Johnny Pov.
,,Athena", und plötzlich merkte ich selbst wie fremd sich meine Stimme anhörte. Ich war erschrocken darüber das ich mein eigenes Leid heraushörte, wodurch ich mir verwirrt an meinen Hals griff. ,,Athena", setzte ich ein weiteres Mal an und blickte ihr in die Augen. Diese Augen, welche sonst immer vor Freude strahlten, wenn sie mich ansah. Doch dieses Mal schien es, als würde ein tiefer Schatten jedes Funkeln in ihnen ersticken. Was hatte ich nur getan?
Kurz schloss ich meine Augen, fuhr mir durch die Haare und holte tief Luft. ,,Lass mich reden ja? Lass mich bitte ausreden!" Meinte ich und dieses Mal hatte ich meine Stimme im Griff. Ich ertrug es nicht mehr ihr in die Augen zu blicken und so rutscht mein Blick an ihr vorbei.
Athena blieb leise und sagte nichts.
,,Erstmal. Ja, es war total bescheuert und unverantwortlich von mir das ich nicht mit dir geredet habe. Ich weiß es hat dich verletzt. Eigentlich wollte ich dich ja nicht verletzen, aber ich konnte nicht anders", sie öffnete ihren Mund und ich hörte schon ihre scharfe Antwort, doch sie schloss ihn wieder und forderte mich stumm auf, weiterzusprechen.
,,Ich war doch selbst wütend auf mich. Ich habe mir die ganze Zeit gesagt ich muss zu dir gehen und mit dir reden, aber ich konnte, wollte nicht. Ich hatte, habe, Angst! Für mich war es doch auch eine Qual nicht mit dir zu reden und mich von dir fernzuhalten. Aber ich musste es tun. Weil ich nicht wollte, das ein Streit losbricht." Unruhig fing ich an mit den Ringen an meinen Fingern zu sprechen. Es war nicht richtig, was ich hier tat, aber ich konnte nicht anders.
,,Was an dem Tag passiert ist? Eigentlich wollte ich einkaufen gehen. Aber da der Club früher geöffnet hatte, bin ich rein, um einfach einen Cocktail zu trinken! Doch dann wurden es irgendwie immer mehr. Wahrscheinlich wollte ich den Tag, wie so oft, einfach wegtrinken, um alles zu vergessen, was in den vergangen Stunden passiert war. Ich erinnere mich nicht was dann passiert ist. Und... Und am nächsten Morgen bin ich neben dieser Frau aufgewacht. Ich wusste nicht, wo ich war, noch wer diese Frau sein sollte. Sofort habe ich meine Sachen genommen und mich angezogen und bin so schnell wie es ging aus dem Haus. Und dann waren da, du... und Lily!" Ich atmete tief durch und blickte kurz in Athenas Augen, doch als ich die Tränen sah, welche sich in dem dunklen Blau bildeten, blickte ich sofort wieder weg.
,,Ich fühle mich scheiße! Wirklich scheiße! Eigentlich wollte ich dir davon nichts erzählen. Aber ich bin doch nicht mit Absicht neben dieser Frau aufgewacht! Athena das musst du dir glauben! Und..." Ich hielt inne und blickte kurz zu ihr, nur um wieder an ihr vorbeizusehen.
Ich tat das falsche. Eigentlich sollte ich meinen Mund halten. Nein ich durfte das nicht aussprechen.
,,Und...", leise schluckte ich. ,,Deswegen", abermals hielt ich inne und drehte mich kurz von ihr weg, um meinen letzten Mut zusammen zu sammeln. ,,Ich denke ich habe es vermasselt. Es tut mir leid!"
Und dann vernahm ich ihr leises Schluchzen. ,,Du machst also Schluss, ja?" Hörte ich sie leise sagen, während sie krampfhaft versuchte, nicht zu weinen.
,,Nein, also...", ich schluckte leicht und schüttelte verzweifelt meinen Kopf. Nun bildeten sich auch bei mir langsam Tränen in meinen Augen, welche ich schnell wegwischte. Ich hatte in den letzten Tagen schon genug rumgeheult! ,,Ja, Athena, verdammt ja. Ich... Du hast schon verstanden", brachte ich stotternd heraus.
Ich sah wie Athena ihre Finger in ihre Hüfte krallte und dann aus dem Zimmer rannte, die Tür hinter sich schloss und dann war es still.
Shit. Schoss es mir die ganze Zeit einfach nur den Kopf.
Ich wusste, dachte, dass es das Beste war. Das Beste, was ich hätte tun können. Was hatte ich nur mit ihrem Leben angestellt?
Verdammt was hatte ich getan? Ich hatte ihr Hoffnung gegeben, sie glücklich gemacht und jetzt tat ich so einen Scheiß!
Mein Herz brannte und ich krallte meine Finger in meine Brust, in der Hoffnung der Schmerz würde weniger werden.
Dieses Mal unterdrückte ich die Tränen nicht und brach heulend auf dem Boden zusammen. Was hatte ich getan? Was hatte ich nur getan?
Ich fing wie aus dem Nichts an zu zittern. Der Schmerz, welcher sich von meinem Herzen über meinen ganzen Körper ausbreitete, nahm mir den Atem. Es fühlte sich an als würde mir jemand die Kehle zu schnüren.
Was hatte ich nur getan?
Ich wollte schreien. Ich wollte von Athena in den Arm genommen werden und von ihr gesagt bekommen das alles gut war. Das ich diese Scheiße nur geträumt hatte. Aber es war real. Ich hatte alles kaputt gemacht. Ich hatte sie kaputt gemacht. Ich hatte mich kaputt gemacht.
Nun hate ich keine Lust auf Alkohol, ich hatte keine Lust auf irgendwas. Das Einzige was ich wollte, war von Athena in den Arm genommen zu werden.
Stolpernd bewegte ich mich Richtung Fenster und riss es auf.
Nein, es war besser, wenn man dies nicht rückgängig machte. Ich war zu alt für sie. Ich hatte sie so oder so nicht verdient. Warum verlief in meinem Leben in letzter Zeit alles so scheiße? Nie hätte ich Athenas Vater erlauben dürfen, sie her zu bringen. Ich hätte ablehnen sollen. Sie gehörte nicht hierher. Sie gehörte nicht zu ihrer Mutter. Eigentlich sollte sie sich jetzt bei ihrem Vater befinden, fern von der Öffentlichkeit. Aber sie hätte niemals herkommen dürfen. Niemals.
Wieder überrannte mich eine starke Welle des Schmerzes. Es fühlte sich an, als würde mein Herz, den Schmerz, wie das Blut, durch meine Adern pumpen und somit jeden Centimeter meines Körpers mit dem Unerträglichen füllen.
Was hatte ich nur getan?
Vorsichtig lehnte ich mich aus dem Fenster, blickte auf meinen Balkon und zog eine meiner selbstgedrehten Zigaretten heraus, machte sie an und blickte hinaus, während ich rauchte.
Das Einzige, was mich nun verließ waren Tränen und Rauch. Ich war unschlüssig. Vielleicht war es falsch? Aber es konnte doch nur richtig sein! Es musste richtig sein! Es gab keine andere Lösung. Dieses Mal gab es nur diesen einen Weg. Es war richtig!
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New Home (Johnny Depp FF)
Hayran KurguEine junge Frau wohnt bei ihrem Vater, bis dieser keine Lust mehr auf sie hat und sie zu einem fremden Freund schickt. Athena ist davon natürlich wenig begeistert. Doch als sie herausfindet, wer dieser Freund ist, merkt sie plötzlich das es doch ni...