Kapitel 29

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Alex hatte mich im Raum alleine gelassen. Er wollte Tristan holen. Ich konnte es kaum abwarten, aber ich hatte keine Wahl. Ungeduldig lief ich auf und ab. War er wütend? Wollte er mich überhaupt sehen? Dachte er wie Alex? Das Gefühl nichts machen zu können und unwissend nervte mich. Ich blieb stehen und starrte gegen die Tür. Oben in der Ecke des Raumes hing eine kleine Kamera. Ich wollte nicht mehr warten. Mal davon abgesehen das Tristan erfahren musste was Noah vor hat, aber in erster Linie wollte ich wieder zu meinem Mate. Seufzend drehte ich mich um. In dem Moment hörte ich die Tür. Wie vom Blitz getroffen drehte ich mich zurück und schaute zu Tristan.

Wie sollte ich reagierten? Ich wollte ihn umarmen ihm nahe sein, aber wollte er das auch? „Tristan...", fing ich an. „Ich hab das Gespräch zwischen dir und Alex mitbekommen... hast du die Wahrheit gesagt?", fragte er. „Ja, jedes Wort habe ich so gemeint! Ich habe den ganzen Scheiß für euch, DICH gemacht. Ich konnte nicht nichts machen... Ich hatte gehofft Matteo hätte verstanden was ich ihm sagen wollte... Das mit...", meine Stimme brach ab, als er mich in den Arm nahm. Instinktiv schlang ich meine Arme um seinen Körper. Mein Kopf lag an seiner Brust und meine Augen hatte ich geschlossen um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Es war als wäre mir ein Stein vom Herzen gefallen, all meine Sorgen, Tristan könnte genauso wie Alex davon ausgehen ich hätte ihn hintergangen. Ich drückte mich näher an ihn, ich wollte nicht mehr loslassen, keinen einzigen Moment mehr von seiner Seite weichen. Auch er verstärkte seinen Griff und zog mich näher zu ihm. Wie ich das Gefühl vermisst hatte!

„Bitte bring dich nie wieder in solch eine Lage.", flüsterte er schon fast. Ich schaute zu ihm hoch. „Ich habe es schon zu Alex gesagt... ich würde für dich sterben wenn ich dir damit helfen könnte.", entgegnete ich. „Sag so was nicht... ich will nicht das du dich so für mich opfern würdest.", wisperte er. Dann löste er sich etwas. „Dein Hals sieht nicht gerade gut aus, lass uns den versorgen und dann erzähl uns ganz genau was du herausgefunden hast.", schlug Tristan vor. Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Brust. „Können wir nicht noch ein bisschen länger so verweilen?", fragte ich ihn. Das mag zwar selbstsüchtig sein aber ich hatte Tristan vermisst. Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel. „Ich verstehe dich doch kleines...", murmelte er. Ich seufzte. Ich wusste er hatte Recht. Widerwillig löste ich mich von ihm. Sein Blick ruhte auf meinem Hals. Die Bisswunde war immer noch am Bluten, was wenn ich so darüber nachdachte komisch war, warum sollte nicht die verstärkte Heilung eintreten? Zumindest dürfte es noch nicht mehr bluten oder? Als wenn Tristan das gleiche dachte, holte er von draußen einen Verbandskasten. „Setzt dich doch besser hin.", meinte er, als er den Kasten auf den Tisch stellte. Ich tat was er sagte. „Ist das normal?", fragte ich ihn.

„Ich weiß es nicht, bei dir ist so einiges nicht normal aber ich habe noch nicht wirklich mitbekommen, dass jemand versucht hätte eine andere Person zu markieren ohne das diese Mates sind. Tut es denn weh?", entgegnete er. Ich merkte das ihm der Gedanke, das Noah das bei mir getan hatte wütend machte. Er verkrampfte etwas und sein Gesichtsausdruck wurde hart. „Wenn ich darüber nachdenke, ein bisschen... aber ich bin ehrlich die Wunde hat mich bis gerade nicht wirklich beschäftigt.", antwortete ich. Das mit dem bei mir wäre so einiges nicht normal hatte ich einfach mal überhört. „Das wäre nicht passiert wenn ich bei dir gewesen wäre.", kam es von Tristan als er Desinfektionsmittel aus dem Kasten kramte. „Wehe du gibst dir die Schuld dafür! Du hättest nichts machen können, sonst würden wir noch beide dort sitzen.", warnte ich ihn. Er seufzte: Das kann ein wenig brennen...". Dann verteilte er das Desinfektionsmittel auf meiner Halsbeuge. Es war erst kalt und dann plötzlich brennend heiß. Ich verkrampfte meine Hände auf meinen Beinen etwas, aber ich versuchte mich nichts anmerken zu lassen. „Gleich geschafft... ich kleb dir ein großes Pflaster erst mal drauf, vielleicht heilt es ja noch von selbst.", Tristans Stimme war so ruhig. Ich nickte. Das hätte ich nicht tun sollen weil die Wunde dadurch wieder etwas mehr weh tat. Tristan klebte vorsichtig das Pflaster auf, seine Finger waren im Vergleich zu der Wunde kühl. „So das hätten wir. Wie geht es dir damit?", fragte er mich. „Besser. Danke.", entgegnete ich. Dabei berührte ich vorsichtig das Pflaster.


Silvermoon- Das ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt