Chapter thirty-two

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Ich hörte, wie jemand neben mir zum Stehen kam. Als ich aufblickte war es Tino. 

,,Komm!" Der große, braunhaarige Mann griff mir unter die Arme und hob mich hoch. Meine Seite schmerzte und meine Lunge schien zu explodieren.

Warum war Johnny denn weggerannt? 

Meine Beine waren weich wie Wackelpudding und ich tat mir schwer zu stehen. War ich denn wirklich so unsportlich?

Tino nahm mich hoch, als er merkte das ich nicht weiterkam. Er trug mich den Wald entlang. Ein junges Paar kam uns entgegen und starrte uns irritiert an. 

Am Haus setzte Tino mich an der Haustür ab, sperrte die Türe auf und schickte mich hinein. 

So gut es eben ging, stolperte ich die Treppe nach oben. Vorsichtig klopfte ich an Johnnys Tür. Keine Antwort. Wieder klopfte ich an. Dieses Mal hektischer. Wieder keine Antwort. Ich wollte die Klinke runterdrücken doch die Türe war abgesperrt. 

,,Johnny!" Rief ich so laut ich konnte und klopfte wieder an seiner Türe. Keine Regung. Entkräftet ließ ich mich an der Türe hinabgleiten. Hatte ich etwas gemacht? Was hatte ich falsch gemacht?

,,Johnny!" Meine Stimme war nur noch ein Murmeln. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und zog meine Knie an die Brust.

Johnny Pov

Wütend sperrte ich die Haustüre auf, knallte sie wieder zu als ich im Haus war. 

Enttäuschung, Wut, Angst, und Trauer, das war das, was ich in diesem Moment spürte. Ich musste wieder runterkommen, sofort!

Voller Energie stapfte die Treppe nach oben und schloss mich in meinem Zimmer ein. 

Dann lief ich auf den Wandschrank über meinem Bett zu, riss die Türen auf und nahm mir eine Flasche Vodka heraus. Ebenso das eine Glas welches sich dort befand. Noch immer voller Power ließ ich mich auf den Sessel, welcher Richtung Türe stand, sinken, schenkte mir ein großes Glas Vodka ein. Nebenbei zündete ich mir eine meiner Zigaretten an. Als erstes nahm ich einen großen Schluck des Vodkas, dann nahm ich einen tiefen Zug der Zigarette. 

Mein Anwalt hatte angerufen. Und fucking Amber hatte schon wieder irgendwo ihre neuen, beschissenen, falschen Beweise gefunden.

Ich blies den Rauch wieder aus, nahm einen weiteren Schluck des Vodkas. Die Wut ließ mit dem ersten Glas Vodka nur minimal nach. Ich stand wieder auf, nahm mir Whiskey aus dem Schrank. Füllte es in das leere Glas. 

Plötzlich ertönte ein Klopfen. Ich ignorierte es. 

Meine Güte ich hatte Athena verletzt. Sie erschrocken. Nur weil ich aus Reflex wegen Amber, ihre Hand weggeschlagen hatte. Ich wusste das meine Wut und gleichzeitig meine Angst vor Amber, Athena nicht guttun würden. Ich hatte es kommen sehen. Es war klar, dass ich irgendwann überreagieren würde. Aber doch nicht so bald. Athena wusste das ich kein Frauenschläger war. Zumindest hoffte ich es...

,,Johnny!" Rief mich Athena in die Gegenwart zurück. Dann war es still. Langsam hob ich meine Hand, nahm einen Zug, trank einen Schluck, starrte die Türe an. Nahm einen Zug, trank einen Schluck, starrte die Türe an...

Irgendwann fielen mir meine Augen zu. Der Alkohol hatte meinen Körper eingenommen und wenn ich aufwachte, würde es kein schöner restlicher Tag werden. Ich freute mich wirklich schon auf das Kopfweh und die Übelkeit... Und Athena... Nein ich konnte mit ihr nicht sprechen... Es war besser so...

Athena Pov 

Erschrocken riss ich meine Augen auf und kippte nach hinten um. Kurz brauchte ich ein wenig, um mich zu orientieren. Anscheinend war ich vor Johnys Türe eingeschlafen. Kein Wunder. Heute Nacht hatte ich ja nicht besonders viel Zeit, um zu schlafen.

Als ich aufblickte stand Johnny in seiner Türe und blickte ebenso schockiert zu mir nach unten. Irgendwie fühlte ich mich plötzlich wehrlos und klein, wie ich unter ihm auf dem Rücken lag, während er über meinem Kopf stand. Wie es zu dieser Position gekommen war, keine Ahnung...

Johnny wollte etwas sagen ließ es aber sein. Ich starrte von unten nach oben, er von oben nach unten. Seine rechte Hand war zu einer Faust geballt, er sah müde aus, war etwas blass und aus seinem Zimmer roch es stark nach Alkohol und Zigaretten. 

Ich wollte mich aufsetzen, doch Johnny drückte mich plötzlich, ohne dass ich damit gerechnet hatte, zurück auf den Boden. Nun war ich absolut irritiert. Er roch nach Alkohol, aber betrunken war er nicht mehr. Er legte seinen Zeigfinger an seine Lippen, stand dann langsam wieder auf, griff sich an den Kopf und ging äußerst langsam die Treppe hinunter. 

Endlich konnte ich mich aufsetzen. Was war das denn für eine Aktion gewesen? Langsam stand ich auf, starrte auf Johnny welcher gerade um die Ecke in die Küche verschwand. Sollte ich ihm nachgehen? Lieber nicht. Hätte er mit mir reden wollen, dann hätte er es jetzt getan. Dann würde ich es eben morgen probieren! 

Ich lief in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Seit langem nahm ich mal wieder mein Tagebuch heraus und begann meine derzeitigen Gefühle aufzuschreiben. 

Es klopfte an der Türe und Vanessa trat ein. In der Hand hielt sie ein Tablett. Dieses stellte sie vor mich auf mein Bett. 

,,Johnny wird sich schon wieder beruhigen!" Meinte sie aufmunternd. ,,Bitte iss ein wenig. Du kannst nicht mit leerem Magen schlafen gehen! Vielleicht willst du später noch ein wenig runterkommen!" 

Ich hatte doch schon geschlafen. Auch wenn es nur ein paar Stunden waren. 

,,Danke", murmelte ich leise, rührte aber nichts von dem Essen an. Vanessa seufzte leise und verließ das Zimmer wieder.

Ich nahm mein Handy heraus. 

Ich: Wo bist du wenn man braucht?

Schrieb ich meiner besten Freundin. Auf dem Bildschirm erschien nur ein Haken. Sie würde mir nie mehr antworten. Aber, ich hatte ja noch Lily. Welche seit einer gefühlten Ewigkeit schon ihre Freundin dahatte. Ich schaltete das Handy wieder aus, stellte das Tablett vor mir auf mein Nachkästchen.

Vielleicht sollte ich doch nochmal ein wenig runtergehen! 

Als ich unten im Wohnzimmer stand wurde ich von Vanessa warm angelächelt. Johnny saß nicht mit hier unten. 

,,Komm her!" Sie winkte mich zu sich, also ging ich zu ihr und setzte mich neben sie auf das Sofa. ,,Jack das ist Athena! Athena, das ist Jack!" Lächelte Vanessa und stellte mir ihren Sohn vor. 

Ich lächelte schüchtern und hielt ihm die Hand entgegen. ,,Hi", murmelte ich leise. Er nickte.

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