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„Was?! Du hättest ihn sofort in seinen Kopf schießen sollen!", brüllt Kemal rum.

Seufzend setze ich mich auf mein Bett.

„Ist jetzt sowieso zu spät. Wir müssen uns selbst und meine Mutter mehr schützen. Hol mehr Männer her und verstärke die Sicherheit.
Setz Männer vor die Tür meiner Mutter, damit sie alles im Blick haben. Emir wird auf jeden Fall zurückschlagen.", befehle ich Kemal.

Er nickt mir zu. „Ich arbeite jetzt weiter. Ruh dich aus."
„Okay. Kümmere dich direkt um die Sachen, die ich dir gerade genannt habe."

Langsam schließt er die Tür hinter sich und ich lege mich in mein Bett.
Ich hätte vieles erwartet, aber nicht das.
Heiraten? Sein Ernst?

Den Gedanken, ob es ihm gut geht, kann ich nicht umgehen. Ich habe zwar nur seine Schulter getroffen, aber ich weiß, wie sehr es schmerzen kann. Auch wenn er es verdient hat, da er auch mich angeschossen hatte.

Ich bin so erschöpft, das ich mich nicht einmal umgezogen habe. Ich schmeiße einfach die Decke auf mich und schließe meine Augen.

Morgen wartet viel Arbeit auf mich.

„Frau Aslan, Sie müssen dringend aufstehen!", höre ich jemanden rufen.
Stöhnend drehe ich mich um.
Ich habe wenig Schlaf gehabt, da ich oft wach geworden bin.

„Es gab einen Anschlag. Zwei unserer Lager wurden komplett leer geräumt und danach mit einer Bombe komplett zerstört.", sagt einer meiner Männer.

Scheiße, Scheiße, Scheiße!

Sofort stehe ich vom Bett auf.
„Wer war das?", frage ich ihn wütend.

Er kramt etwas aus seiner Tasche.
Er hält mir ein Handy hin.
„Diese Nachricht habe ich um vier Uhr morgens erhalten."

Azra, die Zeit läuft. Ich gebe dir noch eine Chance . Du hast zwei Tage Zeit, um dich zu entscheiden.

~ Koçan Dein Ehemann

„Dieser kranke Bastard!", brülle ich verzweifelt.
„Gib Kemal Bescheid und kümmert euch darum. Die Waren müssen nachgestockt werden. Außerdem versucht weitere Verträge zu schließen, um die Schäden auszugleichen. Ich werde mit anderen Kartellen reden und versuchen zu Verhandeln.
Mach schnell!"
Sofort läuft er los.

Er will Krieg? Fein, den bekommt er.

Innerhalb einer halben Stunde habe ich mich geduscht, umgezogen und fertig gemacht.
Jetzt bin ich in mein Büro gefahren und telefoniere schon mit meinen Geschäftspartnern.

„Die Sache ist einfach: Ich will Männer und Waffen haben. Emir Kaya stellt nicht nur für mich, sondern auch bald für Sie eine Bedrohung dar. Was denken Sie, was seine nächsten Pläne sind, nachdem er mich aus dem Weg geräumt hat?"
Kurze höre ich Stille.

„Ungern schlage ich Ihre bitte ab. Schließlich stehen Sie noch über uns. Ich gebe Ihnen alles, was Sie brauchen."

Ich beende das Gespräch und rufe die nächsten an.
Ich will jeden auf meiner Seite haben.
Emir bekommt es schlimmer zurück, als er es erwarten wird.

Nach ein paar Stunden komme ich Zuhause an. Es ist Mittags, also arbeite ich von hier aus weiter. Aus dem anderen Büro brauchte ich eigentlich nur ein paar Unterlagen, bin aber doch länger gebliebenen.

Gestresst gehe ich die nächsten Akten durch.
Ich kann nicht mehr, es ist so anstrengend.
Warum musste Emir auch in mein Leben treten?

„Azra, deine Familie ist da.", sagt Kemal plötzlich, als er in mein Büro kommt.

„Wollen die mich alle heute verarschen?", seufzend schließe ich meine Augen.
Die kann ich jetzt auch nicht gebrauchen.

Mit schnellen Schritten verlasse ich mein Büro und laufe nach unten. Kemal läuft mir direkt hinterher.

„Azra.", höre ich sofort meine Cousine rufen.
Diese Fake Schlangen können sofort wieder gehen.

„Was wollt ihr hier?", frage ich alle genervt.
Diese Menschen sind das allerletzte. Mit welchem Gesicht kommen sie denn überhaupt hierher?
Haben mich mein ganzes Leben lang ignoriert und allein gelassen und mir, als ich noch ein Kind war, die Mafia überlassen. Und das nur, weil es ein Kind meines Vaters sein musste.

„So redest du mit deiner Familie? So hatte ich dich nicht im Kopf.", sagt mein Onkel leicht wütend.

„Ihr kennt mich nicht. Ihr wisst nicht, wie ich bin. Was wollt ihr, ich wiederhole mich ungern?"

„Uns ist zu Ohren gekommen, dass du Probleme hast.", fängt meine Tante an.
Ich bin so kurz davor, nach meiner Waffe zu greifen...

„Es geht euch nichts an. Wenn es welche gäbe, sind es meine Probleme. Ihr habt nichts damit zutun. Jetzt verlasst mein Zuhause und kommt nie wieder!"

„Genauso respektlos wie ihr Vater. Ein Glück haut sie nicht einfach ab, wie ihre Mutter."

Wie bitte?

Enttäuschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt