Chapter fifty-six

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Lily war in einem Geschäft verschwunden und wollte etwas für sich kaufen. Johnny und ich warteten zusammen mit Tino in einer Seitengasse, welcher an der Kreuzung wartete und die vorbeigehenden Leute beobachtete.

Ich lehnte an der Mauer des Geschäfts und beobachtete ein paar Tauben, welche durch die kleine Gasse liefen. Johnny fokussierte die Ladentüre und beobachtete seine Tochter. Er schien nachzudenken, seine Augen folgten Lily nur abwesend durch die Glastüre, mit der goldenen, deutschen Aufschrift, hindurch. Auch als sie nicht mehr zu sehen war, sah es so aus, als würde er ihr weiterhin nachblicken. 

Wir beide zuckten zusammen als ein Handyklingeln erklang. Mich nervte dieser Ton, egal wann er erklang, es war immer unpassend. Es war Johnnys Handy, welches klingelte. Er nahm es heraus und blickte misstrauisch auf die Bildfläche, doch dann nahm er nach kurzem Zögern ab.

Leicht drehte er sich von mir weg, und blickte dadurch Richtung Straße. Verstehen was er sagte, konnte ich nicht, bis er sich plötzlich zu mir umdrehte. 

Seine Stirn hatte er besorgt gerunzelt und seine Augen musterten mein Gesicht unruhig, seine Körperhaltung war leicht verspannt und seine Hand umklammerte das Handy etwas fester, bevor er es mir zögernd entgegenhielt. 

Fragend nahm ich es. ,,Athena", nahm ich an. 

,,Ah zum Glück. Ich dachte schon ich erreiche Sie nicht mehr", mein Blick huschte zu Johnny, welcher nun mich beobachtete anstatt seiner Tochter. ,,Ihre, genauso wie die Nummer von Mr. Depp, wie ich mitbekommen habe, ist in den diesen Unterlagen hier hinterlegt. Sie sind die Tochter von Alvarie, Alvarie Pratt, richtig? Ihr Halbbruder ist Cryan und Ihr Stiefvater ist Theo Pratt?" Verwirrt blinzelte ich mehrmals, die Frau am Telefon redete schnell und leicht aufgeregt.

,,Richtig?" Johnny trat neben mich und legte seine Hand auf meine Schulter, während er mir durch seinen Blick versuchte zu sagen, ich solle mir keine Sorgen machen. 

,,Schön! Die Drei hatten einen Unfall. Ihr Bruder und Ihr Vater werden es sehr wahrscheinlich überleben, bei Ihrer Mutter gehen wir schwer davon aus, dass sie es nicht schaffen wird. Jedoch gibt es immer Wunder, also geben Sie die Hoffnung nicht auf!" Ich wollte loslachen. War das ein schlechter Scherz? Wollte mir jemand Angst machen? Sie saßen doch ganz sicher zu Hause und aßen Kuchen, oder so. Das konnte ganz sicher nicht sein. 

,,Und jetzt?" Fragte ich nach. 

,,Na ja, Sie können Sie im Krankenhaus besuchen kommen, natürlich können Sie auch mit ihnen telefonieren, was auch immer sie machen möchten. So wie ich gelesen habe, befinden Sie sich gerade mit Mr. Depp in Deutschland?" Wenn meine Mutter in Lebensgefahr schwebte, warum fing sie dann an über meinen Standort zu reden?

,,In...", ich musste tief durchatmen, auch wenn ich es noch nicht begreifen konnte, fiel es mir doch irgendwie schwer das auszusprechen. ,,In welchem Krankenhaus liegen sie denn?" Sofort wurde Johnnys Blick besorgter, seine Hand klammerte sich stärker an meine Schulter, als würde er versuchen mich zu halten. 

,,Ich lasse Ihnen die Adresse zu kommen, tut mir leid, auf Wiedersehen!" Die Frau legte ohne weitere Worte auf. Langsam senkte ich das Handy, vorsichtig nahm Johnny es mir aus der Hand. 

,,Alles okay?" Er legte seine Arme um mich und strich mir über den Rücken. ,,Willst du zurück?" Er zog mich dichter an sich und versuchte mir in die Augen zu schauen. 

,,Ich kann alleine zurückgehen, ihr könnt hierbleiben, ihr müsst nicht wegen mir zurück!" Murmelte ich. Ich wusste nicht, ob es der Schock war, oder ob ich es nicht begreifen konnte, aber kaum eine negative Emotion hatte mich erreicht. Ein wenig geschockt war ich, aber mehr hatte sich in mir nicht geregt. 

,,Nein, wenn dann komm ich mit! Und Lily wird dich da bestimmt auch nicht alleine zurückgehen lassen!" Leicht schob er mich von sich und schaffte es mir in die Augen zu blicken. ,,Außerdem will ich nicht, dass wir uns wieder weiter voneinander entfernen und dieser Streit alles kaputt macht. Gut er ist vorbei, aber die Spuren davon noch nicht so wirklich", lächelte er schwach, ,,und deswegen bleibe ich bei dir, Liebes!" Durch die Worte zauberte er mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen. 

,,Ich liebe dich", flüsterte ich leise. 

,,Ich dich auch", murmelte er zurück und küsste mich kurz. 

,,Na endlich! Das wollte ich schon ewig mal wieder sehen!" Lily kam, wie immer, strahlend auf uns zu. In der Hand hielt sie eine kleine Papiertüte. ,,Alles okay?" Unsicher blickte sie zwischen uns beiden hin und her. 

,,Wir fliegen, sobald es geht, zurück. Ihre Familie liegt momentan im Krankenhaus", gab Johnny für mich die Worte weiter, die ich nicht aussprechen konnte, da es sich so anfühlte als würden sie nicht an diesen Ort und nicht in diese Zeit passen, als wäre es nicht meine Familie, welche sich dort an diesem Ort befand.

Lilys Gesicht verdunkelte sich. ,,Natürlich. Wann fliegen wir zurück?" Sie drückte die Tasche ihrem Vater in die Hand und griff vorsichtig nach meinem Arm. 

,,Ich sage Tino Bescheid, wahrscheinlich morgen früh." 

Das Mädchen neben mir nickte. ,,Okay. Ich würde sagen wir gehen zurück ins Hotel?" 

,,Nein! Wenn du hier noch ein wenig rumlaufen und schauen willst, dann gehen wir noch nicht zurück!" Versuchte ich, ihren Tag in der Stadt nicht zu unterbrechen.

,,Ich bin sowieso fertig!" Ich wusste das sie das nur sagte, um keine Diskussion anzufangen, sie hätte sich noch liebend gerne weiter umgesehen und Sachen eingekauft. 

Im Hotel saßen wir zu dritt in Johnnys Zimmer. Neben uns stand ein Wagen, auf welchem sich eine Kleinigkeit zu Essen befand, ich verspürte kaum Hunger, weshalb nur Johnny und Lily etwas aßen.

,,Athena, es wird wieder alles gut!" Versuchte Lily mich zu beruhigen, wie den ganzen Nachmittag auch schon. Mein Blick lag draußen, auf der beleuchteten Stand, ich schenkte meiner Freundin ein knappes Lächeln. 

,,Sicher", gab ich zurück und kuschelte mich mehr in den Sessel. 

,,Du musst mal von dem Brot probieren! Das ist echt lecker!" Versuchte auch Johnny mich etwas aufzumuntern und mir etwas zu Essen anzubieten. 

,,Na gut!" Langsam bekam ich doch ein wenig Hunger, weshalb ich mir die kleine Brotscheibe nahm.

Hoffentlich schaffte es meine Mutter. Ich hatte sie doch erst kennengelernt, da durfte sie noch nicht gehen! Außerdem was war mit meinem Bruder? Ihn würde das wohl alles noch stärker treffen! Immerhin hatte er mit ihr sein bisher ganzes Leben verbracht! 

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