Kapitel 11

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Ich hatte mir meine Klamotten wieder angezogen, die anderen waren auch gesprungen und so langsam sammelten wir uns oben wieder und redeten. Dabei lehnte ich mich an Tristans Brust, ich saß zwischen seinen Beinen. Er hatte seinen Kopf auf meinem aufgelegt. Tatsächlich war mir, seitdem ich wieder Klamotten trug, nicht mehr ganz so kalt, aber ein weiteres mal würde ich nicht springen, zumindest nicht mehr bei dieser Jahreszeit freiwillig. Auch merkte ich wie ich wieder müder wurde. Es war bestimmt auch schon lange nach Mitternacht. Ich hörte den Gesprächen nur noch halb zu. Meine Konzentration lag eher auf der Vibration Tristans Brust wenn er antwortete, seine Stimme war etwas tiefer und rauer als sonst.

„Ich denke, so langsam sollten wir aufbrachen.", rissen mich seine Worte aus meiner Trance. Ich schaute zu ihm hoch. Die anderen schienen zuzustimmen und langsam aufzustehen. Es war deutlich sichtbar, dass diese auch müde waren. Ich stand auch auf, dabei wurde mir wieder direkt kalt, als ich nicht mehr mich an Tristan kuschelte. Wir liefen los. Die anderen Unterhielten sich, dieses Mal lief ich etwas hinter Tristan.

„Ich hatte nicht gedacht, dass du wirklich springen würdest...", kam Matteo auf mich zu. Ich zuckte mit den Schultern: „So schlimm war das nun auch nicht, nur kalt.". Er lachte kurz auf. Mia hakte sich bei mir ein. „Bist du auch so müde wie ich?", fragte sie mich. Ich nickte. „Ich glaub ich könnte auch einfach im Wald schlafen.", antwortete ich. Mia lachte: „Ist ja nicht so als ob du das nicht schon mal gemacht hättest.". Ich grinste: „Ja, aber dazu muss ich sagen, es war nicht ganz so kalt.".

Auf einmal hörten wir ein heulen. „Was ist passiert?", fragte Alex. „Es kam von Richtung Grenze zum Andersonrudel. Wir sollten nachschauen.", antwortete Tristan. Dann drehte er sich zu mir: „Geh doch schon mal nach Hause. Du scheinst echt müde. Ich beeile mich auch.". Ich nickte, da ich nicht verneinen konnte, wie müde ich war. Ich umarmte Tristan nochmal kurz, bevor er mit einigen anderen, die plötzlich alle hellwach schienen, im dunklen Wald zu verschwanden.

Mia, Noelle und Marco waren bei mir geblieben. „Kommt ihr noch mit zu mir?", fragte ich müde in die Runde. Die anderen bejahten. Wir machten uns auf den Weg. „Ah sorry, dass ich gerade so müde bin.", fügte ich hinzu. Ich hatte das Gefühl, meine Müdigkeit änderte gerade meine ganze Persönlichkeit. Eigentlich sollte ich doch auch noch sauer auf Matteo sein oder? Aber gerade war ich das nicht gewesen. Zumindest erinnere ich mich nicht daran. Außerdem hatte ich das Gefühl anhänglicher zu sein. „Warum denn sorry?", lachte Marco. Ich reagierte darauf nicht. Ich war wie gesagt zu müde.

Wir kamen bei Tristan Zuhause an. Im Haus war es angenehm warm. Wir setzten uns auf die Couch im Wohnzimmer. „Wollt ihr noch was?", murmelte ich schon. „Du solltest schlafen.", kam es als Antwort von Noelle. Die anderen beiden stimmten zu. „Ri du scheinst echt k.o. zu sein.", fügte Mia hinzu. Ich nickte langsam. „Ihr könnt hier schlafen wenn ihr wollt. Ich... ja... gute Nacht.", schlaftrunken stand ich auf und schlurfte aus dem Zimmer, ohne wirklich auf eine Antwort zu warten. Ich war so müde, dass ich mich einfach mit Klamotten ins Bett schmiss und direkt einschlief.


Silvermoon- Das ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt