Chapter thirty-eight

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Die ganze letzte Woche hatte ich noch bei Johnny im Hotel verbracht, nun war ich jedoch auf dem Weg zurück nach Hause. Zumindest hatte ich das vor. 

Doch auf der Hälfte der Fahrt fiel mir der Zettel in meiner Handyhülle ein und ich nahm ihn heraus. Es war Cryans Handy Nummer. Ich hatte ihn noch nicht angeschrieben, hoffentlich war er nicht wütend oder enttäuscht. 

Die Nummer mehrmals durchlesend gab ich sie in meine Kontakte ein und speicherte die Nummer. 

Dann ging ich auf WhatsApp und schrieb ihm ein kurzes: Hallo, hier ist Athena.

Es dauerte keine Minute da bekam ich eine Antwort zurück.

C: Und ich dachte schon du schreibst mir nicht mehr!

Ich schmunzelte leicht, als eine weitere Nachricht folgte.

C: Ich sitze gerade in Französisch, deswegen kann ich nicht länger schreiben, aber möchtest du vielleicht mal wieder vorbeikommen, bitte?

A: Du lernst Französisch? Und du benutzt dein Handy im Unterricht? Und ja, wie wäre es mit heute?

Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf, wir könnten verwand sein. Auch wenn ich mein Handy immer nur im Vertretungsunterricht benutzt hatte, auch wenn es da ebenfalls verboten war. 

C: Ja tue ich. Das wäre wundervoll. Dann sehen wir uns hoffentlich heute!

Dann ging er offline. Schnell rief ich zu Hause an. Das Anwesen war mein zu Hause gewonnen. Mein Haus. Lily, Vanessa und Johnny waren meine Familie.

,,Hallo?" Erklang die Stimme am anderen Ende des Telefons. 

,,Ja. Wer ist da?" Ich war kurz verwirrt, da ich die Stimme nicht kannte. Jedoch kam sie mir etwas bekannt vor.

,,Hier ist Jack", kam es zurück.

,,Oh, entschuldige, habe dich nicht erkannt, Jack! Hier ist Athena. Kannst du Lily oder Vanessa sage, dass ich erst gegen Abend nach Hause komme? Ich schaue noch bei Mum vorbei."

,,Mach ich. Ach, und ich hoffe, wenn du zurückkommst, dass wir uns dann noch ein wenig besser kennenlernen. Der eine Tag war eindeutig zu wenig!"

,,Natürlich! Ich lass es mir doch nicht entgehen dich kennenzulernen!" Meinte ich lächelnd. 

,,Dann bis wahrscheinlich heute Abend oder morgen früh!" Verabschiedete sich Jack. 

,,Bis dann!" Ich legte auf und blickte die restliche Fahrt aus dem Fenster. Ich war sehr früh losgefahren, wodurch ich gegen zwölf Uhr bei Mum, Theo und Cryan ankommen müsste. 

Wir standen eine gute Stunde im Stau, wodurch der Wagen um eins vor dem Hochhaus hielt. Johnny hatte mir irgendeinen Typen mitgeschickt. Er war wie ein zweiter Tino. Leise und still, immer auf der Hut und stets aufmerksam. Außerdem fuhr er wunderbar Auto!

Ich stieg aus und der eben genannte Mann blickte sich um.

Plötzlich kam eine Gruppe Jungs um die Ecke. 

,,Athena!" Rief einer aus der Gruppe. Die Stimme meines Bruders hatte ich zwar gerade erst einmal gehört, jedoch hatte sie sich tief in meinem Kopf eingebrannt. 

,,Cryan!" Rief ich zurück und ging der Gruppe entgegen, auch wenn es dem Mann hinter mir nicht so gefiel. 

Ein Junge löste sich aus der Gruppe. Strahlend blaue Augen sahen mir entgegen, als er auf mich zu rannte. 

Cryan sprang mich wortwörtlich an, taumelnd fiel ich einige Meter zurück, da er um gut zwei Köpfe größer war als er. Er umarmte mich fest und ich erwiderte die Umarmung glücklich lächelnd. Vorsichtig schob ich ihn von mir.

,,Na, alles gut bei dir?" Fragte ich und verschränkte meine Arme, während ich die Gruppe Jungs hinter ihm misstrauisch musterte. 

,,Klar und bei dir?" Sein Blick folgte meinem. ,,Das sind meine Freunde, das ist-"

,,Du brauchst gar nicht anzufangen, die Namen habe ich eine Sekunde später schon wieder vergessen", lachte ich und schüttelte meinen Kopf. ,,Geht so!" Gab ich zurück, sofort blickte er mich besorgt an.

Meine Güte, wir hatten einmal miteinander gesprochen, einmal geschrieben und jetzt trafen wir uns wieder zum zweiten Mal in unserem Leben. ,,Ich vermisse Johnny!" Gab ich grinsend und Augen verdrehend von mir. ,,Genauso wie ich Lily und Vanessa vermisse!" Fügte ich schnell hinzu. 

,,Wenn du das sagst. Ich hole nur schnell meine Schulsachen und verabschiede mich von meinen Freunden." Meinte er und drehte sich um und verschwand zu der Gruppe Menschen.

Irgendwie kam er mir so verdammt vertraut vor. So als würden wir uns ewig kennen, obwohl ich fast nichts über ihn wusste.

Außer wie er hieß, wie er aussah, wie alt er war, dass er Französisch lernte, wo er wohnte, dass er mein Bruder war, dass er im Unterricht heimlich am Handy war und dass er einen schwarzen Schulrucksack hatte, sowie eine große Freundesgruppe. Und natürlich wer seine Eltern waren und wo sich sein Zimmer befand.

Das war doch mehr als ich dachte zu wissen. Trotzdem! 

Er kam zurück und wir liefen in das Haus. Wieder standen die in schwarz gekleideten Männern hinter der Eingangstüre. Sie nickten Cryan und mir zu. Wir stiegen in den Aufzug und fuhren wie letztes Mal auch, in den zehnten Stock. 

Cryan klopfte an der Wohnungstüre an und sie wurde, mal wieder, von Theo geöffnet. Er lächelte uns beiden zu und ließ uns eintreten. 

Ich kam mir vor als würde ich ebenfalls von der Schule heimkommen. 

Im Haus lag der Geruch von Mittagessen in der Luft. ,,Hey!" Rief meine Mutter aus der Küche und blickte zur Tür heraus in das Wohnzimmer, welches ich gerade betreten hatte.

,,Hey Mum!" Lächelte ich und sie lächelte ebenso zurück. ,,Ich hoffe es ist okay, dass das so spontan war!" Ich warf Cryan einen neckenden Blick zu, blickte dann wieder zu meiner Mum.

,,Klar, du kannst kommen, wann immer du auch willst. Ich muss kurz nach dem Essen schauen!" Gab sie zurück und ich stellte kopfschüttelnd meine Tasche in der Wohnung ab.

Mein Handy nahm ich heraus und schob es in die Tasche meines karierten Hemdes, während ich Theo und Cryan, welche beide nun etwas schüchtern dreinblickend im Wohnzimmer standen, musterte.

,,Alles gut?" Fragte ich unsicher. Sofort nickten die beiden gleichzeitig. 

Es kam mir das so fremd vor. Es war so fremd in einem Raum mit meinem angeblichen Bruder und meinem Stiefvater zu stehen. Ich war es nicht gewohnt das so viele Menschen in einer kleinen Wohnung standen. Auf dem Anwesen von Johnny war es irgendwie etwas anderes.

,,Komm!" Kam es wieder sicherer von Cryan zurück. Er zog mich zu einem Sofa, Theo setzte sich zu uns dazu.

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