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Mittelweile sind Kemal und ich in einem Restaurant angekommen.

Dieses Mal hat er entschieden, wohin wir essen gehen.
Es ist ein schönes kleines Restaurant einem Blick auf die schöne Landschaft.

„Was sollen wir essen?", frage ich ihn unschlüssig.

Er schaut sich die Karte ein paar Sekunden an und schaut zu mir hoch.
„Ich bin ehrlich, ich bleibe mir treu und hole eine Thunfisch Pizza."

Lachend nicke ich ihm zu.
„Mach zwei draus und zwei große Colas bitte."
Er ruft den Kellner und bestellt unser Essen.

Bis das Essen ankam haben wir über die Arbeit geredet und ein paar Probleme besprochen und gelöst.

„Afiyet olsun Guten Appetit.", sage ich ihm, bevor ich in ein Stück meiner Pizza reinbeiße.
„Afiyet olsun Guten Appetit."

Plötzlich klingelt mein Handy.
Ich säubere meine Hände von dem Mehl und schaue drauf.

Mehrere Nachrichten von unbekannt.

Er bevorzugt wohl eine schönere Gesellschaft.
Wer diese Frau wohl ist?
Sei nicht allzu traurig.
~Baba Vater

Direkt ändert sich mein Gesichtsausdruck.

„Alles gut?", höre ich Kemal fragen. Abwesend nicke ich ihm zu.

Neben der Nachricht kommen ein paar Bilder.
Während sie laden pocht mein Herz, wie wild.

Auf dem Bild ist Kemal. Mit einer Frau. In einem Restaurant.
Auf einem Bild ist sie ihm ganz nahe.

Dieser Hund!

Sofort wechsele ich meine App und gehe auf Telefon.
Wenn er nicht ran geht, ist er tot!

Ungeduldig zappele ich mit meinen Beinen, während das Telefon klingelt.
Er geht aber nicht ran.

„Azra, was ist denn los?", fragt er mich erneut.

Seufzend gebe ich ihm mein Handy und greife nach meinem Getränk.

Er hat mich versetzt und angelogen.
Wollte er mich nicht anscheinend heiraten und sich Mühe geben, damit ich mich vielleicht in ihn verliebe?
Emir hat mich versetzt für eine andere.

Er wollte es so haben.

„Ich darf ihn immer noch nicht töten, oder?", zischt Kemal wütend.
Ich schüttele mit meinem Kopf.
„Du weißt, so etwas geht nicht. Wir können keinen Anführer töten ohne richtigen Grund. Unsere Partner und Feinde hätte keinen Vertrauen mehr in uns und würden uns das gleiche antun.
Darum kümmere ich mich. Mach dir keine Sorgen."

Kemal will noch etwas sagen, lässt es aber sein.
Still essen wir unser Essen zu Ende.
Mal schauen, ob er mir nach seinen Lügen in mein Gesicht schauen kann.

Etwas in mir schmerzt gerade. Mein Bauch? Oder doch mein Herz?
Zum ersten Mal spüre ich so etwas, obwohl ich es eigentlich nicht spüren sollte.

Was machst du nur mit mir Emir?

Enttäuschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt