Chapter one

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Meine Zimmertüre wurde mit voller Wucht aufgerissen. Erschrocken blickte ich von meinem Handy auf. Mein Vater stand in der Türe. 

,,Was brauchst du?" Brummte ich genervt und widmete meinen Blick wieder dem Phone.

,,Du gehst für ein paar Wochen zu einem guten Freund von mir!" Sprach er, ohne großes Drumherum. So wie mein Vater schon immer war.

,,Was?" Ich riss meinen Kopf so schnell in die Höhe, dass meine braunen, brustlangen Haare mir kurz die Sicht versperrten. ,,Warum?" Besserte ich meine Frage aus. 

Seufzend betrat mein Vater, ohne nach Erlaubnis zu fragen, mein Zimmer und setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl.

,,Weil das mit dem Alkohol überha nimmt, weil die Stadt immer mehr Beschwerden über dich einreicht und weil du es schaffst mehr Leute zu beleidigen als, arbeiten zu gehen!" Blaffte mein Vater mich an. 

Ich tat meine Arbeit im Büro überhaupt nicht gerne. Aber das wollte mein Vater nicht hören. Er hatte mir verboten mich bei Castings für Filme anzumelden oder ein Buch zu schreiben, weil er wollte, dass ich diese Arbeit tat. Mit meinen 26 Jahren hatte ich kein Recht über mich selbst zu bestimmen, ohne gleich wieder riesigen Ärger abzubekommen. Es war auf gewisse Weise sehr erschreckend, dass er mich so im Griff hatte.

,,Ach ja, und wer ist denn dieser tolle Freund?" Keifte ich zurück um genauso abweisend zu wirken wie er.

,,Das wirst du schon sehen! Jetzt pack deine Sachen, dein Flug geht morgen Mittag!" Mich böse ansehend stand er auf und verließ das Zimmer bevor er nochmals hineinsah. "Sei dankbar, dass ich dich nicht einfach so vor die Türe setze."

Ebenso wütend blickte ich eine Zeit lang aus dem Fenster, auf die Straße vor unserem Haus. Ich war vielleicht nicht die vorbildlichste Tochter, dennoch hätte er mich auch vorwarnen können. So war ich auf diesen Freund angewiesen.

Ich stand auf, zog meinen Koffer unter meinem Bett hervor und schmiss wahllos Klamottrm hinein. Als sich mein ganzer Kleiderschrank, in welchem sich nicht viele Klamotten befanden, im Koffer lag, legte ich meinen Laptop oben drauf, einige Bücher, so wie meinen Block und Stifte.

Langsam trat ich wieder zu dem Fenster, öffnete es und die warme Sommerluft wehte mir erfrischend ins Gesicht. 

Ich beugte mich etwas weiter heraus, meine braunen Haare baumelten aus dem Fenster und meine eisblauen Augen musterten eine Gruppe junge Männer, welche sich in der Dunkelheit auf der Straße versammelt hatten. 

,,Habt ihr nichts Besseres zu tun als hier rumzustehen und in mein Zimmer zu starren um dabei eine Menge Alkohol zu konsumieren?" Rief ich ihnen entgegen. 

,,Doch eigentlich schon! Pratt, komm mit uns in den Club!" Der Eine blickte mich getan bettelnd an. 

,,Ihr bekommt mich da heute leider nicht hin! Und du sollst mich nicht bei meinem Nachnamen nennen. Vollidiot!" Ich schloss mein Zimmerfenster und ließ mich genervt auf mein Bett sinken. 

Wenn ich in dieser Stadt Freunde finden wollte, musste ich unbedingt meine Angst begraben und die Vergangenheit hinter mir lassen. Sonst würde es nie etwas wie Freundschaft geben. Aber das war doch genau das was mein Vater erreichen wollte? Das ich keine Freunde bekam... Dann würde ich eben vielleicht versuchen mir dort ein neues Leben aufzubauen, bei diesem Freund! Ich musste ja nicht wieder hierher zurückkommen. 

Obwohl das mein Vater bestimmt nicht zulassen würde. Er wollte alles was ich nicht wollte.

Frustriert schloss ich meine Augen und die Müdigkeit, welche ich davor kaum gespürt hatte, überwältigte mich.

,,Athena!" Langsam öffnete ich meine Augen. ,,Kommst du jetzt oder muss ich hochkommen?" Müde gähnte ich kurz. 

Ich erblickte die zwei Koffer. Stöhnend fuhr ich mir kurz übers Gesicht. Ganz bestimmt wollte ich auf gar keinen Fall zu diesem Freund. 

,,Athena!?" Wieder brüllte mein Vater. 

,,Ja, ich bin ja gleich da!" Rief ich zurück. Schnell strich ich mir Hose und Oberteil glatt. Dann schnappte ich mir meinen Koffer.

Am Flughafen checkten wir ein und warteten eine gute Stunde auf meinen Flug nach Amerika. 

,,Auf wiedersehen! Und du weißt, benimm dich und du bist dort, um endlich zu lernen wie man mit Menschen umgeht! Also stell keinen Blödsinn an!" Er behandelte micj wie ein Kind. Wenn mich mein Vater nur kennen und nicht ständig bis spät abends in seiner Arbeit herumhängen würde.

Auch wenn ich es nicht zugab und man es mir nicht ansah, in manchen Situationen war ich doch ein wenig schüchtern. Da ich es mir kaum anmerken ließ, oder es die Menschen übersahen, kam ich immer als das kalte, vorlaute Mädchen herüber. Was mir zugegeben nicht viel ausmachte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit landete der Flug endlich und ich konnte das stickige Flugzeug verlassen. Wie sollte ich diese Familie nun finden? 

Erstmal holte ich meine Koffer ab und kaufte mir von dem Bargeld, welches mir mein Vater netter Weise mitgegeben hatte, einen Kakao. 

Seufzend verließ ich das Flughafengebäude und setzte mich auf den Bordstein vor dem Haus. Mit meinem Finger zeichnete ich unsichtbare Muster auf den Boden. 

Ein Räuspern erklang und schlagartig hob ich meinen Kopf. Ein großer Mann in einem schwarzen Anzug stand vor mir. ,,Sind Sie Ms. Pratt?" Fragte der Mann. 

Ich nickte. War das dieser Freund, von dem mein Vater gesprochen hatte. Bitte nicht. Er sah aus wie der Detektiv aus einem Krimi. Mit langem Mantel und Sonnenbrille. ,,Nennen Sie mich bloß nicht beim Nachnamen!" Brummte ich.

Er ignorierte meine Worte und nickte. ,,Gut dann kommen Sie doch bitte mit!" 

Der Mann hielt mir seine Hand entgegen. Gekonnt ignorierte ich sie, stand auf und wollte nach meinen Koffern greifen, doch der Mann, welcher sich inzwischen umgedreht hatte, hielt sie bereits in der Hand.

Augenverdrehend und mit verschränkten Armen folgte ich dem Mann zu einem schwarzen Auto mit verdunkelten Scheiben.

Der Mann in dem Anzug öffnete die rechte hintere Autotür und widerwillig stieg ich in das Auto ein.

Vorsichtig blickte ich nach links, mein Blick landete auf einem Paar schwarzer Schuhe. Meine Augen huschten ein wenig höher, erblickten eine Jeanshose. Auf dem Schoß des, wahrscheinlich Mannes, lagen zwei Hände. An den Händen befanden sich einige Ringe, sowie viele Tatoos. Ich blickte ein wenig weiter hinauf, sah ein weißes Hemd mit einer braunen Jacke. darüber. Auf der Brust lagen einige Ketten. Als ich meinen Blick vollständig hob und in das Gesicht meines Gegenübers blickte, setzte mein Herz für einige Augenblicke aus. 

Ich starrte in zwei braune Augen. Das Gesicht wurde umrandet von hellbraunen Haaren. 

Johnny Depp? War das Einzige was mir immer wieder fragend durch den Kopf schoss. 

,,Hallo ich bin Johnny!" Meinte der Mann verlegen und hielt mir seine Hand entgegen. Mehrmals blinzelte ich und blickte überfordert auf die Hand die er mir entgegenstreckte. 

,,Athena!" War das Einzige was ich zusammenbrachte. Meine Stimme war kratzig und ich konnte die Überraschung deutlich aus meiner Stimme heraushören.

,,Hat dir dein Vater nicht gesagt das du zu mir kommst?" Kam es neugierig und entschuldigend von meinem Gegenüber.

Langsam schüttelte ich meinen Kopf. Worauf Johnny Depp nickte. Es klang komisch, wenn ich ihn nur Johnny nannte? Doch wenn ich meine Freizeit nun bei ihm verbringen würde, dann konnte ich ihn auch nicht Mr. Depp nennen?


...

Willkommen zu einem neuen Kapitel und somit auch einem neuen Buch!

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