- 20 -

6K 295 25
                                    

Multimedia: Mirzan C. Kara

"Ich sollte euch alleine lassen", murmelte Anna und versuchte ihre Tränen zu verdrängen. Nur ein Schritt reichte aus um Nezir zum Sprechen zu bringen.

"Anna!", rief er ihren Namen.

Sie drehte ihr Gesicht zu Nezir und warf einen flüchtigen Blick zu Jackie, die gefühlslos die beiden ansah.

"Ist schon gut Nezir", flüsterte sie. "Ihr habt bestimmt viel zum Reden. Ich muss zu Zarina gehen, mir ist eingefallen, dass ich dort etwas vergessen habe."

Ihre Hoffnung? Ihre Träume? Ihre Liebe? Das waren wohl die 'Dinge' die sie zurück ließ.

Nezir konnte nichts dagegen machen und sah zu wie sie sich von ihm entfernte. Wo er sich dachte, dass fast alles in Ordnung kam, wurde er wieder mit Problemen überhäuft.

Er drehte seine Blicke wieder zu Jackie.

"Rede!", befahl er und sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

Sie hörte nicht auf ihn und bewegte sich zum hinteren Garten. Sie kannte dieses Haus genauso gut wie ihr eigenes. Sie verbrachte hier ihre Monate, sogar Jahre. Sie setzte sich auf eines der Gartenstühle und sah zu wie er genervt sich genauso fallen ließ.

Sie wusste, dass sie hier nicht willkommen war.

"Ein paar Tage bevor du die Beziehung beendet hast, waren wir zusammen", sagte sie und sah in Nezir's vorwurfsvolle Augen.

"Hör auf mich so anzusehen!", rastete sie letztendlich aus. "Ich weiß es sind schon über Monate her, dass wir Schluss gemacht haben. Aber du weißt, dass ich nicht so ein Mädchen bin, dass gleich in den Armen von einem anderen Jungen läuft!", räumte sie für alle Male die Besinnlosigkeit zwischen ihnen weg.

"Ich weiß, es ist nicht leicht nach Monaten aufzutauchen und so eine Aussage von mir zu geben. Du kannst nicht vorstellen wie ich mich selber dabei fühle, Nezir", sagte sie mit Tränen in den Augen.

"Aber ich bin nicht die einzige Schuldige an diesem Vorfall. Du warst genauso beteiligt."

"Wie viele Monate?", fragte er seine eigene Frage ohne, dass er ihre beantwortete.

"Ich bin im dritten Monat", murmelte sie und gab sich erschlagen. "Ich habe es auch erst vor einem Monat erfahren."

Nezir schüttelden den Kopf.

"Egal ob du mir glaubst oder nicht. Aber ich habe dich wirklich geliebt. Unsere Beziehung hat wenigstens einem von uns viel zu sehr bedeutet. Auch wenn du das nicht anerkannt hast, habe ich mich zurück gezogen und habe mich nicht in deinem Leben eingemischt. Ich könnte sehr wohl dein Leben zur Hölle machen, aber dafür liebe ich dich viel zu sehr."

"Vielleicht hast du das nicht vor Monaten gemacht, aber du tust es gerade eben!", schrie er, sie wütend an.

Jackie wusch ihre Tränen weg. Doch diese Handlung war umsonst, denn es kamen weitere.

"Hör auf damit!", schrie sie zurück. "Du hast genauso Schuld. Du kannst von mir nicht erwarten das Baby abzutreiben!"

Nezir schüttelte den Kopf und ging durch seine Haare.

"Soetwas würde ich niemals von dir wollen. Ich bin nicht solch ein Mensch. Ich kann nur der Vater von unserem Baby sein. Erwarte von mir nicht, dass mehr daraus wird."

Völlig verwirrt stand er auf und ging mit tausenden Gedanken in sein Zimmer und hinterließ ein Mädchen mit tausenden Spliter im Herzen.

Das alles war weder für die junge Mutter noch für den Mann geplant.

Unschuld - Serie 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt