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Am nächsten Morgen stehen wir beide früh auf und frühstücken zusammen.

Es war wirklich eine schöne Zeit und zum ersten Mal habe ich mich geliebt gefühlt.
Er war sehr aufmerksam und hat sich Mühe gegeben, damit ich mich wohl fühle.

Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie mein Leben ohne ihn war.
Geht das so schnell?
Liebe ist schon ein verrücktes Gefühl.
Gleichzeitig ist es das schönste Gefühl, was ein Mensch nur fühlen kann.

Leider bin ich aber wieder zurück.

Kemal hat mir von ein paar Problemen geschildert, um die ich mich kümmern muss.

„Herr Demir wartet unten im Büro auf Sie.", informiert mich Yusuf.
Nickend laufe ich direkt los.
Ich frag mich echt, was passiert ist.
Kemal kennt sich aus und weiß, wie er in Situationen handeln muss.

Ohne zu klopfen laufe ich in sein Büro rein.
Er sitzt an seinem Tisch und schreckt auf.
„Azra, da bist du ja endlich.
Wir haben ein Problem."
Etwas ängstlich schaue ich ihn an.
Er sieht ernst aus.
„Dein Vater ist abgehauen."

Sofort erstarre ich.
„Wie konnte das passieren?", brülle ich ihn wütend an.
Kemal steht auf und läuft zu mir.
„Er hat zwei Wachmänner erwürgt und konnte fliehen."

Scheiße, scheiße, scheiße!

Der Mann hat irgendetwas vor. Ich hätte ihn sofort töten sollen.
„Setze alle Männer auf ihn. Wenn sie ihn finden, schießt sofort."
Verwirrt schaut er mich an.
„Du willst deinen Vater töten lassen?", fragt er mich verblüfft.

„Er ist nicht mein Vater und war es auch nie.
Los!"

Kemal läuft los und ich setze mich auf seinen Stuhl.
Das ist gar nicht gut.
Ich weiß, wie sehr er durchgehen kann.
Sein Ziel ist es mich zu töten und seinen Posten wiederzubekommen.

Seufzend stehe ich wieder auf und laufe in mein Büro.
Ich habe meinen Vater 24/7 Kontrollieren lassen.
Bei einem der Orte müsste er bestimmt sein.

Schnell suche ich die Unterlagen aus meinen Schränken und rufe Halit an, damit er herkommt.
Kurz darauf höre ich schon ein Klopfen.
„Bring das sofort zur Analyse. Mein Vater muss bei einem der Orte sein, da bin ich mir sicher."

Er nimmt mir die Unterlagen ab und verschwindet wieder.
Ein Gedanke lässt mich die ganze Zeit nicht los.
Hat Emir damit etwas zutun?
War das alles nur, um mich abzulenken?

Mit zittrigen Händen nehme ich mein Handy heraus und wähle seine Nummer.

„Hayatim Mein Leben. Was machst du so?"
Kurz drücke ich meine Augen fest zusammen.
„Mein Baba Vater ist abgehauen. Sag mir die Wahrheit, hast du damit etwas zutun?", komme ich direkt zur Sache.
„Was? Nein, natürlich nicht!
Ich meine es wirklich ernst mit dir. Ich habe damit nichts zutun."

Irgendwie glaube ich seinen Worten. Ich hoffe ich täusche mich nicht.

„Okay. Ich habe jetzt viel um die Ohren. Wir sehen uns."
Bevor er etwas sagen kann, lege ich schnell auf.
Mein Kopf ist gerade voll.

Ich muss meinen Vater finden.

Enttäuschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt