafte Gegenwart, aber mit der Zeit verloren sie dies.

Mirzan und Zarina gehörten nun der ersten Sorte. Für einen kurzen Moment dachte sie genauso, dass ihre glücklichen Tage gekommen seien. Aber wie immer hatte sie sich geirrt. Nun war der Mann, den sie liebt, Vater und vielleicht auch in Kürze der Ehemann von einer anderen Frau.

Sie versuchte ihre Tränen wieder zu unterdrücken und stand auf. Vielleicht waren sie gar nicht zuhause? Diese Möglichkeit wollte sie überprüfen.

Sie kontrollierte zuerst Zarina's Zimmer. Doch ihr Bett war nicht einmal angerührt. Sie zog ihre Augenbrauen und drehte ihre Schritte zu Mirzan's Zimmer. Sie klopfte an und wartete auf eine Antwort. Selbst nach mehreren Malen öffnete keiner.

Sie gab sich erschlagen und öffnete nur ein wenig die Tür und hielt ihren Atem vor dem Abbild an. Zarina und Mirzan schliefen im selben Bett. Mirzan umarmte Zarina selbst beim Schlaf so fest, als ob er sie niemals los lassen, wollen würde.

Sein Kopf war auf ihrer Brust und sein Bein genauso auf ihren Bein. Sie sahen gemeinsam so wunderschön aus. Anna hatte in ihrem Leben noch nie so ein schönes Paar gesehen.

Sie beschloss sie nicht aufzuwecken und schloss die Tür genauso langsam zu.

Doch Mirzan, der einen leichten Schlaf hatte und durch die ständigen Bedrohungen immer achtsam war, öffnete gleich seine Augen. Er sah sich um und kam mit Zarina's Gesicht in Berührung.

Er lächelte unwillkürlich, als ihm die Erinnerungen an den vorigen Nacht einfielen. Zwar hatten sie in einer anderen Position geschlafen, aber wie von Ihm erwartet, wachte er natürlich in einem ganz anderen Zustand auf.

Er legte sich neben Zarina und zog sie wieder zu sich. Er wusste, dass es heute der letzte Tag war. Länger konnte er von ihrem Vater keine Einwilligung mehr bekommen.

Er verstand ihre Familie auch. Nach Jahren sprach sie wieder, so wollten sie natürlich genauso Zeit mit ihr verbringen. Aber wenn es um Zarina ging, war er immer ein wenig egoistisch.

Er wollte, dass sie nur mit ihm Zeit verbringt, nur ihn anspricht, nur ihn anlächelt und nur ihm gehört.

Er zog tief ihren unbeschreiblichen Geruch ein und setzte einen Kuss auf ihrer Hals. Mit dieser Berührung wachte Zarina wie in einem Traum auf. Nein, sie öffnete ihre Augen zu einem anderen Traum.

Sie lächelte Mirzan an und schaute ohne etwas zu sagen in seine grauen Augen.

Die Stille, war ihre Sprache.

"Wir müssen aufstehen", murmelte Zarina. "Ich muss das Frühstück vorbereiten."

Mirzan setzte einen Kuss auf ihre Wangen.

"Wer soll sich ab morgen um mich kümmern", sagte er verspielt.

Zarina hob sie hoch und lehnte sich an ihrem Ellbogen. Sie hielt an seinem Kinn.

Unschuld - Serie 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt