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Multimedia: Mirzan C. Kara

Mirzan hielt an Zarinas Hand und zog sie aus der Menschenmenge. Heute sollte alles geklärt werden, er hielt es nicht mehr lange aus. Er wollte unbedingt wissen, was sie vor fünf Jahren erlebt haben könnte, dass sie so am Boden zerstört hatte. Es gingen viele Gedanken in seinem Kopf, jedoch kam er nie zu einer Lösung.

Sie gelangen an die höchste Stelle und weit weg von den Menschen. Er erblickte erstmal in die dunkle Nacht und versuchte von dort seine Mut zu sammeln. Aber da lag er vollkommen falsch. Nichts außer Zarina's grüne Augen konnten ihn beruhigen.

,,Ich -'', murmelte er leise. Er wusste nicht wie er anfangen sollte, ohne sie in Furcht zu bringen. ,,Vertraust du mir ?'', fragte er erleichtert davon, dass er endlich zu Wort kam. Sie nickte ohne zu zögern. Das brachte ein Lächeln auf Mirzan's Gesicht. Noch einmal war er sich sicher bei seiner Entscheidung.

,,Du weißt wie wertvoll du für mich bist. Ich weiß nicht, ob ich dir jemals dieses Gefühl geben konnte.''

Zarina hielt an seiner Hand und versicherte ihm damit, dass er das immer tat.

Mirzan drehte seinen Körper zu ihr und hielt mit beiden Händen an ihren Händen.

,,Ich will wissen, was passiert ist, als du vierzehn Jahre alt warst. Den Grund was dich zum Schweigen brachte.''

Zarina sah ihn geschockt an. Das hatte sie nicht erwartet. Innerlich wusste sie, dass er neugierig war, dennoch wollte sie diesen Tag so weit wie möglich verschieben.

Sie drehte zuerst ihre Blicke weg und dann zog sie ihre Hände von seinen. Sie wusste nicht, wie sie ihm das alles erzählen konnte.

Was wäre, wenn Mirzan sie dann als Schande sieht und nie wieder mehr Zarina sehen will. Sie wäre nicht böse auf ihn, wenn er, sie mit verachtenden Blicken ansehen würde.

Sie wäre vielleicht nicht böse, aber das hieße nicht, dass sie das aushalten könnte.

Aber sie verschob diesen Tag viel zu sehr. Sie selber, wusste sehr viel über Mirzan. Er war nämlich immer offen zu ihr. Doch sie konnte nichts, außer das Vertrauen zu ihm von sich preisgeben.

Er hatte auch das Recht über diesen Vorfall zu erfahren. Dann konnte er selber entscheiden, ob er bei ihr bleiben will oder nicht.

Mirzan hielt seinen Atem an, als Zarina ihre Hände zurückzog. Wieso hatte er auch nachgefragt. Was würde er machen, wenn sie sich jetzt von ihm entfernt? Das würde er nicht aushalten und das könnte er auch niemals zulassen!

Doch als Zarina in ihre Tasche griff und ein Buch rausnahm, schaute Mirzan sie genau an. Das war jenes Buch, das Zarina als Tagebuch verwendete und überall mitnahm.

Sie warf einen letzten Blick auf ihr vergangenes Leben. Dieses Buch war der einzige Beweis an dieses Ereignis. Zarina holte tief Luft und drückte es dann in seine Hand.

Daraufhin sah Mirzan, sie fragwürdig an.

Sie nahm ein Blattpapier und einen Stift und schrieb ihre Erklärung.

,,Hier sind deine Antworten.''

Mirzan sah das wertvolle Stück, das er in seiner Hand hielt genau an. Zwar wollte er endlich die Antworten wissen, dennoch wusste er nicht, ob er bereit dafür war.

Zarina nahm ihre Tasche und stand auf. Mirzan folgte ihr. Nachdem sie bei ihrem Haus anhielten, schaute Zarina ein letztes Mal Mirzan an. Alles könnte sich vielleicht ändern, wenn er die Wahrheit, das große Geheimnis über sie herausfindet.

Sie drückte ein letztes Mal ihre Lippen an seine und stieg aus. Sie schloss ihre Augen. Wieso musste er das gleich heute, jetzt und so schnell erfahren. Könnten Sie nicht ein wenig mehr Zeit miteinander verbringen. Sie wischte ihre Tränen weg und sperrte die Tür auf. Nachdem Zarina hineintrat, ließ sie ihr altes Leben hinter dieser Tür.

Unschuld - Serie 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt