Warum war sie nur so nervös, fragte sich Mary, als sie vor dem Spiegel stand. Phil zu treffen, war für sie purer Nervenkitzel. Vielleicht lag es daran, dass Jake ihn nicht mochte. Vielleicht lag es auch daran, dass Phil damals so stark mit ihr geflirtet hatte. Er war die verbotene Frucht. Das machte wohl den Reiz aus. Im Augenwinkel sah sie Jake am Laptop sitzen. Seit Mary entschied, zu dem Treffen zu gehen, war er empfindlich. Er konnte seine Eifersucht einfach nicht in den Griff bekommen, obwohl er sonst der rationalste Mensch war, den Mary je kennengelernt hatte.
„Meinst du, ich sollte das hier anziehen?", präsentierte sie Jake ein kurzes Kleid. Seine Blicke sprachen Bände.
„Warum tust du das?", fragte er gereizt.
„Weil ich mir einen netten Abend erhoffe? Oder vielleicht will ich ihm nur ein paar Informationen entlocken."
„Kann ich dich irgendwie überzeugen, nicht zu gehen?", versuchte es Jake nochmals.
„Ich weiß, was ich tue. Phil wird mir schon nichts tun. Wir wollen uns einfach nur unterhalten, Jake."
„Ich traue ihm aber nicht." Mary setzte sich auf Jakes Schoß und verhinderte so, dass er ihr ausweichen konnte.
„Aber du vertraust mir. Also lass mich bitte machen. Ich hoffe, dass er mir was sagen kann, warum er verhaftet wurde. Es würde helfen, die Dinge besser zu verstehen. Er kannte Michael gut. Vielleicht weiß Phil etwas, was erklären würde, was in der Mine passiert ist und er steht auch immer noch unter Verdacht, dass er was mit Michaels Verschwinden zu tun hatte."
„Mary..."
„Jake, wir hatten das Thema doch schon besprochen. Für mich gibt es nur dich, ok?" Sie küsste ihn sanft auf die Stirn. Ihre Arme ruhten auf seinen Schultern und streichelten seinen Nacken.
„An deinen Starrsinn muss ich mich noch gewöhnen", murmelte er und gab ihr einen Kuss.
„Wir haben noch ein paar Minuten, bis ich losmuss."
„Verlockendes Angebot, aber ich habe leider zu tun." Mit diesen Worten schob er Mary von seinem Schoß und arbeitete weiter. Mary hob verächtlich eine Augenbraue. Danach machte sie sich weiter fertig.
Sie bestellte sich ein Taxi, da sie doch den ein oder anderen Cocktail von Phil probieren wollte. Auf dem Weg zur Aurora kam eine Nachricht rein:
Jessy: Hey Mary. Was machst du gerade? Habe Wein und Langeweile.
Mary: Bin unterwegs.
Jessy: Zu mir? ;-)
Mary: Nicht ganz. Zu deinem Bruder.
Jessy: Was echt? Ins Gefängnis?
Mary: Nein, in die Aurora. Er ist wieder draußen. Hat er dir nichts gesagt?
Jessy: Nein -_-
Jessy: Aber es ist ja nicht das erste Mal, dass er lieber dich kontaktiert, als mich.
Mary: Sei nicht sauer. Er hätte das bestimmt noch gemacht.
Jessy: Ja, wahrscheinlich.
Mary: Möchtest du mitkommen? Würde mich wirklich freuen. :-)
Jessy: Lieber nicht. Ich denke mal, er hat schon seine Gründe, warum er nur dich informiert und eingeladen hat. Ich kann mir auch schon denken, warum. ;-)
Mary: Ach ja?
Jessy: Ja. Kurz bevor er verhaftet wurde, hatte er sich bei mir über dich erkundigt. Weißt du noch?
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Duskwood - Hinter der Maske
FanfictionBei dieser Story handelt es sich um eine Fortsetzung der Geschichte zum Mobilgame Duskwood. Nach dem Ende des 10. Kapitels sind noch viele Fragen offen und Hintergründe ungeklärt. Bleibt dran. ;) Auf der Suche nach Antworten nimmt Mary den langen W...