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Verwirrt drücke ich ihn weg.

Mein Herz rast förmlich.
„Ich kann nicht küssen! Ich habe keine Ahnung, wie das funktioniert!", spreche ich schnell aus.

Kurz schaut er mich an, bis er anfängt zu lachen.
„Warum lachst du?", frage ich ihn beleidigt.
Dadurch lacht er noch mehr und hält sich den Bauch fest.

Ich hätte niemals gedacht, dass Emir und ich so intim werden. Vor ein paar Wochen war er noch mein größter Feind und sieh uns jetzt an.

„Askim Schatz, ich zeige dir, wie es geht.
Schließ deine Augen.", befiehlt er mir.
Ich schließe sofort meine Augen. Was ist nur in mich gefahren?

Kurz darauf spüre ich schon seine Lippen auf meinen.
Augen zu und durch, Azra.

Nach ein paar komischen Bewegungen lässt er mein Gesicht los.
Tief muss ich Luft holen.
„Ist küssen nicht anstrengend?", frage ich ihn direkt.
Er zieht mich grinsend zu sich ran.

„Ich liebe es, wie du unsere romantischen Momente zerstörst.", spricht er lachend aus.
Beleidigt boxe ich ihn seinen Bauch.
„Nicht lustig. Ich habe dir mein Leben erzählt, jetzt bist du dran."

Ich spüre, wie sich sein Körper anspannt.
„Ein andermal."
Er lenkt vom Thema ab, warum?
Ich nehme seine freie Hand in meine.

„Ich weiß, du hattest ein schweres Leben. Erzähl mir davon, darüber zu reden ist wichtig. Außerdem hab ich gerade meinem Rivalen mein Leben erzählt."

Seufzend schaut er mich an.
„Tamam Okay."

„Ich bin auch Einzelkind. Ich wurde geboren, um irgendwann in die Fußstapfen von meinem Vater zu treten. Meine Eltern haben sich nie verstanden, trotzdem haben sie sich Mühe gegeben, um mich so gut, wie es geht, großzuziehen.

Als Junge hatte ich mit meinem Vater ein viel besseres Verhältnis.
Dein und mein Vater hatten ein gutes Verhältnis, daher wäre ihr oft bei uns zuhause.
Da lernte ich meine Zukünftige kennen.
Irgendwann wurde mein Vater krank und verstarb. Dann war erst einmal Schluss bei mir.
Ich habe viel Zeit für mich gebraucht, bis ich in die Mafia eingestiegen bin.

Von da an war mein Ziel nur eins: das Erbe meines Vaters zu verdoppeln und seinen Wunsch, dich zu heiraten, zu erfüllen.

Natürlich bin ich alles falsch angegangen, es tut mir leid.
Mit Gefühlen umzugehen fällt mir schwer.
Das war's auch."

Ich umarme ihn feste.
Es ist ihm schwer gefallen, man merkt es ihm an.
Sein Vater hatte ein gutes Verhältnis mit ihm, doch ihn hat er leider verloren.

„Wie wurde er krank?"
„Interessiert dich das wirklich?", fragt er mich misstrauisch.

Ich nicke ihm zu.
„Das ist eine lange Geschichte."
Ich kuschle mich näher zu ihm und höre ihm zu.

Das war eine lange Nacht.
„Du schläfst heute bei mir.", sagt Emir plötzlich.
„Ich gehe lieber zurück. Man weiß nie, ob sie mich brauchen."

Kemal wird bestimmt sauer sein, wenn ich mit ihm gehen würde.
Es wäre besser, wenn ich zurück gehe.

„Du sollst aber dein zukünftiges Zuhause kennenlernen."
Etwas hat er sich angespannt. Ich habe keine Lust auf Streit, daher schreibe ich Kemal schnell.

Ich bin müde.

Enttäuschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt