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Seit drei Tagen habe ich keinen Schlaf mehr.

Ich bin die ganze Zeit am arbeiten und versuche herauszufinden, wo mein Vater steckt.
Immer mal wieder bin ich eingeknickt und habe dann sofort weitergemacht.

Mit Emir habe ich nur etwas geschrieben. Zum Glück hat er mich verstanden und mich etwas in Ruhe gelassen, auch wenn er zögerlich war.
Er bot mir an zu helfen, aber ich bestand drauf, meinen Vater selbst zu finden.

Für meine Arbeiter trage ich eine Verantwortung.
Mein Vater könnte sie verletzen, daher muss ich mehr als hundert Prozent geben.

Frustrieret lehne ich mich an meinem Stuhl zurück.
Wenn ich könnte, würde ich jetzt einfach nur noch schlafen.

Plötzlich klingelt mein Handy.
In Gedanken greife ich danach und öffne WhatsApp.
Eine unbekannte Nummer hat mir ein Bild geschickt.

Du bist die nächste, Kızım Tochter.

Nein.
Das kann nicht wahr sein!

Sofort fange ich an zu weinen und schmeiße mein Handy gegen die Wand.
Er hat doch nicht wirklich...

„Azra?"
Kemal platzt plötzlich in den Raum und ich renne ihm sofort in die Arme.
„Noldu Was ist los?", fragt er mich besorgt.

„Er hat sie getötet!", schreie ich laut weinend.
Verwirrt drückt er mich weg.
„Was meinst du damit?"

„Mein Vater hat meine Mutter getötet!", brülle ich so laut, wie ich es kann.
Sein Blick verändert sich sofort und er zieht mich wieder in seine Arme.

Er hat doch nicht ernsthaft seine eigene Frau getötet!
Sie war schwanger und ich hatte sie doch gut versteckt.
Er ist so krank, er wird auch sterben!

Meine Trauer wandelt sich in Wut um.
Ich werde ihn finden!

Ich drücke mich von Kemal weg und wische meine Tränen weg.
Mit schnellen Schritten laufe ich zu meinem Handy und blockiere diese Nummer.
Danach schreibe ich meine Männern, dass mein Vater sich in der Umgebung meiner Mutter befinden muss.

Schließlich habe ich den Boden erkannt. Es ist in ihrem Haus passiert.

„Es tut mir unfassbar leid, Azra.", fängt Kemal an zu sprechen.
Ich winke sofort mit meiner Hand ab.
„Finde ihn. Der Rest ist egal."

Ich stürme aus meinem Büro und laufe in den Waffenkeller.
Mit viel Kraft öffne ich die Tür und quetsche mich durch die Gänge.

Ich will vorbereitet sein, wenn ich ihm gegenüber trete.
Während ich verschiedene Messer und Waffen in meine Taschen packe, bekomme ich einen Anruf von Yusuf.
Sofort nehme ich ab.

„Was hast du herausgefunden?"
Kurz herrscht stille.
„Wir wissen, wo Herr Aslan ist.
Bei Emir Kaya zuhause."

Das kann nicht wahr sein.
Nein, nein, nein!

Ein schlimmer Schmerz breitetet sich in meiner Brust aus.
Ich hatte ihm vertraut und etwas wie Liebe empfunden.
Er ist genau so tot.

„Okay, ich mache mich auf den Weg.", spreche ich mit zittriger Stimme aus.

Warum geht mein Leben immer mehr den Bach herunter...

Enttäuschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt