9

723 16 0
                                    

Zischend falle ich zu Boden. Die Kugel hat mich getroffen.

„Azra!", höre ich Kemal noch rufen.
Verwirrt schaue ich durch die Gegend.
Mein Körper fühlt sich taub an.
„Du Hurensohn! Gebertçem seni Ich zerstöre dich!", brüllt Kemal aufgebracht und fängt an in eine Richtung zu schießen.
„Kemal.", flüstere ich leise, bevor ich mein Bewusstsein verliere.

Langsam öffne ich meine Augen.
Scheisse mein Kopf tut voll weh. Gerade will ich meine Schläfe massieren, bis ich stöhnend meinen Arm wieder hinlege.
Der Mann hat mir in meine Schulter geschossen!
Meine ganze Schulter und Oberarm wurde eingepackt?
Was soll der scheiss, ich bin nicht Zuhause!
Hat mich Kemal ernsthaft ins Krankenhaus gebracht?!

Wütend versuche ich mich hinzusetzen, bis plötzlich eine Tür aufgeht.
Kemal kam wohl aus dem Badezimmer heraus.
„Du bist wach!" Sofort setzt er sich zu mir und streicht meine Haare aus dem Gesicht.
Ich bin auch froh, ihn zu sehen, aber trotzdem bin ich sauer auf ihn.
„Warum hast du mich in ein Krankenhaus gebracht?", frage ich ihn angepisst.
„Du brauchtest schnell einen Arzt und ich war überfordert. Das Krankenhaus war am nähsten, daher hab ich dich hierher gebracht. Keine Angst, die Ärzte habe ich schon bestochen."
Erleichtert lasse ich meinen Kopf sinken.
„Kannst du mich nachhause bringen? Ich will zu meinen Tieren gehen."
Misstrauisch schaut er mich an.
„Du bist gerade erst wach geworden. Du musst im Krankenhaus bleiben."
Sofort wechselt sich mein Gesichtsausdruck.

„Bring die Medikamente, die ich brauche und fahr mich sofort nachhause.
Ich habe noch zutun.", sage ich harsch.
Manchmal vergisst er, wer hier das sagen hat.
Er nickt mir unzufrieden zu und verlässt den Raum.
Verzweifelt raufe ich mir die Haare. Ich wollte eigentlich nicht so böse sein, aber ich will einfach nur noch hier weg.
Ich wurde einfach angeschossen, ich glaub es nicht. Das ist mir wirklich bis jetzt noch nie passiert. Zum Glück lebe ich noch.
Was ist eigentlich danach noch passiert?

Paar Minuten später kommt Kemal wieder.
„Was ist noch passiert, nachdem ich angeschossen wurde?", frage ich ihn direkt.
„Alles verlief erfolgreich."
Ich nicke ihm zu und er hilft mir aufzustehen, damit wir endlich nachhause können.

„Ich habe euch vermisst.", kreische ich und streichele Patik und Minik.
Aufgeregt wedeln sie mit ihrem Schwanz und springen hoch. Leicht streift Patik seine Pfote an meine Schulter und ich zische laut auf.
„Das reicht. Yusuf, geh mit den Hunden spazieren.", befiehlt Kemal mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
„Mir geht es gut.", sage ich leise.

Die nächsten Tage werden bestimmt ganz interessant...

Enttäuschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt