Kapitel 43

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"Something's Gotta Give" - Camila Cabello

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Kaum hatte ich ausgesprochen, wurden Taes Augen groß.

"Wie bitte?...", verließ es fast lautlos seine Lippen.


Binnen Sekunden stieg meine Herzfrequenz ins Unermessliche.

"N-naja du....machst das doch, d-damit ich mich nicht wehren kann...oder?", fragte ich nervös nach.

Anders konnte ich mir das Schlafmittel nicht erklären.


Immer noch ziemlich verwundert bohrte Taes Blick sich förmlich in mich.

Allerdings begann er dann langsam zu nicken.


Erleichterung machte sich in mir breit.

"Dann ist es doch eigentlich nicht mehr nötig, oder?", wollte ich immer noch vorsichtig wissen.

"Wenn du mir glaubst, dass ich nichts mache...", fügte ich noch hinzu.


Wieder blieb mein Gegenüber stumm.


Ich verstand, warum ihn meine Bitte überrumpelte.

Dass es für jemandem mit so viel Kontrollbedürfnis schwer war, ein Risiko einzugehen.

Sich von seinem perfekten, geregelten Ablauf zu lösen.

Aber...


"Bitte, Tae.", versuchte ich es nochmal.

"Bitte, ich...", setzte ich an.

Ich unterbrach mich, weil ich spürte, wie gerade das Bedürfnis zu weinen in mir aufstieg.

"Ich halt das nicht mehr aus...", verließ es erstickt meine Lippen.


Nicht, dass ich davon ausging, dass Tae verstehen würde, wie grausam es war, dass er mich immer einschläferte.

Wie widerlich es sich anfühlte, sämtliche Kontrolle über seinen Körper zu verlieren, nur um in einer ausweglosen Situation aufzuwachen, in der man nicht mal etwas sehen konnte.


In den letzten Wochen war mir klar geworden, dass besonders sein Anfang das Spiel so schrecklich machte.

Ich spürte, wie ich mich langsam aber sicher an die Schmerzen gewöhnte.

Wie es jedes Mal ein winziges bisschen weniger wehtat.

Aber nichts in mir war fähig, sich an diese bodenlose Machtlosigkeit zu gewöhnen.

Sie blieb unverändert schrecklich.



Ohne, dass ich es wollte, stieg mir wirklich eine Träne in die Augen.

Ein unterdrücktes Schluchzen folgte.


Der Gedanke, dass alles, was sich zwischen Tae und mir verändert hatte, absolut gar nichts bringen könnte, machte mir Angst.

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