Gottes Haus

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Wir brachten die Pferde in die leer stehenden, angrenzenden Stallungen und nahmen alles notwendige zum Schlafen und kochen mit in die Kirche hinein.

Die kurze Ablenkung während unseres Rittes hatte mir gut getan, alle meine Sorgen für einen kurzen Moment zu vergessen, doch jetzt wo ich mithelfen musste den ohnmächtigen Liam in die Kirche zu bringen, holt mich die Realität wie ein schlag in meine Magengrube ein. Als wir ihn auf eine Pritsche gelegt hatten versuchten wir unseren Unterschlupf etwas gemütlicher zu machen, indem wir ein paar herum liegende Bretter Holz sammelten und mit diesen die Löcher in der Wand stopften. 

Anschließend entfache Trixi ein Feuer und mit der Zeit wurde es angenehm warm. Das einzige, dass uns noch daran erinnerte, dass das hier eine Kirche war, war die riesige Statue von einem der vielen Götter und das riesige Rundfenster aus Buntglas, das leider zersprungen war. Durch die Lücken im Glas pfiff der Wind hindurch und einige Vögel flogen hinaus in die Schneelandschaft um Nahrung zu finden. 

Apropo Nahrung, Natalie hatte das Essen kochen übernommen und bereitete aus irgendwelchen Pilzen, etwas Wasser und einen ziemlich alt aussehenden Topf etwas zu. Am ende schmeckte es ziemlich öde, doch ich nahm alles was ich bekommen konnte, um meine Kraftreserven wieder aufzufrischen, denn ich hasste es schwach zu wirken und noch schlimmer schwach zu sein.

Von Minute zu Minute wurde es dunkler und schon bald kehrte mein guter alter Freund die Finsternis zu uns zurück. Alle anderen waren schon schlafen gegangen, doch ich war noch wach um in die etlichen Sterne über uns schauen zu können, die wie kleine Diamanten dort oben so ganz alleine funkelten. Es sah fast so aus als wären sie jeweils nur wenige Meter voneinander getrennt, doch der Unterricht bei Julius hatte mich eines besseren belehrt. 

Schon langsam schlich sich auch bei mir die Müdigkeit ein und ich musste herzhaft gähnen. Trotzdem tätigte ich noch drei Schritte Richtung Liam und setzte mich auf den Rand seines kümmerlichen Bettes. Vorsichtig schob ich meine Hand in seine und drückte etwas zu einige Minuten blieb ich einfach nur still neben ihm sitzen. Gerade als ich aufstehen wollte, um mich zu Liara zu gesellen, wurde ich mit einem ganz schwachen ruck wieder zurück auf die Pritsche gezogen. Mein Kopf schnellte zu Liam und ich konnte sehen, dass er mich mit einem verschmitzten lächeln anblickte. Beinahe wäre mir ein fiebsen vor lauter Freude entkommen, doch ich hielt mir schnell eine Hand vor den Mund um die anderen nicht zu wecken. 

So leise wie ich konnte flüsterte ich ihm zu: "Wie geht es dir? Hast du Hunger, brauchst du etwas zu trinken, hast du schmerzen?" Liam antwortete mit heiserner stimme: "darum kümmern wir uns morgen , momentan würde mir ein schluck Wasser reichen." Ich reichte ihm sofort den Becher voll mit Wasser, der neben seinem Bett stand und er trank ihn zügig aus. Ich stellte den leeren Becher wieder zurück auf den Boden und blickte ihm in die Augen. Er strich mir mit seiner von der Arbeit rauen Hand zärtlich eine meiner nach vorne gefallenen Strähnen wieder hinter mein Ohr und lächelte mich verschmitzt an.

Plötzlich liefen seine Wangen rot an und ich schaute ihn verwirrt an "was ist los?" ,"ach ich hatte nur darüber nachgedacht, ob du vielleicht hier bei mir schlafen möchtest und nicht auf den harten Boden, aber da ist wohl mein Fantasie mit mir durchgegangen nicht war?" Dennoch hob er seinen Laken etwas an und rutschte ein paar Zentimeter zur Seite, um seine Aussage zu unterstreichen klopfte er nun auch noch einmal auf die eben frei gewordene Stelle neben sich.

 Jetzt liefen meine Wangen ebenfalls rot an, aber ich kam seinen  Wunsch nur allzu gerne nach und zog somit meine Schuhe aus und legte mich direkt neben ihn. Ich musste mich eng an ihn schmiegen, um nicht von der Kante hinunter zu fallen und erst recht wieder im Dreck zu landen. Um mich ein bisschen zu stabilisieren legte Liam einen Arm um mich herum, bei dieser Bewegung entkam ihm ein leises zischen, das darauf schließen ließ, dass seine Verletzungen noch immer nicht verheilt waren, doch er ließ es einfach so über sich ergehen. 

Ich konnte seinen Herzschlag und seine Wärme spüren und hielt mich daran fest. Ich sog seinen Geruch ein und verankerte ihn tief in meinen Erinnerungen. Es fühlte sich so an als ob die Kälte die in mir herrschte etwas schmolz und neuen platz für etwas anderes, etwas neues machte. Schon bald schlief ich friedlich von seinem Geruch nach frischen Gras und Frühling eingelullt ein. 

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So meine Süßen, dieses Kapitel hatte ich vor ungefähr einem halben Jahr geschrieben... 

Und es ist soweit auch das letzte von damals, die Kapitel die nun erscheinen werden (ich weiß noch nicht wie viele...) werden wieder aktuell sein ^~^

Habt alle noch einen schönen Tag! 


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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 16, 2023 ⏰

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