Athena Pov.
Lily war wieder zu Hause. Ich hatte ihr noch nicht gesagt, was Johnny mir erzählt hatte. Ebenso hatte ich kein Sterbenswörtchen davon erwähnt, das er und ich nicht mehr zusammen waren.
Sie merkte zwar, dass es mir absolut scheiße ging, aber sie schob es darauf, dass Johnny mir noch immer, oder wieder, aus dem Weg ging.
Wir saßen zusammen im Wohnzimmer, mit einer Tasse Tee in der Hand. Draußen war es bereits dunkel. Im Raum hatten wir das Licht ausgelassen, wodurch man viele Sterne sah.
Während wir unseren Tee tranken und aus dem Fenster starrten, wechselten wir kein Wort. Es blieb leise im Raum und mein Herz pochte seit gestern Abend schmerzhaft. Einen ganzen Tag hatte es gebraucht, bis ich wirklich realisiert hatte, was passiert war.
,,Lily?" Nahm ich meinen Mut zusammen. Doch sofort bereute ich es, dass ich ihr das mit Johnny erzählen wollte. Sie blickte mich an. ,,Hast, hast du. Nein", ich seufzte und schüttelte lächelnd meinen Kopf. ,,Die Mutter meiner ehemaligen besten Freundin hat mir ein Paket geschickt. Du weißt schon, Meggy. Es war etwas, was sie mir zum Geburtstag schenken wollte." Versuchte ich auszuweichen.
Kurz blickte sie mich misstrauisch an. ,,Und was war drin?" Fragte sie jedoch dann leicht neugierig.
,,Ach nur ein T-Shirt, eine Tasse und ein Federmäppchen mit dem Gesicht deines Vaters drauf", gab ich zurück und traute mich nicht Johnnys Namen auszusprechen.
Lily kicherte leise und versuchte das Kichern mit einem Schluck aus ihrer Tasse zu ersticken.
,,Hey", erklang eine raue Stimme von der Türe. Gleichzeitig blickten Lily und ich in die Richtung. Johnny stand darin. Er sah noch schrecklicher aus als die Tage zu vor.
Die Augenringe waren dunkler geworden, es schien als sei er Jahre gealtert. Aber er hatte kein bisschen von seiner Attraktivität verloren. Neben dem Schmerz, den ich spürte als ich ihn ansah, spürte ich ebenso dieses Kribbeln in meinem Bauch.
Er trug mal wieder kein T-Shirt, sondern nur eine Jogginghose. Er lehnte sich im Türrahmen an und blickte zu uns. Zu Lily.
,,Lily kannst du mir kurz helfen?" Ich merkte, wie er versuchte krampfhaft nicht in meine Richtung zu sehen.
,,Nein, tut mir leid. Die Sterne sind gerade so schön. Frag doch Athena! Sie hilft dir bestimmt." Gab Lily lächelnd zurück.
,,Dann will ich dich nicht stören. Ich bekomme das bestimmt irgendwie alleine hin", somit drehte er sich um und verschwand aus dem Rahmen. Gekonnt hatte er den letzten Satz überhört.
Ein trauriges Lachen entwich mir, bevor ich tiefer in dem Sofa verschwand. Plötzlich wehte mir Johnnys Geruch entgegen und ich kämpfte gegen den Reflex an, loszuheulen.
Meine Gefühle sagten mir deutlich, dass ich ihn noch immer liebte und niemals über das hier hinwegkommen würde. Wahrscheinlich würde ich mich nie mehr wieder verlieben können.
,,Was ist los!" Sprach Lily mich zum ersten Mal auf mein komisches Verhalten an.
,,Wir sind nicht mehr zusammen", platzte es aus mir heraus und es schien, als wäre aus Lilys Gesicht binnen weniger Sekunden alle Farbe gewichen.
,,Bitte sag mir das das nicht stimmt", flüsterte sie, während sie sich durch ihre Haare fuhr. ,,Bitte sag mir das ich mich verhört habe", wiederholte sie und stellte zitternd ihre Tasse ab.
,,Leider ist es wahr", gab ich zurück und spürte, wie nun die ersten Tränen über meine Wange rannten. Sanft umarmte Lily mich.
,,Mein Vater ist ein Idiot! Ich werde mit ihm sprechen!" Sie drückte mich an sich und hauchte mir einen Kuss in meine Haare. Und während sie mich hielt, kehrte ein wenig Sicherheit, welche ich in den letzten Tagen verloren hatte, zurück.
Irgendwann schob sie mich von sich und stand auf, nahm beide Teetassen und verließ das Wohnzimmer. Ich wusste sie würde zu ihrem Vater gehen.
Die Nacht verbrachte ich unten auf dem Sofa. Ich konnte und wollte mich nicht bewegen. Denn es fühlte sich an, als würde sich der Schmerz dadurch nur verschlimmern.
Meine Augen öffnete ich, als die ersten Sonnenstrahlen dieses Tages mir mitten in mein Gesicht schienen.
Langsam setzte ich mich auf und seufzte müde. Lily erschien in der Tür. ,,Kommst du, es gibt Frühstück!" Trällerte sie mir fröhlich entgegen. Wie konnte sie nur immer so gut gelaunt sein? Egal was war, sie war immer gut drauf.
Also stand ich auf und ging ins Esszimmer. Am Tisch saß Johnny, welcher schon lange nicht mehr hier unten gefrühstückt hatte. Lily befand sich ebenso am Tisch. So saßen wir, wie in den ersten paar Tagen als ich hier ankam.
Johnny am Kopf des Tisches, ich links von ihm und Lily rechts.
Schweigend aßen wir unser Frühstück. Die Stille war erdrückend und dennoch trug Lily dieses beruhigende Lächeln auf ihren Lippen.
Johnny würdigte niemanden eines Blickes, während er stur sein Essen aß. Als er fertig war, wollte er aufstehen, doch Lily hielt ihm am Arm fest und drückte ihn zurück in den Stuhl.
,,Dad! Du hast doch Jack und mir gesagt, dass man erst aufsteht, wenn alle fertiggegessen haben! Ich bin noch nicht fertig mit essen!" Sprach sie aus, warum sie dies gerade tat. Johnny blickte sie verblüfft an, ließ sich jedoch in seinen Stuhl zurückfallen.
Da ich bereits fertig war und eigentlich auch aufstehen wollte bemühte ich mich sitzen zu bleiben, obwohl mich alles dazu drängte aufzustehen. Ich traute mich nicht vom Tisch wegzubewegen, weil ich irgendwie nicht wollte das mich Lily zum Sitzenbleiben verdonnerte.
Als sie fertig war, stand ich sofort auf und räumte meinen Teller weg.
,,Also ich finde das wir heute einen Tag gemeinsam verbringen sollten!" Lächelte Lily und blickte zwischen Johnny und mir hin und her.
,,Lily, bitte!" Seufzte Johnny und fuhr sich genervt durch die Haare.
,,Schön, dann sind wir uns ja alle einig!" Sie nickte zufrieden und ließ Johnny und mich perplex in dem Raum zurück. Es schien als würde es Johnny nicht gefallen mit mir alleine zu sein, worauf er schnell seiner Tochter folgte.
Kurz jagte wieder dieser unerträgliche Schmerz durch meine Brust, bevor ich den beiden folgte und mich zu ihnen ins Wohnzimmer setzte.
Lily hatte irgendwelche Spiele herausgezogen. ,,Ich muss kurz auf Toilette! Dad erklärst du Athena das Spiel?" Sie stand auf und blickte ihren Vater auffordernd an.
,,Das kannst du doch auch machen, wenn du wieder zurückkommst!" Protestierte Johnny, doch Lily schüttelte nur ihren Kopf.
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New Home (Johnny Depp FF)
FanfictionEine junge Frau wohnt bei ihrem Vater, bis dieser keine Lust mehr auf sie hat und sie zu einem fremden Freund schickt. Athena ist davon natürlich wenig begeistert. Doch als sie herausfindet, wer dieser Freund ist, merkt sie plötzlich das es doch ni...