Kapitel 23

343 23 0
                                    

„Lass mich jetzt zu meinem Bruder.", meinte ich, nachdem Noah auch aus der Zelle kam. Ich hatte mich wieder gefasst. „Ich weiß nicht ob das der Deal war.", entgegnete er. Ungläubig schaute ich ihn an, dann verschränkte ich die Arme vor meiner Brust: „Doch, ich meinte, ich will wissen wie es den anderen geht, damit meinte ich auch Matteo und Alex.". Ganz oder gar nicht. „Gut, wer wäre ich, wenn ich mein Wort nicht halten würde. Du willst dein Wort dann auch halten.", er war so ruhig. Er war sich seiner Sache sicher. „Komm mit.", er ging zu einer anderen Tür hinten.

„Die beiden sind genauso ungesprächig wie Tristan. Und auch hier nur eine Minute.", Noah öffnete die Tür und ich trat ein. Dann viel die Tür hinter mir zu. Ich sah die beiden an die hintere Wand gelehnt. Mit versteinerten Gesichtsausdruck, welcher aber schnell fiel. Sie hatten wohl mit jemand anderem gerechnet. Ich ging auf Matteo und Alex zu. Die beiden sahen mich ungläubig an, wollten beide aufspringen, doch ich signalisierte ruhig zu bleiben. Ich machte mir einen Überblick. Die beiden sahen von der Verfassung besser als Tristan aus, immerhin etwas.

Ich hockte mich vor sie. „Geht es euch beiden gut?", fragte ich ruhig. Ich musste ruhig bleiben. „Was machst du hier?!", entgegnete Matteo. Ich seufzte: „Ich bin hier weil Noah mich braucht. Mir geht es gut, nur hoffe ich, dass es Xenia gut geht. Ich muss gleich wieder weg. Noah gab mir eine Minute und die ist gleich um.". „Auri, das kann nicht dein Ernst sein oder?", kam es von Alex. Ich stand auf. Und ging einige Schritte auf Abstand. „Ich war hier um nach euch zu schauen, das war meine Bedingung.", mit den Worten klopfte ich gegen die Tür.

Alex sprang auf und packte mich an der Schulter. „Sag mir, dass du lügst. Du begehst damit Verrat am Rudel! Egal in welcher Verbindung du mit Tristan stehst oder dass dein Bruder der Beta ist!", er klang aufgebracht. „Sag doch auch was Matteo!", wandte sich Alex nach hinten. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Währenddessen wurde die Tür geöffnet. „Lass mich los. Ich habe meine Entscheidung getroffen.", ich hatte meine Augen wieder geöffnet und schaute in seine. „Du hast sie gehört. Aber selbst Tristan wollte es erst nicht glauben.", kam es von Noah der hinter uns stand. Alex Hand rutschte fassungslos von meiner Schulter. Ich drehte mich weg und ging aus dem Raum. Dieses mal war es leichter gewesen. Ich hatte die Hoffnung, Matteo würde sich an Xenia erinnern. „Dann war es das, ich bring dich eben in dein neues Zimmer, dann muss ich einige Vorbereitungen treffen.", Noah reichte mir wieder seine Hand. Ich nahm diese an und ging mit ihm mit.

Ich saß in dem Raum. Dieser hatte sogar Fenster. Welche jedoch abgeschlossen waren, ich hatte nachgeschaut. Der Raum war einfach eingerichtet. Ein Bett mit einem Nachttisch aus Holz und einem Schrank. Es schien als hätte ich durch meinen vermeintlichen Seitenwechsel einige Privilegien zugesprochen bekommen. Zum Beispiel das Upgrade von der kleinen Zelle auf ein Zimmer mit Fenstern. Frei herumlaufen durfte ich jedoch nicht. Also traute er mir noch nicht ganz. Was anderes hätte mich gewundert. Anscheinend traute er mir aber genug, vielleicht weil ich so kalt zu Tristan gewesen und so eindeutig gegenüber Matteo und Alex war. Meine Gedanken schweiften zu Tristan.

Ich fühlte mich so schlecht, so niedergeschlagen. Kurz davor aufzugeben um mein Gewissen zu beruhigen. Ich hatte mich echt mies verhalten, einfach Wortlos zu gehen. Er musste jetzt sonst was denken. Ich wollte es ihm erklären, ich wollte es doch so dringend, aber Noah würde mich nicht noch einmal zu ihm lassen. Nein, schlimmer noch, er könnte vermuten, dass ich gar nicht auf seiner Seite bin und ihm gar nicht helfen will. Außerdem wusste ich gar nicht, was Noah jetzt eigentlich wollte. Deshalb musste ich weiter mitspielen. Ob ich wollte oder nicht. Meine Hoffnung war, dass Matteo meine Worte verstanden hatte. Er schien zumindest verstanden zu haben, dass ich etwas damit sagen wollte, deutete ich sein schweigen zumindest.

Früher als ich klein war, hatte ich einen Stoffhasen Namens Xenia. Irgendwann, vor endlichen Jahren hatte ich mit meinen Brüdern ausgemacht, wenn irgendwas war, dass ich fragen würde, ob es Xenia gut gehen würde. Matteo musste sich einfach erinnern, er musste verstehen, dass ich nicht so einfach Verrat begehen würde. Nur er konnte diese Worte verstehen. Ich schaute nach draußen. Es wurde dunkel. Wie es wohl den anderen im Rudel ging, ob sie mich schon gesucht hatten?


Silvermoon- Das ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt