„Du hast gerade nicht ernsthaft ein Auto angezündet, oder?", frage ich den Schwarzhaarigen geschockt. Verwirrt dreht er sich zu mir um und guckt mir in meine A/F Augen. „Huh? Wer bist'n du?", das Auto im Hintergrund war immer noch am brennen.
„Du w...
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Sicht des Erzählers
„Können Sie nicht einfach jemand aus dem Nachhilfe-Kurs fragen?", du wurdest immer verzweifelter. Warum checkt der Direktor nicht, dass du weder Keisuke Unterricht geben möchtest noch, dass du in diesem Kurs drin bist? Es nervte dich. Der Direktor rückt seine Brille zurecht und starrt dich hindurch an. „Nein."
Wut stieg in dir auf. „Aber ich bin nicht mal in diesem Kurs!", du presst deine Lippen aufeinander, nur um die Wut zu unterdrücken. Du willst verhindern das du ihn anschreist. Stattdessen ballst Du deine Hände zu Fäusten - wie schon so oft - deine Nägel bohren sich in das Fleisch deiner Handflächen und lassen Abdrücke zurück. Du tust das öfters - vor allem wenn du wütend bist, es aber nicht rauslassen willst.
„Finden Sie sich damit ab. Sie werden Keisuke Baji Nachhilfe geben, daran wird nichts geändert. Sollten Sie dies nicht tun, dann werden sie suspendiert.", du reißt deine Augen auf. Du fasst nicht was er gerade gesagt hat. Er hatte dir gedroht. Verdammt, er hat dir gedroht! Du bist dir sicher das du den Direktor eine rein hauen könntest, aber du lässt es bleiben. Er ist es nicht wert.
Du atmest tief durch. „Okay, ich mache es.", gibst du gepresst von dir. Der Direktor lächelt zufrieden. „Schön, Sie wissen sicherlich was dann zu tun ist, oder?", er stemmt seine Mappe unter seinem rechten Arm und blickt dich wartend an. „Ja.", antwortest du - immer noch wütend.
Du brauchtest dringend Ablenkung. Etwas womit du dich abregst. Irgendetwas Hauptsache du bist nicht mehr wütend. „Schönen Tag Ihnen noch.", wünscht du dem Direktor. Allerdings meinst du es nicht so. Du machst Kehrt, verschwindest aus seinem Blickfeld. In der Mädchen-Toilette sperrst du dich ein. Tränen schossen dir in den Augen, die du freien Lauf lässt. Du warst nicht traurig, nein. Wütend. Verdammt wütend. So wütend, dass du sogar weinst.
Du öffnest deine Handflächen und siehst sie über deine Verschwommenheit - durch den Tränen - an. Sie waren etwas blutig. Hattest du wirklich so stark gedrückt? Du seufzt und wischt dir die Tränen aus dem Gesicht, ehe du aufstehst und zu den Waschbecken gehst. Es waren nicht mehr viele im Gebäude, einige waren in Clubs oder nachhause gegangen. Und du warst hier, ein heulendes Wrack, dass sie dich Hände blutig gedrückt hat.
In deiner Tasche - die du dabei hattest - holst du ein kleine Erste-Hilfe-Kästchen heraus. Erst desinfizierst du deine Handflächen und dann wickelst du Verbände drum. Chifuyu wird sicher nachfragen, also überlegst du dir eine ausrede. Es muss glaubhaft wirken, denn Chifuyu sticht gerne nach und findet trotzdem die Wahrheit heraus - meistens. Vielleicht beim Hauswirtschaftsunterricht geschnitten? Vielleicht bist du hingefallen?
Als du alles aufgeräumt hast machst du dich auf den Weg Nachhause, wo Chifuyu sicher auf dich wartet - wenn er nicht draußen war und sich geprügelt hat. Es dämmert schon leicht. Der Himmel ist in Orange-Rosafarben getunkt, und nur kleine verteilte Wolken waren zusehen. Nur ganz leicht weht dir der Wind entgegen. Du versuchst dir zu überlegen, wie du Keisuke es auf weicher Art beibringst, ihm zu sagen, dass du ihm ab sofort Nachhilfe gibst. Auftrag vom Direktor, kein wenn und aber. Das hat er dir ausdrücklich gesagt.
