Chapter fifteen

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Meine Finger rasten über die Tastatur meines Laptops, während ich an meiner Geschichte weiterschrieb. Lily saß neben mir, las in einem Buch und Johnny telefonierte sein Stunden wild diskutierend mit unterschiedlichen Leuten. Er wollte meine Mutter erreichen, noch heute.

Ich hatte ehrlich gesagt keine Hoffnung das ich sie wieder sehen würde. Sie war eine verdammte Hollywoodschauspielerin! Außerdem hatte sie sich seit siebzehn Jahren nicht gemeldet. Nun konnte ich mich wirklich nicht mehr konzentrieren. Frustriert klappte ich meinen Laptop zu. 

Wenn sie mich sah, würde sie mich dann hässlich finden? War ich dann zu unfreundlich? Würde ich dann wieder so kalt werden? Hasste sie mich, weil ich die Tochter ihres ersten Mannes war? Oder war ich zu dick? 

Johnny seufzte erschöpft auf, wählte wieder irgendwelche Ziffern. Nun nahm ich mein Handy heraus, sah mir ein paar Bilder von meinem Halbbruder an, doch kurz darauf knallte ich das Handy wieder auf den Tisch vor der Couch.

Mein Blick huschte zu Johnny, welcher ganz plötzlich sehr ernst wirkte.

,,Spreche ich hier mit Alvarie Pratt?" Ich riss meine Augen auf, setzte mich gerade hin und starrte ihn an. ,,Sehr schön! Hier ist Johnny Depp!" kurz war es still. ,,Ich rufe an..." Er erhob sich und verließ den Raum.

Lily blickte irritiert auf. ,,Gott ich halte das nicht mehr aus!" Ich stand auf, ging an Johnny vorbei, welcher gerade sehr ernst wirkte, lief die Treppen nach oben und ließ mich in mein Bett fallen. Dann stand ich wieder auf, nahm mir etwas gebunkerte Schokolade aus meinem Nachtkasten, schaltete Sweeney Todd an und stellte den Film auf ganz laut. Nebenbei stopfte ich Schokolade in mich hinein. 

Ich war verdammt aufgeregt. Ich hatte Angst! Und ich verstand nicht, wieso sollte meine Mutter, jetzt, nachdem sie mehr als ein Jahrzehnt weg war, mich wieder sehen wollen.?

,,Sie hasst mich doch!" Schrie ich frustriert gegen den Lärm des Liedes an. 

,,There's a hole in the world like a great black pit. And it's full of people who are filled with shit! And the vermin of the world inhabit it..." Sang ich leise und voller Angst, vor dem Gespräch, welches meine Mutter und Johnny führten. 

Noch nie hatte mich ein Film zum Singen gebracht. Aber dieser tat es. Diese Lieder taten gut sie zu singen und diese Lieder spiegelten meine Gefühle wider. Man musste jedoch festhalten, ich konnte noch immer nicht singen.

Meine Zimmertüre wurde aufgerissen. Johnny stand darin und sah ziemlich fertig aus. ,,Mach den Quatsch mal bitte aus!" Widerwillig drückte ich also auf Pause. Das war kein Quatsch! 

,,Also!" Johnny setzte sich zu mir auf mein Bett. Ängstlich blickte ich zu ihm auf. Auch im Sitzen überragte er mich um einen guten Kopf. ,,Alvarie befindet sich derzeit in Deutschland und fliegt eigentlich morgen nach England, um bei einem Casting mitzumachen, aber sie hat ihren Plan geändert und kommt morgen hierher." Johnny begann leicht zu lächeln.

,,Meine Mutter lässt ein Casting für mich sausen?" Stieß ich überrascht aus. 

,,Sie kommt vorbei und das ist das was du darauf antwortest?" Johnny lachte kopfschüttelnd. 

,,Nein. Also, ja. Hast du doch gehört! Kommt mein Bruder mit? Oder ihr Ehemann?" Meine Atmung beschleunigte sich. 

,,Sie kommt alleine." Noch immer lächelte er mich an.

,,Aber was ist, wenn sie mich hasst? Ich meine, schau mich an, ich bin gemein zu anderen, wenn ich sie lange nicht gesehen habe, oder sie nicht kenne, und-"

,,Sei leise! Das stimmt nicht! Wenn sie dich hassen würde, würde sie morgen nicht vorbeikommen und ein Casting sausen lassen!" Unterbrach Johnny mich und blickte mich tadelnd an. Ein Funkeln lag in seinen Augen, jedoch konnte ich es nicht zuordnen. Von diesem Blick begann mal wieder mein Bauch wie verrückt zu kribbeln.

,,Und was ziehe ich morgen dann an?" Fragte ich leise und blickte auf Johnnys Hand, die sich auf dem Bett abstützte. 

,,Das was du immer trägst!" Grinste er. 

Wieder begann mein Herz schneller zu schlagen. Plötzlich spürte ich wie Johnny eine Hand an mein Kinn legte und es vorsichtig anhob. Schüchtern blickte ich zu ihm auf, während in seinen Augen noch immer dieses verrückte Funkeln lag.

,,Das wird schon! Wenn etwas ist, ich bin da! Aber lass dir die Zeit, die du hier bist, nicht von deinen Eltern verderben! Bitte! Ich mag es doch dich Lachen zu sehen, und ich liebe es dich im Pool zu ärgern!" Er seufzte leise, ließ seine Hand sinken und das Kribbeln, welches sich über meinem Kinn ausgebreitet hatte, verschwand.

,,Nein ich lasse mir die Zeit hier nicht verderben!" So ließ ich mich wieder in mein Bett zurückfallen, Johnny tat es mir gleich. 

,,Was arbeitest du eigentlich?" Fragte Johnny vorsichtig und griff nach meiner Hand. Wieder begann sie zu kribbeln. Warum reagierte mein Körper so komisch auf ihn? 

,,Ich arbeite in einem Büro. Und ich hasse es!" Seufzte ich leise. 

,,Und warum arbeitest du dann dort?" Fragte er nach, wodurch ich wieder einen Seufzer ausstieß. 

,,Weil mein Vater das will."

Kurz war Johnny still. ,,Und was würdest du gerne arbeiten?" Fragte er vorsichtig nach. 

,,Oh, ich wäre gerne Autorin. Oder Lehrerin. Oder Schauspielerin." Ich stieß ein erbittertes Lachen aus. ,,Ich schreibe seit letztem Jahr an einem Buch, aber es wird einfach nichts. Ich bin nicht zufrieden damit! Außerdem, wie sollte ich jemals davon leben können? Immerhin müsste es dann jemand entdecken und auch kaufen. Und Lehrerin. Ich bin leider nicht so sozial, weshalb ich das lieber sein lasse! Schauspielerin? Habe ich denn Talent dazu?" Sprach ich meine Gedanken zum ersten Mal laut aus. 

,,Darf ich mal ein bisschen in dein Buch reinlesen?" Fragte Johnny vorsichtig. 

,,Mein Laptop ist noch unten. Aber gerne. Nur bitte sag mir dann nicht wie schlecht das Buch ist!" Johnny drückte sanft meine Hand. 

,,Das werde ich tun! Und am besten du gehst jetzt schlafen. Immerhin solltest du die Augenringe endlich ganz wegbekommen!" Meinte er und setzte sich ein wenig auf, stützte sich auf seinem Ellbogen auf dem Bett ab, während er mich ansah. 

,,Gut dann geh ich jetzt schlafen! Gute Nacht Johnny!" Murmelte ich und seine braunen Augen fesselten mich, mal wieder.

Vorsichtig beugte er sich nach vorne, blickte mir tief in die Augen. Wieder begann mein Bauch zu kribbeln. Dann nahm Johnny mich in den Arm. ,,Schlaf gut!" So stand er auf und verließ kurz darauf das Zimmer. Bevor er die Türe schloss, blickte er nochmal zu mir herein. 

Ich schaltete den Fernseher aus und als ich meine Augen schloss, schlief ich sogleich ein.

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