Chapter forty-four

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Wo war Tino wenn man ihn brauchte?

,,Bitte Amber! Geh jetzt!" Murmelte Johnny und ich wusste das es sein letzter Versuch war, sie zum Gehen zu bewegen. 

,,Ms. Heard!" Vanessa stand auf und stellte sich neben mich. ,,Gehen Sie jetzt, sonst rufe ich die Polizei!" Sprach sie ruhig. Wieder brach Amber in Gelächter aus. 

,,Eigentlich sage ich so etwas Menschen nicht ins Gesicht. Aber du ekelst mich an!" Ich hatte wieder diesen kalten Blick aufgesetzt. Plötzlich musste ich grinsen. ,,Wenn du einen neuen Mann suchst, schau gerne mal bei meinem Vater vorbei. Ihr zwei seid Seelenverwand. Glaub mir! Ich gebe dir gerne seine Adresse. Ach, und er verdient auch ziemlich gut. Außerdem würde es mich interessieren wer dann der gewalttätigere von euch beiden wäre. Ich glaube das wärst sogar du! Und keine Sorge, du hast mich nicht am Hals, ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm", lächelte ich ihr entgegen. 

Irritiert sah sie mich an. ,,Ich will nichts von deinem Vater. Ach, bist du nicht die kleine Pratt? Naw, das Ebenbild der Mutter", sie blickte gespielt verträumt. 

Sie zog an meinen Nerven! Ich war kurz davor auszurasten. ,,Amber. Verschwinde von hier. Keiner möchte dich hier haben", ich war sehr unfreundlich. Sie war zwar eine absolute Kuh, aber trotzdem war es mir nicht angenehm es ihr ins Gesicht zu sagen. Man sollte eigentlich keine Leute beschimpfen... 

Wieder lachte sie. ,,Du willst mich hier nicht haben!" Spottete sie und tippte mir gegen die Brust. Wütend blickte ich sie an. Sie sollte mich nicht anfassen. 

Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Johnny seine Hände zu Fäusten ballte. 

,,Oh, denkst du Johnny will dich hier haben? Oder Lily. Was ist mit Jack und Vanessa? Denkst du die Drei mögen dich hier haben? Bitte geh einfach und lass es gut sein", murmelte ich langsam. 

Sie legte plötzlich eine Hand auf meine Schulter. Sofort war ich angespannt und eine plötzliche Unsicherheit machte sich in mir breit. ,,Und du denkst, so jemanden wie dich will jemand hier haben? Jung, klein, hässlich. Das Aussehen ihrer Mutter. Nichts im Kopf. Zusammen mit einem alten Mann? Denkst du wirklich man will dich hier haben? Nein, glaub mir. Du wirst hier nur akzeptiert. Man will dich hier nicht haben!" Meinte sie und sah mich eindringlich an. 

Ich atmete tief durch und riss mich los, ging einfach an ihr vorbei, ohne irgendjemanden weiter anzusehen. Eigentlich sollte ich mir das nicht zu Herzen nehmen! Aber ich konnte nicht anders... Was war, wenn sie Recht hatte? Nein das hatte sie sicher nicht...

Schnell schloss ich meine Zimmertüre, ließ mich auf mein Bett fallen und vergrub mein Gesicht in dem Kissen. Hoffentlich würde sie endlich gehen. Hoffentlich würde sie uralt werden und für immer alleine sein und den ganzen Hass der Menschen auf sich spüren.

Wieso war ich so gemein und wünschte ihr so etwas? 

Ob Johnny noch Drogen besaß? Nein, warum dachte ich nun schon wieder an solch einen Scheiß. Das würde ich nun sicher nicht anfangen. Oder? Nein. 

Ich blinzelte mehrmals und schüttelte meinen Kopf. Doch auch in den nächsten Sekunden verließ der Gedanke meinen Kopf nicht. 

Meine Zimmertüre ging auf. Jemand setzte sich auf mein Bett und legte seine Hand auf meinen Rücken. ,,Ignorier das was sie gesagt hat. Es stimmt nicht. Du bist hier immer willkommen. Wir lieben dich alle." Es war Johnny. Vorsichtig sah ich auf und lächelte ihn leicht an.

,,Das weiß ich doch... Trotzdem tut es weh. Und trotzdem nehme ich es mir zu Herzen!" Murmelte ich und ließ meinen Kopf zurück ins Kissen sinken. ,,Ist sie weg?"

,,Ja, Tino ist im richtigen Moment gekommen und hat sie weggebracht", murmelte er und schob mich in die Mitte des Bettes, um sich neben mich zu legen. Seine Hand streichelte weiterhin meinen Rücken.

,,Gut. Und sie kommt nicht wieder?" Fragte ich hoffnungsvoll.

,,Das weiß ich nicht. Natürlich hoffe ich dass sie dieses Haus nie wieder mit ihren teuren Schuhen beschmutzt. Aber von ihr weiß man nie, was sie als nächstes tut", brummte er vor sich hin.

Wieder blickte ich auf. ,,Dann darfst du das nächste Mal nicht mit ihr reden!" Murmelte ich und setzte mich nun doch auf. Er seufzte und legte seine Hand auf mein Knie, da er nun nicht mehr an meinen Rücken kam. 

,,Du hast recht. Ich hätte wirklich nicht mit ihr reden sollen", hauchte er leise und blickte an mir vorbei aus dem Fenster, bevor er sich ebenfalls wieder aufsetzte. 

,,Lass uns Amber jetzt bitte vergessen. Hilfst du mir beim Abendessen machen?" Fragte er und ich nickte. Lächelnd stand er auf. 

In der Küche half ich Johnny also unser heutiges Abendessen zu machen. Immer wieder blieb mein Blick viel zu lange auf ihm haften. Erschrocken zuckte ich zusammen als das Nudelwasser wie wild zu kochen begann. Sofort hämmerte ich auf die Tasten auf dem Herd ein und atmete erleichtert aus als das Wasser aufhörte so stark zu blubbern. Johnny neben mir begann leise vor sich hin zu lachen. Während er Tomaten kleinschnitt. 

Ich warf ihm einen warnenden Blick zu. Er biss sich auf die Lippe und unterdrückte das Lachen, während er den Blick nicht von den Tomaten hob. 

,,Shit", fluchte er plötzlich und zog seine Hand von den Tomaten weg. Sofort schob er sich seinen Finger in den Mund und verzog sein Gesicht schmerzhaft. 

Nun musste ich lachen. ,,Das kommt davon!" Nun warf er mir einen warnenden Blick zu. 

Abermals begann das Wasser neben mir wie wild zu blubbern, wodurch ich es noch weiter runterstellte. 

,,Das kommt davon!" Brummte Johnny und sah seinen Finger an. ,,Tomatensaft in einer Schnittwunde tut echt weh!" Murmelte er vor sich hin und zog aus einem Schrank ein Pflaster. ,,Hoffentlich bleibt der Tomatensaft von meinem Finger fern!" Kurz sah er mich fragend an, dann begann er vorsichtig wieder die Tomaten kleinzuschneiden. 

Als das Essen fertig war, brachten wir es raus in den Garten und deckten den Tisch. Dann holte ich schnell Lily, Jack und Vanessa. Zusammen aßen wir genüsslich zu Abend. Keiner sprach mehr das Thema mir Amber an. Jeder versuchte es wohl so gut es ging, zu vergessen.

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