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„Du hast noch zwei Minuten Zeit, bis ich Abdrücke.", flüstere ich dem Mann vor mir in sein linkes Ohr.

Meine Geduld kennt auch Grenzen.

„Okay, nimm die Waffe runter. Ich sage dir alles, was du wissen willst!", brüllt er weinend.
Langsam stecke ich meine Waffe in meine Hose. Es wurde auch mal Zeit, dass der Mann endlich spricht. Ich habe Hunger und will was essen.

„Mich hat jemand angeheuert, damit ich euch in Schwierigkeiten bringe. Ich sollte Drogen in eure Lager verstecken und dann die Polizei rufen. Natürlich habe ich getan, was er von mir wollte. Er hatte mir gedroht, daher konnte ich nicht anders.", gibt er leise zu.

Was anderes hätte ich auch nicht erwartet. Dieser Mann wäre nicht in der Lage, etwas anderen aufzugeben. Eher ist er derjenige, der Aufträge von anderen ausführt.

„Wer ist diese Person denn?" Flehend schaut er mich an. „Bitte, ich kann es nicht sagen. Er wird mich und meine Familie sonst umbringen."

Sofort werde ich hellhörig.
„Familie?", frage ich ihn angespannt.
„Ja, meine Frau und meine beiden Kinder. Sie brauchen mich, sonst haben sie kein Geld zum Leben."

Ich nicke meinen Männern zu, damit sie mir ein Stuhl bringen.

„Hör mich jetzt genau zu. Du wirst mir alle Namen und Information geben, die ich brauche. Dafür wirst du für mich arbeiten und ich sorge dafür, dass deine Familie in Sicherheit ist. Verstanden?"

Verwirrt schaut er mich an. „Ich habe euch in Schwierigkeiten gebracht, trotzdem wollen Sie mir helfen?"

Ich nicke ihm zu. „Ich bin vielleicht ein schlechter Mensch, aber kein Teufel. Du bist mir etwas schuldig, damit begleichst du es wieder.
Und damit ich einen Arbeiter mehr habe, helfe ich dir. Ganz einfach.
Außerdem hat der kleine Trick nicht funktioniert. Etwas Drogen kann der Familie Aslan nichts anhaben. Die Polizei ist nichts im Gegensatz zu uns."

Ich klatsche mir in die Hände und steh mit einem Ruck auf.

„Haben wir einen Deal?" Perplex nickt er mir zu.
„Gut. Ihr übernimmt ab hier wieder. Ich muss jetzt erstmal meinen Hunger stillen." Zufrieden laufe ich zur Tür.

„Ich danke Ihnen, Azra Aslan.", höre ich seine Stimme noch rufen.

Im Aufzug schließe ich meine Augen. Wir haben schon 17 Uhr. Ich muss schnell was essen und dann nachhause. Ich habe meine Tiere vermisst.

Als sich die Türen öffnen, erscheint mein monotoner Gesichtsausdruck wieder.
Schnell wähle ich die Nummer von Kemal. Er ist mein Assistent, Bodyguard und man könnte vielleicht sagen bester Freund. Ich habe keine Freunde, die hatte ich noch nie. Meine Arbeiter zählen am ehesten zu meinen Freunden.

„Kemal, ich bin fertig. Komm zum Auto.", befehle ich ihm. „Okay.", sagt er noch, bevor er auflegt.

Enttäuschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt