Kapitel 17

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„Was sollte das?", fuhr Andreas mich an. Wir hatten die anderen von ihren Fesseln gelöst und zum Auto gebracht. Andreas und ich hingegen standen etwas abseits. „Du hättest mich reden lassen sollen!", gab er mir eine Standpauke. Eiskalt schaute ich ihn an und entgegnete: „Was ich da gesagt habe, meine ich auch so. Ich würde sterben, um Tristan und die anderen daraus zu holen.". Er massierte sich genervt die Stirn. „Das ist aber bestimmt nicht, was Tristan oder sonst wer will. Wir sollten zurück und den anderen Bescheid geben. Du solltest dich jedoch zurückhalten.", mahnte er mich. Ich verdrehte die Augen, aber folgte ihm dann zum Auto.

„Die müssen das geplant haben!", kam es von Marie. Wir waren noch auf dem Rückweg. „Was ist genau passiert? Wir brauchen Anhaltspunkte.", wollte Andreas wissen. „Wir waren im Wald, wollten eigentlich nach Hause und dann war da etwas.", fing das andere Mädchen an. „Genau, wir sind mit Tristan und den anderen mitgegangen, während Auri, Mia, Noelle und Marco gegangen waren.", ergänzte Marie. „Im Nachhinein hätten wir euch vielleicht gut gebraucht.", murmelte der Typ. „Was soll das heißen? Was ist dann passiert?", fragte ich nun. „Wir sind in Richtung des Geräusches und somit in Richtung Grenze gegangen. Wir hatten uns verwandelt, kurz nachdem wir etwas im Wald waren. Auf jeden Fall, wir kamen dem Geräusch näher und dann war das Geräusch weg.", antwortete der Typ.

„Das Geräusch war weg?", fragte ich nach. Marie nickte: „Ja, aber dann kam eine Person auf uns zu, welche sich als Noah entpuppte. Er fing an davon zu sprechen, dass er sich gern unterhalten würde. Irgendwas von er müsse das jetzt tun und es wäre doch nur höflich, wenn wir uns zurückverwandeln würden. Dann sprangen von der Seite Wölfe auf uns. Sie erwischten Matteo ziemlich krass. Also mussten wir uns zurückziehen. Wir hatten es irgendwie geschafft, die abzuschütteln. Tristan meinte er kenne einen Ort. Wir sind dann zu so einer Hütte gelaufen. Dort wurde Matteo verarztet. Zumindest erst mal notdürftig. Dort waren auch Klamotten und wir wollten eigentlich die Nacht über dort bleiben und dann am Tag zurück.". „Deshalb das Blut... warum seid ihr nicht dort geblieben?", ich merkte wie meine Wut wieder hochkam. „Wir wollten, aber sie hatten uns gefunden. Man sollte meinen, dass in unserem Gebiet so was gar nicht möglich sein dürfte, aber wegen der Mondnacht sind wir wohl unvorsichtig gewesen was den Grenzschutz anging.", kam es von dem Typen.

„Gut, das erklärt, wie er euch erwischen konnte, nun muss ich genau wissen, was ist passiert als ihr bei ihm wart?", Andreas blieb ruhig. Wie kann er nur so ruhig bleiben?! „Wir wurden voneinander getrennt, zumindest von den anderen drein. Keine Ahnung was mit denen passiert ist, seitdem haben wir keinen Kontakt mehr gehabt.", meinte das Mädchen. Marie kamen die Tränen und leicht schluchzend fügte sie hinzu: „Ich konnte nicht mal über ein Gedankenband mit Alex kommunizieren.". Das Mädchen legte ihre Hand tröstend auf Maries Knie. „Das wird schon, wahrscheinlich warst du zu weit von ihm weg.", ihre Stimme war etwas tiefer langsamer und beruhigend. Ich schaute aus dem Fenster. Mir egal, was Andreas oder Vater dazu sagen würden, ich muss mit Mia und den anderen beiden versuchen die anderen zu finden.


Wir waren im Gemeindehaus. Ich konnte mir die ganze Geschichte nochmal anhören, als Andreas den anderen davon erzählte. Es juckte mich unter den Fingernägeln, ich wollte in den Wald. Bloß wie? Ich schaute zu Marie, die etwas abseits saß. Ich ging zu ihr. „Wir werden die drei zurückholen.", meinte ich. „Hast du eine Idee wie? Ich helfe wo ich kann!", sie wollte so schnell wie möglich Alex in Sicherheit wissen. Mir ging es mit Tristan und auch mit Matteo so. Mir kam eine Idee: „Du Marie. Kannst du mich hier etwas vertreten? Ich brauch etwas Zeit zum nachdenken, ohne dass ständig Andreas oder wer anderes auf mich einspricht. Es wäre echt super, ich weiß, dass ich das nur dir anvertrauen kann. Im Notfall kennt dich das Rudel sogar besser als mich.". Sie nickte: „Klar, danke, dass du mir so vertraust.". „Danke, dass du das machst. Ich werde auch nicht lange weg sein.", verabschiedete ich mich. Dann ging ich schnell nach draußen. Ich hoffe, Marie kann mir genug Zeit verschaffen, sodass ich mit den anderen an der Grenze.


Silvermoon- Das ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt