Schon früh am Morgen, war ich auf den Beinen und packte die Nötigsten Sachen für die Tage im Wald.
Da ich al erste wach war, lag es in meiner Verantwortung die anderen rechtzeitig aufzuwecken, um noch vor Sonnenaufbruch auf den Pferden zu sitzen. Heute war endlich die letzte Prüfung, bevor wir in sechs Tagen den ersten Befehl bekommen würden. Vorausgesetzt wir schaffen es in den vier Tagen im Wald einen Unterschlupf zu bauen und genug essen und Waffen zu finden um zu überleben.Leider dauerte es sehr lange, bis alle ihre Sachen zusammen hatten und wir uns auf die Pferde setzten konnten.
Martinus war über unsere Verspätung nicht sehr erfreut und hielt uns eine kurze Rede, wie wichtig es doch war pünktlich zu kommen, vor allem bei einer so wichtigen Prüfung.
Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang schafften wir es endlich los zu reiten.
Wir würden nicht ganz einen Tag reiten, bis wir an der Harama ein Fluss Nördlich von hier unser Lager aufschlagen würden.
Martinus würde uns acht Meilen vorher verlassen und bei einem kleinen Bauernhaus auf unsere Rückkehr warten.Es war ein angenehmer Ritt durch kleine Täler und Wälder. Wir kamen den Bergen ziemlich nahe, aber hielten genug Abstand, um nicht von den wilden Männern und Frauen entdeckt zu werden. Es gab viele Mythen über Zauberei und Magie, aber seit über hundert Jahren gab es schon keine Zauberer mehr und es entstand schon die Hoffnung, dass sie nie existiert hatten, da laut den Legenden die Magie schon immer sehr schwach aufgetreten war, aber wenn ein Mensch eine Gabe besaß, dann möge dessen Feinden Gnade wallten. Die wilden Leute waren die letzten, die sich sicher waren, dass die Magie zurück kehren würde und deswegen hatte der König all die Armen Männer und Frauen ,die daran glaubten, in den Wald geschickt und seither hegen die Wilden einen Groll gegen all die Menschen, die es wagten sich ihnen und ihren Glauben an die Magie in den Weg zu stellen.
Ich wusste nicht ganz was ich davon halten sollte, da man sich nie wirklich sicher sein konnte, welche Gerüchte stimmten und welche nicht. Dennoch war ich froh, ihnen erst einmal nicht zu begegnen.
Nach ein paar Stunden tat mir mein hintern vom Traben weh und ich konnte das Wehklagen von den anderen auch schon nicht mehr hören.
Nach weiteren endlosen Minuten hielten wir endlich bei einem kleinen Gasthaus an. Martinus lächelte uns alle noch einmal fies an, bevor er uns deutete weiter zu reiten. Mit dieser Ansage war er wohl nun bei allen in Ungnade gefallen, aber trotzdem ließ sich keiner etwas anmerken, außer das Medelaine wütend schnaubte und ihren Rappen Abrieb, um nicht wieder ganz hinten in der Reihe zu landen.
Martinus, der freundlich von den Bewohnern des Hauses aufgenommen wurde, schrie uns noch hinterher, dass unser Lager durch eine Feuerstelle markiert war.Von nun an wurde nur noch schlecht über Martinus und Julius geredet, aber diese schlechte Stimmung verflog im nu, da wir weitaus interessantere Gesprächsthemen fanden, zum Beispiel mit was wir jetzt anfangen sollten, da unser Überslebensspiel soeben begonnen hatte .
Vivienne schlug vor, dass wir die Augen schonmal nach Nahrung offen halten sollten. Da alle die Idee toll fanden, teilten wir uns auf. Vivienne und ich waren die einzigen, die weiter ritten, um unser Lager aufzubauen.Als Martinus von einer Feuerstelle geredet hatte, hatte ich eigentlich an ein bisschen was größeres gedacht, als ein kleiner Steinhaufen mit drei Ästen. Wahrscheinlich war es sowieso besser nur tagsüber Feuer zu machen, um keine wilden Menschen oder Tiere anzulocken, die uns überraschen könnten.
Auf dem Weg hierher hatten wir uns darauf geeinigt, dass ein Unterschlupf in den Bäumen die sicherste Variante war. Leider damit auch die zeitaufwendigste, also verschwendeten wir keine Zeit und suchten uns einen geeigneten Baum.
Es gab so viele Bäume um uns herum die passend gewesen wären, aber keiner war so perfekt, wie der den wir ausgewählt hatten. Die Ästen waren sehr verschlungen, aber trotzdem war genug Platz, um für uns acht eine Plattform zu bauen, die groß genug war. Wenn wir schnell genug waren, würde sich vielleicht auch noch ein Dach ausgehen, bevor die Nacht anbrach, aber bei der riesigen Blätterkrone über uns war das nicht wirklich Notwendig.
Mit der Zeit kamen Kalie, Medelaine und Trixi dazu und halfen uns fleißig unser Lager fertig zu bauen. Für die heutige Nacht, war ich über unseren Unterschlupf mehr als zufrieden, aber in den Nächsten Tagen, sollten wir ihn dennoch dringend ausbauen und einen Kälteschutz errichten, damit sich über die Nacht niemand tödlich verkühlen konnte.
Noch bevor es dämmerte fanden auch Natalie, Liara und Chamil ihrem Weg hierher und gaben Vivienne erschöpft und voller Schweiß ihre Beute.Alle wirkten müde und ausgepauert, deswegen schlug ich vor die erste Nachtschicht zu übernehmen und bekam dafür nur lächelnde und erleichterte Gesichter zu sehen. Kalie meldete sich freiwillig nach mir Wache zu halten und zu guter letzt wollte Medelaine die Schicht übernehmen.
So legten sich alle hin, außer mir und nach wenigen Minuten waren alle eingeschlafen, das konnte ich an dem gleichmäßigen und ruhigen Atem erkennen.
Schon einzelne Sterne gingen über mir auf und ich konnte fast nicht anders, als an die alten Zeiten mit meinen Brüdern zu denken, wie wir uns Abends manchmal rausgeschmuggelt hatten, um die Sterne zu sehen und die Sternenbilder mithilfe von Mutters Buch zu erkennen. Es war immer so ein Spaß gewesen und obwohl es schon ein paar Jahre her war, konnte ich ein paar Tiere oder Gegenstände erkennen, wie die heilige Krone direkt über uns oder der winzige Fisch, den man fast nicht erkennen konnte, aber er war dennoch immer da.
Der Himmel war so riesig und voller Sterne und wer daran glaubte auch voller Götter. Ich wusste nicht recht wie sehr ich gläubig war, aber im Innersten wusste ich, dass es sie geben musste ,auch wenn es nur ein Märchen war, dann sollten sie wenigstens da sein, um den armen Seelen, die noch immer oder vielleicht für immer unter der Macht der Königs stehen ein bisschen Trost und Hoffnung zu spenden, damit sie nie aufhören würden an das Gute in der Welt zu hoffen. Genauso wenig wie ich nie aufhören würde für die Gerechtigkeit zu kämpfen.
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Forced to Love
Fantasi-pausiert- Ranya ist ein Bauernmädchen und lebt mit ihrer Familie in einem heruntergekommenen Haus. Das ganze Volk ist arm und leidet unter der Regierung des Königs. Eines Tages kommen Soldaten in das kleine Dorf und nehmen von einigen Familien eine...