Kapitel 18

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Ich lief etwas weiter in den Wald. Es dämmerte schon. Ich zog mir meine Sachen aus und versteckte diese in etwas Laub. Dann verwandelte ich mich. Ich musste die anderen an der Grenze finden. Ich versuchte ihre Spur aufzunehmen. Ich war aber noch nicht so gut darin. Also rannte ich erst mal Richtung Grenze. Die anderen musste auch unbedingt erfahren was passiert war. Ich versuchte mich zu beeilen. Wo waren die anderen?

Ich war schon nahe der Grenze, als ich Mias Geruch aufnahm. Ich folgte diesem weiter an der Grenze entlang, jedoch mit genug Abstand zur Grenze selbst um nicht direkt aufzufallen. Auri? Bist du das?', vernahm ich Mia. Ich drehte mich um und sie stand in Wolfsgestalt vor mir. ‚Mia! Noah hat zugegeben, dass er die anderen hat!', antwortete ich ihr. Ihre Augen wurden groß vor Schreck. Klar sie hatte damit gerechnet aber es dann gesagt zu bekommen, dass es stimmt ist nicht gerade schön. ‚Die anderen haben eine Stelle gefunden, wo wir über die Grenze könnten, aber was machen wir dann?', fragte sie mich. Sie hatte recht, was dann? Wir wussten nicht genau wo sie waren, ich könnte raten wo ich damals langgelaufen war, aber das wäre vielleicht auch zu riskant.

Ich schaute zum Himmel. Der Mond ging auf. Warte! Der Mond! Vater meinte meine Kräfte könnten durch den Mond verstärkt werden. ‚Lass uns zu den anderen, ich habe eine Idee.', entgegnete ich. Mia nickte und lief los, ich folgte ihr. Es musste einfach klappen! Marco und Noelle warteten hinter einem Gebüsch. Dort scheint es einen toten Winkel zu geben. Zumindest ist die Grenze hier recht ungeschützt. Aufpassen müssen wir trotzdem und es könnte auch eine Falle sein, das sind wir uns nicht ganz Sicher.', erklärte Marco. ‚Gut, gebt mir einen Moment. Ich muss etwas versuchen', entgegnete ich.

Dann schaute ich hoch zum Mond. Oh Mondgöttin. Sollte ich diese Seherfähigkeiten besitzen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt. Ich muss Tristan und die anderen finden. Als würde mein Leben davon abhängen. Ich schloss die Augen. Wo ist Tristan, bitte führe mich zu ihm, ich bitte dich Mondgöttin. Ich hatte das Gefühl, die Mondstrahlen auf meinem Fell zu spüren, wie ein angenehmes kribbeln. Als würde ich das Licht in mich aufnehmen. War das ein gutes Zeichen? Ich hielt an dem Gefühl fest, versuchte mich daran entlang zu hangeln, mit dem Gedanken Tristan finden zu müssen. Als würde ich dieses Mondlicht brauchen und davon Kraft tanken, mich damit aufladen. Wie eine angenehme Wärme breitete es sich in mir aus. Verteilte sich im ganzen Körper, bis in die Haarspitzen meines Fells.

Auf einmal war da diese Stimme, die meinen Namen rief. Leise in einem sanften Ton. Ich konnte die Stimme nicht zuordnen, doch der Klang war schön mit anzuhören. Ich spitzte meine Ohren als könne ich die Stimme dann besser verstehen. Wie ein Windspiel im Wind. Dann hatte ich plötzlich das Gefühl zu wissen wohin ich laufen müsste um zu Tristan zu gelangen. Die Stimme würde mir den Weg weisen. Als wüsste ich es einfach, dass ich der Stimme vertrauen könnte. Ich öffnete die Augen. Folgt mir.', meinte ich und sprang los.

Der Wind wehte durchs Fell, während wir leise versuchten durch den Wald zu rennen. Ich folgte dem Gefühl, der Stimme, welche immer noch sanft und leise meinen Namen rief. Ich wollte über ein Gebüsch springen, als Marco mich aufhielt: ‚Warte! Ich hab was gehört!'. Ich blieb stehen. ‚Wir sind nicht mehr weit entfernt! Ich weiß es.', entgegnete ich. ‚Es nützt uns aber nichts, direkt in Noahs Arme zu rennen. Wir sollten ab hier noch vorsichtiger sein. Allein dass wir ungehindert so weit eindringen konnten, macht mir Sorgen.',merkte er an. Da hatte er recht... Noah müsste doch eigentlich damit rechnen, dass wir versuchen würden sein Gebiet auszukundschaften... Darum müsste ich mir jedoch später sorgen machen. Vielleicht hatten wir auch nur viel Glück bisher.



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